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Hasturs Erbe - 15

Hasturs Erbe - 15

Titel: Hasturs Erbe - 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Matrizes überlagerte.
„Wie weit reicht die Wirkung, Lew?”
„Wer weiß? Vielleicht über den ganzen Planeten. Ich habe noch nie mit etwas gearbeitet, das so stark war. Es gibt keine Präzedenzfälle.”
„Aber wenn es bis nach Arilinn reicht - merken dann die Telepathen dort nicht, daß etwas nicht stimmt?”
Mein Gesicht hellte sich auf. Das konnte unsere einzige Hoffnung sein. Plötzlich taumelte ich, und sie ergriff meinen Arm.
„Lew, du bist erschöpft! Ruh dich aus bei mir, Liebling.” Ich warf mich schwindlig und verzweifelt neben sie. Ich hatte noch nicht einmal von meinen anderen Ängsten gesprochen, nämlich daß ich, der ich Sharra verschworen gewesen war, wieder in diesen Kanal gezogen werden könnte, in jenes wilde Feuer, jene Höllenschlucht, wenn ich meine eigene Matrix benutzte…
Sie wußte es, ohne daß ich es aussprach. Sie flüsterte: „Ich kann fühlen, wie es nach uns greift… Kann es uns zurückziehen, in sich hinein?” Entsetzt umklammerte sie mich. Ich drehte mich um und zog sie an mich, hielt sie mit wilder Kraft und kämpfte gegen eine fast unbezähmbare Begierde an. Und das entfachte in mir eine Höllenangst. Ich sollte erschöpft, ausgelaugt, unfähig für die leichteste sexuelle Regung sein. Das war zwar frustrierend, aber auch normal, und ich war seit langem damit zurechtgekommen.
Aber diese wilde Lust - und es war reine Lust, ein hassenswertes, dunkles, animalisches Gefühl ohne Liebe und Wärme - brachte meinen Puls zum Rasen, ließ mich nach Luft ringen und dagegen ankämpfen. Es war zu stark. Ich ließ es aufwallen und mich überwältigen, fühlte das Feuer in meinen Adem wie brennendes Götterblut. Ich bedeckte ihre Lippen mit meinem Mund, fühlte, wie sie schwach dagegen ankämpfte. Und dann ergriff uns beide das Feuer. Das ist die einzige Erinnerung an Marjorie, die nicht schön ist. Ich nahm sie ungezügelt, ohne jede Zärtlichkeit, und versuchte, die brennende Lust in mir zu befriedigen. Sie kam mir mit gleicher Heftigkeit entgegen und haßte es genauso. Wir waren beide von wilder, unkontrollierbarer Leidenschaft gefangen. Es war heftig und tierisch - nein, nicht tierisch! Tiere begegnen sich anders, getrieben nur von dem Lebensinstinkt, ohne Wissen um dunkle Lust. Es lag keine Unschuld darin, keine Liebe, nur rohe Gewalt, unstillbar, ein Abgrund der Hölle! Es war die Hölle, all das von der Hölle, was wir beide je erfahren würden. Ich hörte sie hilflos schluchzen und wußte, daß auch ich weinte, weinte aus Scham und Selbsthaß. Als es vorbei war, konnte keiner von uns Schlaf finden.

21
    Selbst in Nevarsin, dachte Regis, hatte es niemals so heftig und auch nicht so andauernd geschneit. Zögernd suchte sich sein Pony den Weg, folgte den Spuren von Danilos Reittier, wie man es ihm als Bergpferd beigebracht hatte. Wieder schneite es.
Er hätte ja nichts dagegen gehabt, dachte er, nichts gegen den Ritt, die Kälte oder den wenigen Schlaf, wenn er richtig hätte sehen und sein Gleichgewicht halten können. Die Schwellenkrankheit war immer wieder aufgeflackert, und in den letzten Tagen hatte sie ihn fast ständig begleitet. Er versuchte, Danilos ängstliche Blicke und seine offensichtliche Sorge um ihn zu ignorieren. Danilo konnte nichts für ihn tun, also war es besser, er redete so wenig wie möglich darüber.
Aber es war entsetzlich unangenehm. In unregelmäßigen Abständen versank die Welt um ihn her und löste sich auf. Die Anfälle waren nicht so schlimm wie jener in Thendara oder jener andere auf seinem Weg nach Norden, doch Regis schien die ganze Zeit über an einer leichten Desorientierung zu leiden. Er wußte nicht, was schlimmer war, aber er vermutete, am schlimmsten war immer der jeweilige Zustand, in dem er sich gerade befand. Danilo wartete darauf, daß er ihn einholte. „Es schneit schon wieder, und wir haben erst Nachmittag. Wenn das so weitergeht, brauchen wir bis Thendara volle zwölf Tage, und wir werden den guten Vorsprang vom Anfang verlieren.”
Je schneller sie Thendara erreichten, um so besser. Er wußte, die Botschaft mußte durchkommen, auch wenn man Lew und Marjorie wieder einfing. Bisher gab es keine Anzeichen von Verfolgern. Aber Regis wußte - und er verfluchte seine Schwäche -, lange würde er diese ständigen Anstrengungen nicht mehr aushallen können, diese endlosen Stunden im Sattel und diese ständige aufflackernde Schwellenkrankheit.
Früher am Tag waren sie durch ein kleines Dorf geritten, wo sie Proviant und Futter für die

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