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Hastings House

Hastings House

Titel: Hastings House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Osten …”
    “Kann sie hellsehen?”, wollte Heidi wissen.
    “Vielleicht sollte
sie
sich Bettys Sachen ansehen”, überlegte Didi.
    Joe rief bereits von seinem Mobiltelefon im Krankenhaus an und ging im Zimmer unruhig auf und ab, da er immer wieder weiterverbunden wurde.
    Dann, endlich, teilte ihm eine Schwester mit, Miss MacIntyre habe nur wenige Stunden nach ihrer Einlieferung das Krankenhaus wieder verlassen.
    “Verdammt!”, fluchte er lautstark und drehte sich zu den beiden Frauen um. “Ich muss los. Ich …” Am liebsten hätte er Leslie gewürgt. Er musste bei seiner Suche nach Genevieve endlich Fortschritte machen, gleichzeitig fürchtete er sich aber davor, Leslie auch nur für eine Minute aus den Augen zu lassen. “Könnte ich euch beide anheuern?”
    Die Frauen sahen sich überrascht an.
    “Ich dachte nicht, dass du …”, begann Didi, doch er fiel ihr ins Wort.
    “Nein … nein, ich meine als Assistentinnen.”
    “Assistentinnen?”, murmelte Didi.
    “Meint er … einen Dreier?”, fragte Heidi.
    “Ich meine, ihr sollt für mich arbeiten.” Er hob das Bild hoch, auf das er gestoßen war. “Dieses Foto muss zu einem Mann namens Harry Barton in Soho. Wenn ich euch die Adresse gebe, könntet ihr das Foto zu ihm bringen? Und sagt ihm, er soll den Mann auf dem Foto so weit vergrößern, wie es geht. Ich bezahle euch auch für den Botengang.”
    “Jetzt bin ich aber erleichtert”, sagte Heidi. “Sorry, ich schätze, ich wollte nicht, dass Sie sich als einer von den Perversen entpuppen. Ich kann immer noch träumen, müssen Sie wissen.”
    “Und du musst uns auch nicht dafür bezahlen”, ergänzte Didi.
    “Ich
werde
euch bezahlen, weil ich eure Zeit in Anspruch nehme, in der ihr sonst Geld verdienen würdet. Außerdem werde ich ja auch bezahlt.”
    Wieder schauten die zwei Frauen sich an.
    “Es ist das Geld einer reichen Lady”, erklärte er. “Da braucht ihr wirklich kein schlechtes Gewissen zu haben.”
    “Abgemacht. Dann gib uns die Adresse. Und wenn dir sonst noch etwas einfällt …”, sagte Didi.
    “Ja, da wäre noch etwas. Ich möchte, dass ihr beide heute Nacht auf der Straße seid”, antwortete er.
    “Ist er nicht fürsorglich?”, wandte sich Heidi an Didi.
    “Nicht um anzuschaffen. Ich möchte, dass ihr die Augen offen haltet.”
    “Ob eine schwarze Limousine auftaucht?”, fragte Didi.
    “Genau. Also, hier ist die Adresse … und ich melde mich später bei euch.”
    Als Joe durch das Treppenhaus nach unten lief, dachte er abermals darüber nach, dass gegen diesen Vermieter etwas unternommen werden musste. Wozu kannte er schließlich die richtigen Leute – vielleicht konnte er in diesem Fall ja helfen.
    Würde Matt noch leben, hätte er eine Kolumne geschrieben, nach der empörte Bürger gefordert hätten, den Vermieter in siedendes Öl zu tauchen.
    Aber Matt lebte nicht mehr.
    Auf der Straße angekommen, hielt er kurz inne. Wie eigenartig. Als Leslie heute in Gefahr geschwebt hatte, war es ihm so vorgekommen, als hätte er eine Warnung erhalten, damit er sich schnellstens zu ihr begab. Jetzt …
    Jetzt war da gar nichts. Wohin war sie wohl gegangen? Ganz bestimmt zum Hastings House.
    Das Schluchzen hatte aufgehört.
    Leslie ging von einer Ecke zur anderen und lauschte angestrengt, doch sie hörte nichts mehr. Frustriert setzte sie sich auf die Kiste, über die Brad fast gefallen war. Da setzte das Geräusch erneut ein.
    Leslie sprang auf und versuchte zu bestimmen, von wo es kam. Zunächst glaubte sie, die Quelle befinde sich in der Nähe des Ofens, doch als sie davorstand, schien es von der gegenüberliegenden Seite zu kommen. Mit einer Hand an die Wand gestützt ging sie durch den Keller. Alle vier Wände waren aus Ziegelsteinen gemauert, und nichts wirkte so, als sei erst vor Kurzem jemand hier eingemauert worden.
    Das Weinen und Schluchzen wurde abermals leiser, und Leslie hockte sich wieder auf die Kiste. Also gut, dann hörte sie wohl einen Geist weinen. Aber sie hatte die Wand eingerissen, hinter der die Tote versteckt worden war. Sie tat, was sie konnte. “Wisst ihr”, sagte sie laut. “Wenn ihr euch alle zeigen würdet, könnte ich euch viel besser helfen.”
    Erneut tastete sie durch den Keller und drückte mal gegen diesen, mal gegen jenen Ziegelstein, immer auf der Suche nach … irgendetwas.
    Sie wurde das Gefühl nicht los, dass es hier irgendetwas gab, das ihr nur auf den ersten Blick nicht auffiel. Dabei musste sie an die Underground Railroad

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