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Hasstament

Hasstament

Titel: Hasstament Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serdar Somuncu
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Motorsäge in der Hand. Ich reiße ihm die Kleider vom Leib und säge mit der Säge einen Hof um seine Brustwarze, Warzenhof, und entnehme die Warze und stopfe in dieses Loch essiggetränkte Krapfen, ja, hahaha. Essiggetränkte Krapfen, die ich dann nachher auch noch mit Menstruationsblut von der trächtigen Wildsau übergieße und dann einen Judenneger zwinge, es auszulutschen, oder ihm androhe, ins KZ zu kommen.
    Hahahahaha. Pipi pupu kaka Schwein, du.«

    SHN, Kapitel 82: Hatenight -Zensur
    Serdar im Auto: »Was für ’ne Woche, ja. Da verabschieden wir uns in den wohlverdienten Urlaub, saufen, was das Zeug hält, um das Geld zu verprassen, das wir nicht verdient haben, und schwupps, fallen wir aus allen Wolken, weil wir zensiert werden. Der Inbegriff der Demokratie, ja, das Mutterland der Freiheit und des Friedens, die USA fühlt sich dazu ermächtigt, unsere heilige Hatenight samt Kanal und allen Folgen aus seinem Medium zu schmeißen.
    Hühühühü, da waren wir natürlich sauer! Ja, und haben überlegt, was machen wir jetzt? Wir machen’s wie die Taliban. Wir nehmen uns nicht nur Afghanistan als Operationsbasis, sondern auch Somalia und Europa dazu und installieren Schläfer. Ja, und genau das sind unsere Zuschauer.
    Wenn wir jetzt also möglichst viele von unseren Abonnenten rüberziehen zu sevenload und binnen kürzester Zeit ein Heer von Hassisten auf die Beine stellen, sagen wir 5000 bis 50 Millionen, dann werden wir uns in Zukunft solche Frechheiten nicht mehr bieten lassen müssen, denn schließlich haben wir ja nichts Schlimmes gesagt und getan. Anderenorts wird viel Schlimmeres gesagt und getan. Da werden Leute gemeuchelt und gemetzelt, verraten und gemordet, ja, betrogen und korrumpiert und kommt da irgend ’ne Zensuranstalt und sagt: ›Nein.‹?
    Da wär’ die Welt viel heiler und ohne Krieg, aber das ist ’ne falsche Sehnsucht, die ich vielleicht in mir trage.
    Na gut, hab’ ich mir überlegt, dann gehen wir halt zu den anderen, so lange, bis die uns rausschmeißen, und wenn die uns wieder rausschmeißen, dann gehen wir wieder woanders hin, zum Schluss landen wir eh da, wo alles landet, hehehe. So wie die größte Ikone aller Zeiten, die Ikone, ’ne Figur der Zeitgeschichte, deswegen hat’s auch jeden Willy auf der Straße berührt, als wär’ gerade sein Haustier gestorben, ja. Ja, wer ist es?
    Farrah Fawcett.
    Nein!
    Michael Jackson! Ex-Bimbo, Kreischhase, Zwischen-den-Schritt-Greifer, ja, der jetzt nur noch singen kann: ›I’m dead, I’m dead‹, hehehe. Ich hab’ mich gewundert, ich dachte, der war doch schon vorher tot! Ist doch keine Meldung! Der lief doch nur noch mit ’ner Hülle rum und außerdem wo, wenn überhaupt, hab’ ich mit dem je was zu tun gehabt? Muss ich jetzt Mitleid haben, weil eine Nummer weniger in meinem Katalog ist? Ja, vielleicht war er ja ’n ganz netter Mensch, er hat ja in den Leuten was berührt. Heal the world, hat in den Leuten berührt, dass sie klein sind und groß sein wollen, ja. Aber wenn man klein ist und groß sein will, dann stirbt man einen sehr einsamen Tod. Was hat das eigentlich mit mir zu tun? Ich bin ja nicht Michael Jackson und außerdem bin ich vielleicht auch schon tot, wer weiß? Ich sprech’ ja durch virtuelle Medien. Nur eine Hülle hält mich am Leben.
    Leben ist sowieso nicht wichtig, überleben, das ist viel wichtiger.
    Deswegen, wir kommen wieder, Anfang August, pisst euch nicht ins Hemd, wie man so schön sagt, ja, es gibt ja viel zu trauern, auch ohne mich, und dann, wenn ich dann wiederkomme, ja, dann aber mit Nieten und Nägeln, mit Rüstung und Schutzanzug, mit Kalaschnikows und Pumpguns und dann wird jeder, aber auch jeder, der sich mir in den Weg stellt, vernichtet, eliminiert und zu Staub erklärt!
    Ja, ist noch ’n bisschen früh, aber von der Tendenz her ist es doch irgendwie schon ganz okay, oder? Hehehehe.
    ›You know I’m bad, I’m … ne, I’m dead …‹, muss ich noch üben.«

    SHN, Kapitel 83: Der Tod des Hasspredigers mit Rückblick auf frühere Hatenight s
    Serdar spricht mit verfremdeter Stimme: »Hiermit erkläre ich, dass ich mich von allen meinen gemachten Äußerungen ausdrücklich distanziere.«
    Äußerungen von Serdar aus vergangenen Kapiteln im Zusammenschnitt:
    »Ich habe gefickt, es getrieben, gehurt!«
    »Dass Gott durch mich wieder geboren wird.«
    »Auch ich besuche hin und wieder den braunen Salon.«
    »Ich will einfach in Ruhe fett sein!«
    »Ich bin ja ein friedliebender

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