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Hasturs Erbe - 15

Hasturs Erbe - 15

Titel: Hasturs Erbe - 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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hier.”
Ich streckte die Hand aus, nahm ihr den Kamm fort und drehte ihr Gesicht zu mir herum. „Ich kann dich nicht einfach so nehmen, Liebste. Ich mochte dir alle Ehren und Zeremonien geben.”
„Das kannst du nicht”, sagte sie mit dem Anflug eines Lächelns. „Weil ich nicht mehr…” Die Worte tröpfelten langsam, als bereiteten sie ihr Schmerzen. „… nicht mehr Beltrans Recht akzeptiere, mich einem Mann zu geben. Mein Pflegevater hat mich dir versprochen. Das reicht als Zeremonie.” Plötzlich sprach sie rasch wie ein Schwall. „Und ich bin keine Bewahrerin mehr! Ich habe das hinter mir gelassen. Ich will nicht mehr von dir getrennt sein. Ich will es nicht. Ich will nicht!”
Jetzt schluchzte sie. Ich schleuderte den Kamm beiseite, zog sie in meine Arme und hielt sie mit unerwarteter Leidenschaft.
„Bewahrerin? Nein, nein, nie mehr”, flüsterte ich gegen ihre Lippen. „Niemals wieder…” Was soll ich sagen? Wir waren zusammen. Und wir liebten uns.
Danach flocht ich ihr das Haar. Es schien mir fast so intim, wie miteinander zu schlafen. Meine Hände zitterten so sehr, als ich die silbrigen Strähnen berührte, wie sie gezittert hatten, als ich ihren Körper zum ersten Mal berührte. Wir schliefen lange Zeit nicht ein. Als wir erwachten, war es spät, und es schneite heftig. Als ich die Pferde satteln ging, peitschte der Wind den Schnee in eisigen Nadelspitzen über den Hof. Bei diesem Wetter konnten wir nicht reiten. Als ich wieder hineinkam, blickte mich Marjorie mit schuldbewußtem Kummer an.
„Ich habe uns aufgehalten. Verzeih mir…”
„Ich glaube, wir sind nun außer Reichweite der Verfolger, Pre-ciosa. Aber wir würden nur wieder umkehren müssen. Wir können jetzt nicht reiten. Ich werde die Pferde in das Nebengebäude fuhren und sie füttern.”
„Laß mich dir helfen…”
„Geh nicht hinaus bei diesem Schnee, Liebste”
Als ich wieder hereinkam, hatte Marjorie in dem lange schon unbenutzten Kamin ein Feuer angezündet, einen zerstoßenen Steinkessel in einer Ecke gefunden, ihn gewaschen, am Brunnen gefüllt und etwas von unserem Trockenfleisch mit den Pilzen zu einer Suppe aufgesetzt. Als ich sie schalt, weil sie in den Hof gegangen war - bei solchen Schneestürmen sind manchmal Menschen in ihrem eigenen Hof verlorengegangen und erfroren -, sagte sie schüchtern: „Ich wollte ein Feuer haben… und ein Hochzeitsessen.”
Ich umarmte sie und sagte: „In der gleichen Minute, in der mein Vater dich sieht, wird er entzückt sein, alles für uns zu arrangieren.”
„Ich weiß”, antwortete sie, „aber ich hätte es lieber hier.”
Dieser Gedanke wärmte mich mehr als ein Feuer.
Wir aßen die heiße Suppe vor dem Feuer. Wir mußten uns einen Löffel teilen, und das Feuer brannte schnell herunter, und als sich wieder die Dunkelheit herabsenkte, flüsterte Marjorie: „Unsere erste eigene Feuerstelle.”
Ich wußte, was sie meinte. Es war nicht die offizielle Zeremonie, di Catenas, die prachtvolle Hochzeitsfeier, wie sie unter meinen Verwandten üblich war, Marjories Proklamation vor dem Rat der Comyn, die sie zu meiner Frau machte. Überall im Gebirge, wo es wenige Zeremonien gibt und wenige Gäste, bedeutete das bewußte Teilen von Bett, Mahlzeit und Feuer den legalen Status der Ehe, und ich wußte, warum Marjorie es riskiert hatte, sich im Schnee zu verlaufen, um uns ein Feuer anzuzünden und eine Suppe zu kochen. Nach den einfachen Gesetzen der Berge galten wir als verheiratet, nicht nur in unseren Augen, sondern auch durch eine Zeremonie, die dem Urteil aller Menschen standhalten würde. Ich war froh, daß sie meiner so sicher gewesen war, es zu tun, ohne mich zu fragen. Doch irgendetwas bereitete mir Sorgen. Ich sagte: „Regis und Danilo sind näher an Thendara als wir dem Arilinn. Doch beide sind keine fähigen Telepathen, und ich bezweifle, ob schon eine Nachricht durchgedrungen ist. Ich sollte entweder meinem Vater oder Arilinn eine Botschaft senden. Das hätte ich eigentlich schon früher tun müssen.”
Sie umfing meine Hand, als ich die Matrix aus ihrem Beutel nahm. „Lew, ist es auch sicher?” „Ich muß. Liebste, ob es sicher ist oder nicht. Ich hätte es im gleichen Augenblick tun müssen, als ich die Matrix zurückbekam. Wir müssen mit der Möglichkeit rechnen, daß sie es noch einmal versuchen. Beltran wird seine Ziele nicht so schnell aufgeben, und ich fürchte, Kadarin ist skrupellos.” Ich scheute mich, den Namen Sharras auszusprechen, doch er stand zwischen

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