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Hasturs Erbe - 15

Hasturs Erbe - 15

Titel: Hasturs Erbe - 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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uns, und wir beide wußten es. Und wenn sie es noch einmal versuchten, ohne meine Kenntnis und Kontrolle, ohne Marjorie als Bewahrerin, was dann? Mit einem Waldbrand zu spielen, wäre dagegen ein Kinderspiel, abgesehen von dem Risiko, das Ding ohne eine ausgebildete Bewahrerin zu erwecken! Ich mußte die Türme warnen.
Zögernd sagte sie: „Wir stehen noch immer miteinander in Kontakt. Wenn du … deine Matrix benutzt… können sie uns dann fühlen, uns vielleicht sogar aufspüren?”
Das war eine Möglichkeit, doch was immer auch mit uns geschah, die Sharra mußte unter Kontrolle gebracht und zurückgehalten werden, sonst würde keiner von uns jemals wieder sicher sein. Und in allen diesen Tagen hatte ich keine Berührung gespürt, keine suchenden Fühler.
Ich zog die Matrix hervor und wickelte sie aus. Zu meinem Entsetzen spürte ich ein schwaches, bohrendes Gefühl von Übelkeit, als ich in die blaue Tiefe starrte. Das war ein gefährliches Zeichen. Vielleicht war in den Tagen der Trennung die Übereinstimmung aufgehoben worden. Ich konzentrierte mich und beruhigte meine Gedanken für die komplizierte Aufgabe, mich wieder in den Sternenstein zu versenken. Wieder und wieder war ich gezwungen, vor Schmerz die Augen abzuwenden, weil mir die Sicht schwand. „Laß es sein, Lew, laß es. Du bist zu müde.”
„Ich kann nicht.” Wenn ich es hinauszögerte, würde ich die Herrschaft über die Matrix verlieren und gezwungen sein, mit einem anderen Stein neu zu beginnen. Ich kämpfte fast eine Stunde lang mit der Matrix, rang gegen meine Unfähigkeit, mich zu konzentrieren. Mitleidig sah mich Marjorie an, wohl wissend, daß ich meine Kräfte in diesem telepathischen Kampf verausgabte. Ich verfluchte mein Schicksal als Telepath und Matrixmechaniker, doch es kam mir auch nicht in den Sinn, diesen Kampf vorzeitig aufzugeben.
Wenn dies auf dem Arilinn geschehen wäre - unvorstellbar! -, hätte man mir Kirian oder eine andere Droge gegeben, die Psi aktivierte, und mir mit einem Psi-Monitor und meiner Bewahrerin geholfen. Ich selber hatte es für Marjorie gefährlich, ja unmöglich gemacht, mir zu helfen.
Endlich gelang es mir unter rasenden Kopfschmerzen, die Lichter in dem Stein zu zentrieren. Rasch, solange ich noch Kraft hatte, ließ ich meine Gedanken in jene graue, formlose Masse hineingleiten, die wir die Unterwelt nennen, und suchte nach dem Lichtzeichen, das den Relaiszirkel auf Arilinn darstellte.
Einen Moment lang hatte ich es gefunden. Dann tauchte in dem Stein eine wild züngelnde Flamme auf, eine Welle ungezügelten Bewußtseins, ein allzu vertrautes Aufwallen heftiger Gewalt… Flammen, die riesige Feuergestalt, die die Gedanken auslöscht… eine Frau, dunkel und kräftig, die eine lebende Flamme trug, ein großer Kreis von Gesichtern, aus denen rohe Emotion strahlte…
Ich hörte Marjorie nach Luft ringen und versuchte, den Kontakt abzubrechen. Sharra! Sharra! Wir waren ihr verschworen. Wir wurden gefangen und in die Flammen der Zerstörung gezwungen…
„Nein! Nein!” schrie Marjorie, und ich sah die Flammen dünner werden und verschwinden. Sie waren niemals dort gewesen. Es war der Widerschein der Kohlen von unserem Hochzeitsfeuer, das gespenstische Halblicht um uns her. Marjories Gesicht war das letzte Feuerzeichen. Zitternd flüsterte sie: „Lew, was war das?”
„Du weißt es.” Ich zögerte, den Namen auszusprechen. „Kadarin. Und Thyra. Sie arbeiten direkt mit dem Schwert. Zandrus Hölle, Marjorie, sie versuchen, es auf die alte Weise zu benutzen, nicht mit einem von einer Bewahrerin kontrollierten Zirkel von Telepathen in einem richtigen Energonring - und selbst so ist sie unkontrollierbar, wie wir herausgefunden haben -, sondern mit einem einzigen Telepathen, der die rohen Emotionen aus einer Gruppe unausgebildeter Schüler zieht…”
„Ist das nicht entsetzlich gefährlich?”
„Gefährlich? Das ist kein angemessenes Wort. Würdest du einen Waldbrand entfachen, um dir ein Essen zu kochen? Würdest du ein Drachenfeuer schüren, um dir ein Kotelett zu braten oder deine Stiefel zu trocknen? Ich wünschte mir, glauben zu können, daß sie nur sich allein und sonst niemanden umbringen würden!”
Ich schritt neben dem kalten Feuer auf und ab und lauschte
unruhig dem tobenden Sturm. „Und ich kann nicht einmal Arilinn warnen!”
„Warum nicht, Lew?”
„So dicht an… an Sharra… funktioniert meine Matrix nicht”, sagte ich und versuchte zu erklären, auf welche Weise Sharra kleinere

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