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Hasturs Erbe - 15

Hasturs Erbe - 15

Titel: Hasturs Erbe - 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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kann man sie auch nicht zurückholen. Ich spürte Marjories Gedanken, und die ihren waren absolut fröhlich. Es wird also alles gut. Wir werden zusammen sein, wie wir es uns wünschen. Wir werden dieses Kind sehen. Sie senkte erschöpft die Lider, und ich kniete mich neben sie und sah ihr ins Gesicht. Schläfrig dachte sie: Wir sollten zuerst einen Sohn bekommen, und ich wußte, daß sie das Gesicht des Kindes in meinen Gedanken gesehen hatte. Sie lächelte absolut glücklich, und ihre Augen blieben geschlossen. Fest umklammerte ihre Hand meine Finger.
„Laß mich nicht allein”, flüsterte sie.
„Niemals. Schlaf jetzt, Liebes.” Ich streckte mich neben ihr aus, hielt ihre Hand, und meine Liebe bewachte ihren Schlaf. Nach einem Augenblick schlief ich ebenfalls ein, zutiefst glücklich, wie ich es noch niemals zuvor gewesen war.
Und niemals wieder sein würde.
    Es war dunkel, als ich erwachte. Immer noch schlug der Schnee gegen die Scheiben. Kadarin stand über uns, ein Licht in der Hand. Marjorie schlief immer noch fest. Sein Blick auf sie war von großer Zärtlichkeit erfüllt, die mich so erwärmte wie kaum etwas anderes. Und dann spürte ich für einen Moment, wie sich seine Miene verzerrte und Wut zeigte - dann war dieser Ausdruck wieder verschwunden. Leise sagte er: „Beltran läßt dich bitten hinabzukommen. Laß Margie schlafen, wenn du willst. Sie ist sehr müde.”
Ich glitt aus dem Bett. Sie regte sich, protestierte schwach – ich dachte, sie hätte meinen Namen gemurmelt. Sanft deckte ich sie mit einem Schal zu, nahm meine Stiefel in die Hand und ging leise hinaus. Ich merkte, wie sie wieder in tiefen Schlaf versank.
„Rafe?”
„Ihm geht es gut. Ich habe ihm ein paar Tropfen Kirian gegeben, dann heiße Milch mit Honig, und er ist eingeschlafen.” Kadarins Miene trug das traurige, sanfte Lächeln. „Ich habe dich überall gesucht. Nach all deinen Warnungen habe ich nicht daran gedacht. Thyra hatte die Idee, du könntest bei Marjorie sein.” Er lachte. „Aber ich hatte dich nicht in ihrem Bett vermutet.”
Ich antwortete steif: „Ich versichere dir…”
„Lew, im Namen all dieser verdammten obszönen Götter der Trockenstädte! Glaubst du, daß mich das irgendwie stört?” Wieder lachte er. „Oh, ich glaube dir. Du bist vorsichtig genug und mit Händen und Füßen an deinen verdammten Aberglauben gebunden. Ich glaube, du legst der menschlichen Natur ganz schöne Fessem an - ich würde es mir nicht zutrauen, mich neben eine Frau zu legen, die ich liebe, und sie nicht zu berühren - aber wenn du dich gern selbst quälst, dann ist das deine Sache. Wie die Trockenstädter zum Cralmac sagten …” Und er begann eine unglaublich obszöne Geschichte, die mich wie nichts anderes von meiner Verlegenheit ablenkte. Kein Wort davon könnte man in guter Gesellschaft wiederholen, doch es war genau das richtige für diese Situation.
Als wir in das Kaminzimmer kamen, sagte er: „Hast du heute nachmittag den Hubschrauber landen hören?”
Ich kicherte immer noch über die Abenteuer der Trockenstädter, den Raumfahrer und die drei Nichtmenschen. Der plötzliche Ernst in seiner Stimme brachte mich in die Normalität zurück. „Ja, ich habe ihn gesehen. Hat es etwas mit mir zu tun?”
„Ein Ehrengast”, sagte Kadarin. „Beltran meint, du solltest mit ihm reden. Du hast uns erzählt, er sei Katalysatortelepath und ohne jeglichen Grund, die Comyn zu lieben, und Beltran hat nach ihm geschickt, um ihn zu überzeugen ..,”
Auf einer der Steinbänke neben dem Feuer saß mit dunklem, zerzaustem Haar, frierend, erstaunt und wütend Danilo Syrtis. Beltran sagte: „Vielleicht kannst du ihm erklären, daß wir ihm nichts Böses wollen, daß er kein Gefangener ist, sondern ein ehrenwerter Gast.” Danilo versuchte, trotzig zu klingen, doch trotz größter Mühen hörte man seine Stimme zittern. „Ihr habt mich mit Soldaten entführt, und mein Vater wird krank werden vor Angst! Begrüßt ihr Gebirgler so eure Ehrengäste, indem ihr sie mit terranischen Höllenmaschinen fortschleppt?” Er sah kaum älter aus als Rate.
Ich rief: „Danilo…!” Und sein Mund blieb offenstehen. Er sprang auf. „Sie haben mir gesagt. Ihr wäret hier, aber ich habe es nur für eine weitere Lüge von ihnen gehalten.” Das kindliche Gesicht wurde hart. „Haben sie mich auf Euren Befehl hin entführt? Wie lange noch wollen die Comyn mich verfolgen?”
Ich schüttelte den Kopf. „Weder auf meinen Befehl hin, noch auf den der Comyn.

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