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Hasstament

Hasstament

Titel: Hasstament Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serdar Somuncu
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YouTube, hahaha. Es gibt auch sinnvolle Gespräche zum Beispiel: ›Guten Tag, ich wollte mich mal erkundigen, was das so kostet.‹ Haha, das ist auch gut, oder: ›Guten Tag, ich würd’ mich gern beschweren, weil es zu teuer war.‹ Ja, die einzige Leitung, die ich kenn’, ist die direkte Verbindung zu meinem Schwanz, und da brauch’ ich auch keinen Telefonhörer, das geht per Ultraschall ins Gegenüber. Arschfickende Fickscheiße, Dreckskacklockguckendeschnockshit-Pisse. ja.«

    SMHN, Kapitel 23: Breivikis Elefantenjagd
    Serdar im Auto: »Ich guck’ mir jetzt immer diese Prozessberichterstattung an aus Norwegen über diesen Attentäter oder Massenmörder oder Terrorist, je nachdem wie er genannt wird. Anders Breivik. Behring Breivik – ist nach dem die Behringstraße benannt? Haha, na ja, guck’ ich mir immer an und dann frage ich mich immer, ist der so intelligent oder sind die Leute um ihn herum so dumm? Das die den nicht einfach entlarven als größenwahnsinniges kleines minderwertigkeitskomplexvollgestopftes Arschloch. Also wenn ich der Richter wäre oder der Staatsanwalt, da wäre das Ganze ein kurzes Spiel. Ich würde seine Mutter von zehn Hunden vergewaltigen lassen vor seinen Augen und dann sagen: ›Das war ein Auftrag, haha, genau, das war ein Auftrag von Gott im Kampf des Christentums gegen den Islamismus und den Multikulturalismus‹, und dann würd’ ich noch so ein bisschen wahnsinnig lächeln, so ›Heeehehee‹ und gucken, wie er reagiert, wenn er merkt, dass das Leben sehr ungerecht sein kann, wenn man sich in die Hände der falschen Leute begibt. Ja, ich würd’ ihm nicht die Haut bei lebendigem Leibe abziehen, nein, aber ihn mit seinem eigenen Wahnsinn konfrontieren, ja, und das Ganze so grenzenlos machen, dass er sich am Ende ärgert, dass er in eine Institution geraten ist, in die Fänge, in die Klauen einer Institution, die noch Grenzen hat. Ja, jaaaaa, ja aus denen man nicht mehr entkommen kann, hehehe.
    Ich weiß, das sind Rachegelüste, aber irgendwie ist es ja okay, ich mein’, ich bin sonst dafür, Leute abzuballern und ungerecht zu sein, aber aus so unheren Motiven und gespickt mit so einer billigen Nummer, also sich so einen Bart zu rasieren, Gel in die Haare zu schmieren, sich zum Tempelritter zu erklären und zum Kopf einer internationalen Verschwörung. Das kann ja meine Oma noch besser. Wenn schon umbringen, dann ungerecht umbringen und nicht im Namen einer höher gestellten Instanz einer selbstkreierten Gerechtigkeit, dann macht es keinen Spaß. Ja, und dann auch noch so feige sein und sich nicht selbst noch dazu umbringen, damit keiner weiß, warum man es gemacht hat, das wäre ja der größte Spaß, sondern auch noch so geil zu sein auf Leben, dass man sich festnehmen lässt, um dann vor Gericht so eine Show abzuziehen und sich dann zu wundern am Ende wahrscheinlich, dass man doch im Knast landet, lebenslang.
    Oder der spanische König, ja. Erst geht er auf Elefantenjagd, hahaha, Elefantenjagd, was ist das auch für eine Sache: ›Ich geh’ mal auf Elefantenjagd, also dieses Jahr im Urlaub haben wir uns was Besonderes vorgenommen, nein wir fliegen nicht mehr nach Mallorca, wir gehen auf Elefantenjagd, hahaha.‹ Dann bricht er sich den Fuß. Wie bricht man sich den Fuß eigentlich als König auf Elefantenjagd? Hm, na ja, anderes Thema. Und en passant, also nebenbei, fliegt auf, dass er eine Affäre hat. Mich hätte es gewundert, wenn kein König dieser Welt eine Affäre hätte. Dafür ist man doch König, dass man ’ne Affäre haben kann. Jahrhunderte, Jahrtausende lang sind Bastarde auf die Welt gekommen, weil Könige Affären hatten. So funktioniert Monarchie, die ganze Monarchie ist eine Affäre.
    Aber die Presse wundert sich. So wie sie sich auch über Anders Behring Breivik wundert, darüber, dass er dreist ist. Wir wundern uns alle viel zu viel. Wir wundern uns auch, dass Gottschalk abgesetzt wurde, wo wir es eigentlich die ganze Zeit hätten wissen müssen. Ja, Gottschalk hatte vor Wetten dass ...? auch schon schlechte Sendungen, die keine Sau gucken wollte. Na sowas! oder was weiß ich für einen Scheißdreck. Das Einzige, was funktioniert hat, war Wetten dass ...? , weil es Gottschalk so stark aufs Nichts reduziert hat, dass er noch auszuhalten war. Ich weiß nicht, ob es auszuhalten zu nennen wäre. Also man konnte ihn ignorieren, weil die Wetten oder die Gäste oder das Ambiente manchmal spannend genug waren. Oder am Samstagabend nichts anderes losgewesen

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