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Hasturs Erbe - 15

Hasturs Erbe - 15

Titel: Hasturs Erbe - 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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geben ihre eigene persönliche Verantwortlichkeit preis. Mord ist eine Privatangelegenheit und nichts für die Gesetze.”
Der Legat sah ihn mit einem Blick an, der offenes Unbehagen gezeigt hätte, wäre er weniger kontrolliert gewesen. „Unsere Gesetze wurden durch Übereinstimmung und Konsensus geschaffen, und ob Ihr sie für gut befindet oder nicht, Lord Ardais, sie sind nicht dafür gemacht, Mord zu einer Art privater Blutrache in Form individueller Duelle zu machen. Doch dies steht nicht zur Debatte.”
Ich bewunderte seine Kontrolle und die feste Art, in der er Dyan zurechtwies. Meine Gedankenbarrieren, die durch Hasturs Wut geschwächt waren, sanken immer tiefer. Ich konnte Dyans Verachtung fast wie ein spöttisches Schnauben vernehmen.
Ich stärkte meine Barrieren ein wenig, als Hastur Dyan erneut zum Schweigen brachte und ihn erinnerte, daß der betreffende Vorfall vor längerer Zeit geregelt worden war. „Nicht geregelt”, schnarrte Dyan, „sondern unter den Teppich gekehrt.” Doch Hastur schnitt ihm streng das Wort ab und bestand darauf, wichtigere Dinge zu bereden. Als ich der Diskussion wieder folgen konnte, sagte der Legat gerade: „Lord Hastur, dies ist eine ethische Frage und keineswegs eine rechtliche. Wir setzen das Gesetz der Comyn dort durch, wo die Hoheit der Comyn gilt. In Caer Donn und den Hellers, wo die Gesetze von Lord Aldaran gemacht wurden, vertreten wir das, was er verlangt. Wenn er sich nicht bemüßigt fühlt, das Abkommen so hoch zu halten, wie Ihr es schätzt, ist es nicht unsere Sache, ihn dazu zu bringen - und, mein Lord, auch nicht die Eure.”
Callina Aillard sagte mit ruhiger, klarer Stimme: „Mr. Ramsay, das Abkommen ist kein Gesetz in Eurem Sinne. Ich habe den Eindruck, keiner von uns weiß genau, was der andere meint, wenn er Gesetz sagt. Das Abkommen ist die ethische Grundlage für die Darkovaner Kultur und Geschichte seit Hunderten von Jahren;
weder Kermiac von Aldaran noch irgendein anderer Mann auf Darkover hat irgendein Recht, es zu mißachten oder es nicht zu befolgen.”
Ramsay sagte: „Diesen Punkt müßt Ihr mit Aldaran selbst diskutieren, meine Lady. Er ist nicht Untertan des Reiches, und ich habe keine Autorität über ihn. Wenn Ihr wollt, daß er das Abkommen einhält, müßt Ihr ihn dazu bringen.”
Nun ergriff Edric Ridenow zum ersten Mal das Wort. Er sagte:
„Es ist Eure Verantwortlichkeit, Ramsay, die Substanz Eures Abkommens auf unserer Welt aufrechtzuerhalten. Habt Ihr im Sinn, wegen einer Kleinigkeit diese Pflicht abzuschütteln?” „Ich schüttele keine Verantwortlichkeit ab, die zu meinen Pflichten gehört, Lord Serrais”, gab dieser zurück, „doch es gehört nicht zu meinen Pflichten, Eure Mißverständnisse mit Aldaran zu regeln. Mir scheint, daß dies einen Übergriff auf die Verantwortlichkeiten der Comyn bedeuten würde.”
Wieder öffnete Dyan den Mund, doch Hastur bedeutete ihm zu schweigen. „Ihr braucht mich nicht über unsere Verantwortlichkeiten zu unterrichten, Mr. Ramsay. Das Abkommen des Imperiums mit Darkover und der Status des Raumhafens wurden mit den Comyn ausgehandelt und nicht mit Kermiac von Aldaran. Ein Punkt des Abkommens lautet, daß das Imperium hier vertreten wird; und wir meinten Vertretung nicht nur in den Domänen, sondern auf ganz Darkover. Ich setze nur ungern Drohungen ein, Sir, aber wenn Ihr auf Eurem Recht besteht, Euer eigenes Abkommen zu verletzen, läge es innerhalb meiner Befugnis, den Raumhafen zu schließen, bis das Abkommen in jedem Detail eingehalten wird.” Der Legat antwortete: „Sir, das wäre unvernünftig. Ihr habt selbst gesagt, daß das Abkommen kein Gesetz, sondern eine ethische Empfehlung darstellt. Auch ich drohe nicht gerne, aber wenn Ihr diesen Weg einschlagt, bin ich sicher, daß meine nächsten Befehle von dem Verwaltungszentrum lauten würden, ein neues Abkommen mit Kermiac von Aldaran auszuhandeln und das Hauptquartier des Reiches nach Caer Donn zu verlegen, wo wir nicht von den Skrupeln der Comyn behelligt werden.”
Hastur sagte mit bitterem Ton: „Ihr sagt, es sei Euch verboten,
bei regionalen politischen Entscheidungen Stellung zu beziehen. Merkt Ihr, daß dies bedeuten würde, die gesamte Macht des terranischen Imperiums gegen die Existenz des Abkommens zu legen?”
„Ihr laßt mir keine Wahl, Sir.”
„Ihr wißt bestimmt, daß ein solcher Schritt Krieg bedeuten würde, oder? Ein Krieg, den nicht die Comyn verursacht haben. Denn wenn man das Abkommen einmal außer Kraft

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