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Hastings House

Hastings House

Titel: Hastings House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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verdutzt an und brauchte ein paar Sekunden, um sich die Szene ins Gedächtnis zu rufen. “Verschiedene Leute – du auch”, bemerkte sie spitz.
    “Ich war später da und musste mir erst einen Weg durch die Menge bahnen. Wer war da, als du die Augen aufgemacht hattest?”
    “Laymon, Dryer, Adair … und Brad”, antwortete sie gelangweilt. “Aber das hat nichts zu bedeuten”, sagte sie rasch. “Da waren auch Dutzende von Arbeitern und Studenten, sogar ein paar Leute vom Bauunternehmen … wirklich Dutzende.”
    Joe sah sie nur aufmerksam an. “Also gut. Ich werde mich damit nicht an die Polizei wenden, solange ich nicht mit Brad gesprochen habe.” Er schaute zu Adam. “Ich nehme an, Sie haben viele Verbindungen in dem Gebiet, in dem Leslie, Laymon und Brad zuletzt gearbeitet haben. Könnten Sie herausfinden, wo Brad Verdun überall war, als er da arbeitete?”
    “Ich denke, das sollte machbar sein”, erwiderte Adam. Seine Mundwinkel umspielte ein merkwürdiges Lächeln. Joe mochte ihn mit dieser Frage überrascht haben, doch Adam zuckte nicht einmal mit der Wimper. Leslie bemerkte sein leichtes Schmunzeln, das sie auf die Tatsache zurückführte, dass Joe ihn offensichtlich spontan und instinktiv als vertrauenswürdig eingeordnet hatte. Und Adam war offensichtlich froh darüber.
    “Du wirst Brad also erst mal nicht der Polizei melden, und du wirst ihn auch nicht in den Schwitzkasten nehmen, sondern nur mit ihm reden, richtig?”, vergewisserte sich Leslie nicht ohne Ironie.
    Joe zog verwundert eine Augenbraue hoch. “Richtig.”
    “Aber du würdest es gern tun, wie?”
    “Ja”, gab er unumwunden zu.
    “Wie wäre es dann, wenn du mit Adam und Nikki zu ihrem Hotel fährst, damit sie ihr Gepäck dort abholen, um bei mir im Haus zu schlafen?”
    “Und was ist mit dir? Was machst du, während ich den Chauffeur spiele?”
    “Ich kann hier warten.”
    “Auf keinen Fall werde ich dich hier allein zurücklassen.”
    “Okay, dann komme ich auch mit.”
    Leslie genoss diese Fahrt: Während sie die Sixth Avenue entlangfuhren, hatten sie alle Fenster geöffnet, sodass die wohltuend warme Luft in den Wagen gelangte. Die Stadt war in der Nacht einfach wunderschön. Am Hotel angekommen, drückte Joe einem jungen Mann einige Scheine in die Hand, damit der mit seinem Wagen ein paarmal um den Block fuhr und dann hierher zurückkam.
    Adam liebte alte Hotels, deshalb hatte er vorgehabt, im “Algonquin” zu übernachten. Joe und Leslie blieben in der gemütlichen Lounge und warteten, bis die beiden ihre Sachen gepackt und ausgecheckt hatten. Joe lächelte sie betrübt an. “Und? Kannst du irgendwo Dorothy Parker oder jemanden aus ihrem lasterhaften Kreis entdecken?”, fragte er amüsiert.
    “Sieh mal dort drüben.”
    “Wer ist das?”
    “Lori Newman, die neueste Broadway-Sensation”, sagte Leslie, wurde dann aber ernst. “Joe … ich weiß, es klingt eigenartig, trotzdem bin ich mir absolut sicher, dass Genevieve O’Brien noch lebt.”
    “Das Gefühl habe ich auch, und das macht es umso frustrierender. Ich glaube nicht, dass sie noch viel länger am Leben bleiben wird. Deshalb muss ich sie bald finden, bevor …” Er ließ den Satz unvollendet und dachte darüber nach, welchen Preis es kosten würde, wenn er versagte.
    “Es ist nicht Brad, vertrau mir. Von allem anderen abgesehen wäre er niemals clever genug, um so etwas durchzuziehen.”
    Tatsächlich brachte ihre Bemerkung Joe zum Grinsen.
    Nach kurzem Zögern sagte sie: “Ich habe sie gesehen, Joe. Heute Abend.”
    “Wen hast du gesehen?”
    “Es war ganz eigenartig. Als ich heute im Pub Eileens Hand berührte …” Sie hielt inne und schauderte. “Ich sah sie … in einer Art Vision, könnte man vielleicht sagen. Sie lebte, und sie versuchte verzweifelt, irgendetwas zu tun … vielleicht von irgendwo zu entkommen. Sie musste abbrechen, weil ihr die Kraft zum Weitermachen fehlte.”
    Er sah sie verdutzt an. “Du hattest eine
Vision?”
    “Ich weiß nicht so genau, was es war”, gab sie kopfschüttelnd zurück. “Aber als ich Eileens Hand berührte, war es fast so, als könnte ich Genevieve erreichen.”
    “Wenn du es doch nur könntest”, seufzte er nachdenklich.
    “Kann ich das Foto haben? Das mit Brad, das du mir gezeigt hast?”, bat Leslie ihn. “Du hast sicher mehr als nur diesen einen Abzug.”
    Er nickte. “Klar.”
    Adam und Nikki kamen zurück, und gemeinsam verließen sie das Hotel.
    “Glauben Sie wirklich, dass der Junge mit

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