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Hasturs Erbe - 15

Hasturs Erbe - 15

Titel: Hasturs Erbe - 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Horizont. Noch keine Gefahr, aber eine entfernte Bedrohung. Er sagte: „Bitte korrigiert mich, wenn ich im Unrecht sein sollte, Mr. Ramsay - aber trifft es nicht zu, daß, als das Imperium über den Status von Darkover als Geschlossene Welt Klasse D verhandelte …” Das technische Vokabular klang aus seinem Mund fremdartig, und er schien die Worte mit Verachtung auszusprechen. „… eine Bedingung für die Errichtung und Benutzung des Raumhafens und die Einrichtung der Handelsstädte von Port Chicago, Caer Donn und Thendara die vollständige Durchsetzung des Abkommens außerhalb der Handelsstädte und die Kontrolle von Schmuggelwaffen war? Wenn man sich dieses Abkommen vor Augen hält, könnt Ihr dann mit gutem Gewissen behaupten, es sei nicht Eure Sache, das Abkommen auf Darkover durchzusetzen?”
Ramsay sagte: „Wir setzen es in den Comyn-Domänen durch und haben es immer getan unter Comyn-Gesetzen, mein Lord, was uns beträchtliche Probleme und Kosten aufbürdet. Muß ich Euch daran erinnern, daß einer unserer Männer vor nicht allzu langer Zeit mit Mord bedroht wurde, weil er sich unbewaffnet und ohne Verteidigungsmöglichkeit in einer Gesellschaft befand, die von einem jeden Mann erwartet, daß er kämpft, um sich zu schützen?”
Dyan Ardais sagte barsch: „Die Episode, die Ihr erwähnt, war unnötig. Man muß Euch wohl daran erinnern, daß der Mann, dem man mit Mord drohte, selbst einen unserer Wachsoldaten umgebracht hatte, und zwar in einem so lächerlichen Streit, daß ein darkovanischer Junge von zwölf Jahren sich geschämt hätte, daraus mehr als auch nur einen Scherz zu machen! Denn dieser terranische Mörder verbarg hinter seinem gefeierten waffenlosen Status …” - selbst einem Terraner konnte dieser Spott nicht entgehen - „… die Verweigerung der gesetzlichen Anklage durch den Bruder des Ermordeten. Wenn Euer Mann ohne Waffen ging, Sir, dann war er allein für seine Handlungen verantwortlich.”
Reade Andrusson sagte: „Sie haben es sich nicht ausgesucht, ohne Waffen zu gehen, Lord Ardais. Wir sind durch das Abkommen gezwungen, ihnen ihre gewohnten Waffen zu nehmen.”
Dyan sagte: „Unsere Gesetze erlauben ihnen, ethische Waffen zu tragen, so viele sie wollen. Sie können sich nicht beklagen, sie seien ohne Verteidigung, wenn sie es sich nicht anders aussuchen.”
Der Legat ließ seinen Blick nachdenklich auf Dyan ruhen und sagte: „Ihre Waffenlosigkeit, Lord Ardais, steht im Einklang mit unseren Gesetzen. Wir haben entschieden etwas dagegen, was sich auch in unseren Gesetzen widerspiegelt, Leute mit Schwertern oder Messern aufzuschlitzen.”
Hastur sagte grob: „Behauptet Ihr etwa, Sir, daß ein Mann weniger tot ist, wenn man ihn aus sicherer Entfernung ohne sichtliches Blutvergießen umbringt? Ist der Tod sauberer, wenn er von einem Mann verursacht wird, der sich selbst nicht in Gefahr bringt?” Selbst durch meine Barrieren hindurch spürte ich seinen heftigen Schmerz so deutlich, daß es wie eine lange Klage wirkte. Ich wußte, daß er an seinen eigenen Sohn dachte, den geschmuggelte Waffen in Fetzen zerrissen hatten. Er war von einem Mann getötet worden, dessen Gesicht er niemals gesehen hatte. Dieser Schmerzschrei war so eindringlich, daß ich sah, wie Danilo, der reglos hinter Lord Edric stand, seine Hände so zusammenballte, daß die Knöchel bläulich anliefen. Mein Vater sah blaß und zittrig aus; Regis bewegte die Mundwinkel und schlug heftig mit den Augenlidern, und ich fragte mich, wie die Terraner den großen Schmerz nicht wahrnehmen konnten. Doch Hasturs Stimme klang fest und verriet den Fremden nichts. „Wir haben die Waffen von Feiglingen gebannt, um sicherzugehen, daß jeder Mann, der töten will, das Blut seines Opfers fließen sehen muß und in Gefahr gerät, sein eigenes Leben zu verlieren, wenn nicht durch die Hände des Opfers selbst, dann aber durch die seiner Verwandten und seiner Familie.”
Der Legat sagte: „Jene Episode wurde vor langer Zeit abgeschlossen, Lord Regent, doch ich erinnere Euch, daß wir bereit waren, unseren Mann anzuklagen, weil er Euren Wachmann getötet hatte. Wir konnten ihn allerdings nicht der Verfolgung der Familie des Toten aussetzen, insbesondere deshalb nicht, weil klar war, daß der Wachmann ihn als erster provoziert hat.”
„Jeder Mann, der sich bei einem so belanglosen Vorfall provoziert fühlt, sollte damit rechnen, herausgefordert zu werden”, sagte Dyan. „Doch Eure Männer verstecken sich hinter Euren Gesetzen und

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