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Hastings House

Hastings House

Titel: Hastings House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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etwas im Kellerraum wahr … eine Präsenz. Abrupt drehte sie sich um.
    Elizabeth stand dort, jedoch nicht über die Kisten gebeugt, in denen sich ihre Knochen befanden, wie Leslie es erwartet hätte. Vielmehr betrachtete Elizabeth sie mit einem traurigen Lächeln.
    “Hallo”, begrüßte Leslie sie mit leiser Stimme.
    Das Lächeln der Frau wurde intensiver. “Danke.”
    “Ohne Ihre Hilfe hätte ich das nicht geschafft”, erwiderte sie kopfschüttelnd und fügte hinzu: “Und ohne Matts Hilfe.”
    Die Erscheinung regte sich sekundenlang nicht, schließlich sagte sie: “Er liebt Sie sehr.”
    “Ich … Matt?”, fragte Leslie verwirrt, während ihr Herz einen Satz machte.
    Elizabeth erwiderte aber nichts darauf. Dafür war nun abermals das Schluchzen zu hören, leise und erstickt, wie ein Echo aus der Vergangenheit.
    “Sie braucht Sie auch”, erklärte Elizabeth.
    “
Wer
braucht mich? Können Sie mir helfen?”
    Elizabeth hob eine Hand, sie schien sich nicht sicher zu sein. Dann zeigte sie auf die Wand, und Leslie kam es so vor, als sei sie von einem Eiszapfen durchbohrt worden.
    “Ist sie dort begraben?”
    Wieder zögerte Elizabeth. “Sie weint”, sagte sie.
    “Wenn ich zu ihr könnte, wenn ich sie finden könnte … helfen Sie mir dabei.”
    “Ich kann es versuchen … es ist nicht meine Zeit … ich weiß nicht … ich kann es versuchen.” Sie bewegte sich langsam von der Stelle, dann hielt sie inne und setzte eine beunruhigte Miene auf.
    “Gehen Sie!”, rief sie plötzlich und war im nächsten Augenblick verschwunden.
    Dann hörte Leslie, was der Geist vor ihr bemerkt hatte.
    Etwas, das eindeutig kein Echo aus der Vergangenheit war. Etwas Reales.
    Schritte. Leise, verstohlene Schritte, irgendwo über ihr.
    “Hey!”
    Joe entdeckte Didi, wie sie mit einer Zigarette im Mund an ein Schaufenster gelehnt stand.
    Sie lächelte, als sie ihn erkannte, und kam zum Wagen.
    “Schläfst du eigentlich nie?”, fragte sie.
    Mit einem Schulterzucken antwortete er: “Hör zu. Ich weiß, ich habe dich gebeten, nach dem Wagen Ausschau zu halten, aber ich habe mich geirrt.”
    “Ich habe die ganze Nacht keinen schwarzen Wagen gesehen”, erwiderte sie und gähnte.
    “Wo ist Heidi?”, wollte er wissen, da er plötzlich eine innere Unruhe verspürte.
    “Um die Ecke. Sie war so unruhig, dass sie einen Spaziergang machen wollte.”
    “Hol sie zurück, und dann geht ihr zwei nach Hause.”
    “Hey, Joe, du bist ein netter Kerl. Aber du kannst nicht die ganze Welt retten.”
    “Didi, mir ist ein Gedanke gekommen. Der Kerl könnte wissen, dass wir nach einer schwarzen Limousine Ausschau halten.”
    “Und?” Sie zog fragend die Augenbrauen hoch.
    “Er könnte einen anderen Wagen nehmen.”
    “Oh”, machte Didi, als ihr klar wurde, was das bedeuten konnte.
    “Bitte finde Heidi, okay?”
    “Ja, wird gemacht, Joe”, erwiderte sie.
    Er zog einen Abzug des Fotos aus der Jackentasche. “Eine Frage habe ich noch. Erkennst du den Mann?”
    “Das ist doch das Foto aus Bettys Wohnung”, sagte sie.
    “Ja, das ist im Fotolabor bearbeitet und vergrößert worden, um den Mann im Hintergrund besser erkennen zu können. Also, erkennst du ihn?”
    “Ja, das ist Brad.”
    Joe stutzte. “Du kennst ihn? Wieso … und wie gut kennst du ihn?”
    “Kommt drauf an, was du mit ‘wie gut’ meinst.”
    “In jeder denkbaren Hinsicht, Didi.”
    “Okay, dann kenne ich ihn gut. Ich weiß zwar nicht, was tatsächlich in seinem Kopf vorgeht, aber er behandelt uns anständig. Er ist keiner von den unangenehmen Freiern. Manchmal spendiert er uns auch Kinokarten. Allerdings kommt er nicht sehr häufig her.”
    “Und wie lange besucht er euch schon?”
    “Seit einigen Jahren”, versicherte Didi ihm.
    Joe fühlte, wie seine Anspannung wuchs. “Didi, wenn er in den nächsten Tagen vorbeikommt, dann steig bitte nicht zu ihm in den Wagen, okay?”
    “Ich bin noch nie zu ihm in einen Wagen gestiegen.”
    “Wieso nicht?”
    “Meine Wohnung ist nicht ganz so übel wie die von Heidi.”
    “Okay, aber bleib im Moment auf keinen Fall allein mit ihm. Hast du verstanden?”
    “Klar, Joe, wie du meinst.” Sie schüttelte den Kopf und lächelte schief. “Weißt du eigentlich, dass du seit Ewigkeiten der erste Mann bist, der
mich
Geld kostet?”
    “Didi …”
    “Keine Sorge, ich passe schon auf. Du weißt, ich will zu diesem Vorstellungsgespräch gehen. Ich suche Heidi, und dann mache ich für heute Nacht Schluss.

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