Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hastings House

Hastings House

Titel: Hastings House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
Ihrem Wagen noch mal zurückkommt?”, scherzte Nikki.
    “Das will ich doch hoffen.”
    Der junge Mann, der in Wahrheit im Hotel angestellt war, kam keine zwei Minuten später vorgefahren. Auf den Straßen der Stadt war nicht viel los, sodass die Fahrt zurück zum Hastings House nicht lange dauerte.
    Obwohl diesmal Nikki und Adam dabei waren, folgte Joe Leslie ins Haus. Überrascht beobachtete sie, wie er sich im ersten Stock und im Parterre umsah und dann ins Anrichtezimmer und nach unten in den Kellerraum ging.
    Adam und Nikki waren bereits ins Obergeschoss gegangen, um ihre Sachen auszupacken. Leslie wartete im Anrichtezimmer darauf, dass Joe aus dem Keller zurückkam, und sah sich dabei im Zimmer um. Wäre sie nicht selbst hier gewesen, als der Raum durch die Explosion zerstört wurde, hätte sie niemals auch nur vermutet, dass sich hier jemals eine solche Tragödie abgespielt hatte.
    Joe kam die Treppe herauf.
    “Leer?”
    “Sieht zumindest so aus”, erwiderte er ruhig.
    Die Hände in die Hüften gestemmt, wandte er sich von ihr ab und betrachtete nachdenklich die Falltür. Leslie stellte sich hinter ihn, legte die Arme um ihn und ließ den Kopf gegen seinen Rücken sinken.
    “Danke.”
    “Hey, Ma’am, stets zu Diensten”, sagte er und drehte sich zu ihr um, hob ihr Kinn mit Daumen und Zeigefinger an und senkte seinen Kopf.
    Sie dachte, er würde sie auf den Mund küssen. Ihr war weder klar, was sie fühlte, noch wie sie reagieren sollte.
    Doch dann berührten seine Lippen nur leicht ihre Stirn. “Leslie, ich flehe dich an, pass besser auf dich auf.” Er wich ein Stück zurück und sah ihr tief in die Augen. “Ich habe zwar keine Visionen, aber ich weiß, wenn ich ein ungutes Gefühl habe. Und im Moment bin ich verdammt nervös.”
    Nach einem weiteren flüchtigen Kuss auf die Stirn machte sich Joe auf den Heimweg. Als er gegangen war, tippte Leslie den Code für die Alarmanlage ein und ging nach oben.
    Adam übernachtete in dem Zimmer, in dem Joe die letzte Nacht verbracht hatte. Nikki teilte sich das andere Schlafzimmer mit Leslie. Als sie hereinkam, saß Nikki in einem weiten Baumwollnachthemd auf dem riesigen Doppelbett und spielte mit der Fernbedienung des Fernsehers. “Anscheinend bist du inzwischen richtig prominent”, sagte sie. “Gerade eben warst du in den Nachrichten.”
    Leslie stöhnte auf. “Dann hat sich wohl herumgesprochen, dass wir im Keller Knochen gefunden haben.”
    Nikki nickte bestätigend. “Sie haben nur ein Foto von dir und Matt gezeigt, wie ihr zu irgendeinem Empfang geht, und dann die Meldung verlesen. Ziemlich dezent, muss ich sagen.”
    “Das ist immerhin etwas.” Leslie zog sich im Badezimmer um und putzte sich die Zähne. Als sie sich zu Nikki ins Bett legte, war ihr eines klar:
Matt kommt heute Nacht nicht zu mir – so viel steht fest!
    “Alles in Ordnung?”, fragte Nikki.
    “Natürlich. Und ich freue mich, dass du hier bist.”
    Nikki lächelte ihr zu. “Es ist ja nur für eine Nacht. Außerdem …”
    “Außerdem?”
    “Joe lebt.”
    “Hast du Matt in irgendeiner Weise gesehen oder gefühlt?”, fragte Leslie verzweifelt.
    “Nein, tut mir leid. Ich bekomme undeutliche Bilder von anderen … aber nicht von Matt. Denk immer daran, was ich dir heute gesagt habe. In deine Träume einzudringen ist für Matt vielleicht die einzige Möglichkeit, um Kontakt mit dir aufzunehmen. Und vielleicht möchte er, dass du nach vorn schaust.”
    “Das höre ich immer wieder”, stöhnte Leslie mit einem leicht gelangweilten Unterton.
    “Weil es das ist, was du tun musst.”
    “Ich schaue nach vorn. Ich widme mich meiner Arbeit. Und wenn ich etwas so Schönes leisten kann wie die Wahrheit über Elizabeth ans Tageslicht zu bringen, dann ist das wunderbar.”
    Nikki musste unwillkürlich gähnen. “Die Welt ist voller Rätsel, so viel steht fest.”
    “Stört es dich, wenn ich den Fernseher noch etwas laufen lasse?”, fragte Leslie, während sie die Nachttischlampe ausschaltete. “Das lenkt mich etwas ab von … von allem.”
    “Mach ruhig, mich stört es nicht.”
    Doch aus der Ablenkung wurde nicht viel – schon nach kurzer Zeit fielen Leslie die Augen zu.
    Dann war sie eingeschlafen.
    Jemand war da draußen. Jemand, der das Haus beobachtete.
    Matts Wunsch, sich freier bewegen zu können, wurde immer stärker. Allerdings war er auch mehr und mehr davon überzeugt, dass er früher oder später dazu in der Lage sein würde. Als er die Gewissheit spürte, dass

Weitere Kostenlose Bücher