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Hastings House

Hastings House

Titel: Hastings House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Schlaf ausgekommen. Warum also jetzt nicht auch wieder? Obwohl es spät war, zog er sich an. Wahrscheinlich waren Didi und Heidi um diese Zeit noch auf der Straße unterwegs und hielten Ausschau nach einer schwarzen Limousine.
    Auf dem Weg zur Haustür fiel sein Blick auf das Foto von Matt, das auf dem Beistelltisch stand. Er war im Mittleren Osten gewesen, um über die Lebensbedingungen der Kinder dort zu berichten. Er hatte Marines bei ihren Einsätzen begleitet und eine Reihe von Artikeln darüber geschrieben, die einem eine Gänsehaut bereiteten, zu Herzen gingen und zum Nachdenken anregten. Er hatte nie gezögert, sich in Gefahr zu begeben. “Verdammt, Joe, wenn wir unsere Soldaten da hinschicken können, dann kannst du darauf wetten, dass ich auch hinreise. Es wird eine Ehre sein, sie begleiten zu dürfen”, hatte Matt gesagt.
    Man hatte auf ihn geschossen, ihn angespuckt, und – das war seine persönliche Lieblingsgeschichte – er war von einem verrückten Kamel niedergetrampelt worden. Aber all seine Storys für die Zeitung waren ihm wichtig gewesen, und wie er damals betonte, war es ihm vergönnt, lebend nach Hause zurückzukehren – was man nicht von allen seinen Landsleuten sagen konnte.
    Joe nahm den Bilderrahmen mit dem Foto in die Hand, das Matt mit einer Horde Kinder zeigte, und betrachtete es so vorwurfsvoll, als würde er den Mann selbst anschauen.
    “Warum konntest du nicht ein Feigling sein?”, fragte er laut, dann stellte er den Bilderrahmen zurück. Als er das Haus verließ, wurde ihm klar, dass er den schwarzen Wagen für den Augenblick vergessen und Didi und Heidi bitten musste, die Straße für einige Zeit zu meiden. Didis Vorstellungsgespräch stand in Kürze an, und er hoffte, sie würde ihrem Leben eine neue Richtung geben können.
    Und dann war da noch Heidi. Er fragte sich, ob Genevieve O’Brien wohl in der Lage gewesen wäre, auch dieser Frau eine Chance auf ein anderes Leben zu ermöglichen, wenn sie nicht spurlos verschwunden wäre.
    Leslie war davon überzeugt, dass sie noch lebte.
    Nur … wie lange noch?
    Leslie saß aufrecht im Bett und lauschte angestrengt, doch das Geräusch war nicht mehr zu hören.
    Sie wartete und hoffte, es erneut wahrnehmen zu können. Ihr Blick wanderte zu Nikki, die neben ihr im Bett lag und fest schlief. Leslie zögerte. Sie musste daran denken, dass sie Joe versprochen hatte, die Tür zum Schlafzimmer verschlossen zu halten.
    Aber in dieser Nacht war sie nicht allein im Haus. Nikki war hier, und auch Adam schlief nur wenige Zimmer entfernt.
    Leise stand sie auf, zog Bademantel und Hausschuhe an, dann schlich sie auf Zehenspitzen zur Tür. Sekundenlang zögerte sie und überlegte, ob sie Nikki vielleicht doch wecken sollte. Sie entschied sich aber dagegen, da sie das sonderbare Gefühl hatte, das Haus würde nur zu ihr “sprechen”, wenn sie allein war.
    Als sie die Treppe hinunterlief und ins Foyer ging, dachte sie darüber nach, dass sie in diesem Augenblick auf einen Beobachter wohl auch wie ein Geist wirken musste. Sie sah hinaus auf die Straße und rechnete damit, dass wieder jemand gegen den Laternenmast gelehnt dastand oder dass Joes Wagen doch wieder auf der anderen Straßenseite geparkt war, obwohl ihre Freunde bei ihr im Haus übernachteten.
    Doch sie entdeckte weder den Unbekannten noch den vertrauten Wagen.
    Im Schatten der schwachen Nachtbeleuchtung verharrte Leslie einige Augenblicke lang völlig regungslos. Schließlich glaubte sie, das Geräusch wieder zu hören, doch diesmal klang es anders.
    Gedämpfter und leiser, mehr wie ein Echo.
    Sie ging durch den Flur in die Küche und von dort weiter ins Anrichtezimmer. An der Falltür angekommen, zögerte sie kurz, bevor sie sie öffnete. Wie schon zuvor wirkte die Öffnung im Boden auch jetzt wieder wie ein schwarzer, bodenloser Abgrund.
    Mit einer Laterne in der Hand stieg sie vorsichtig die Stufen in den Keller hinunter.
    Die Kisten von der Arbeit am Tag zuvor standen noch da, aber Brad hatte alles Werkzeug ordentlich zusammengeräumt. Der kalte, unbenutzte Ofen erschien ihr noch erdrückender, seit sie an einer Seite die Mauer aufgeschlagen hatte.
    Leslie stand da und rührte sich nicht, während sie auf das Schluchzen wartete.
    Dann, plötzlich, hörte sie es wieder. Sie näherte sich der Wand rechts vom Ofen, die in nordöstliche Richtung wies, in der die Ausgrabungsstätte und die stillgelegten U-Bahn-Tunnel lagen.
    Als sie ein Ohr an die Ziegelsteine legte, nahm sie auf einmal

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