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Hasturs Erbe

Hasturs Erbe

Titel: Hasturs Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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nur sehr glücklich, daß es dir soviel bedeutet … daß du mich nicht einfach nur begehrst, sondern auch schon an alles spätere denkst, an unsere Kinder, unsere Enkel, eine Familie, die bis in die Zukunft reicht. Ja, Lew, ich möchte Kinder von dir haben. Es tut mir leid, daß wir so lange darauf warten müssen. Ja, ich werde dich heiraten, wenn du es so willst, mit Zustimmung der Comyn oder irgendwie anders, so wie du es willst.« Einen Moment lang preßte sie ihre Lippen, leicht wie der Hauch einer Feder, auf meine Hand.
    Mein Herz quoll fast über. Ich hatte schon früher Verlangen nach Frauen verspürt, doch noch niemals mit ganzem Herzen. Es ging über einfaches Verlangen weit hinaus, reichte in die Zukunft, unser beider Leben … Für einen Augenblick sprang die Zeit wieder aus den Angeln.
    … Ich kniete neben dem Bettchen eines kleinen Mädchens, fünf oder sechs Jahre alt, ein Kind mit großen Augen, die von langen Wimpern gerahmt waren, wie die Marjories … Ich verspürte ein sonderbares Gefühl, des Erstaunens, dann Schmerz in meiner rechten Hand, Entsetzen, von Qual davongetragen …
    »Was ist los, Lew?« flüsterte Marjorie.
    »Ein Stück Vorahnung«, sagte ich und kehrte wieder in die Gegenwart zurück. Ich war sonderbar erschüttert. »Ich habe … ein kleines Mädchen gesehen. Mit deinen Augen.« Aber warum hatte ich mich so erstaunt, so gelähmt gefühlt? Ich versuchte, es noch einmal zu erblicken, doch da diese Blitze aus der Zukunft spontan kommen, kann man sie auch nicht zurückholen. Ich spürte Marjories Gedanken, und die ihren waren absolut fröhlich. Es wird also alles gut. Wir werden zusammen sein, wie wir es uns wünschen. Wir werden dieses Kind sehen . Sie senkte erschöpft die Lider, und ich kniete mich neben sie und sah ihr ins Gesicht. Schläfrig dachte sie: Wir sollten zuerst einen Sohn bekommen , und ich wußte, daß sie das Gesicht des Kindes in meinen Gedanken gesehen hatte. Sie lächelte absolut glücklich, und ihre Augen blieben geschlossen. Fest umklammerte ihre Hand meine Finger.
    »Laß mich nicht allein«, flüsterte sie.
    »Niemals. Schlaf jetzt, Liebes.« Ich streckte mich neben ihr aus, hielt ihre Hand, und meine Liebe bewachte ihren Schlaf. Nach einem Augenblick schlief ich ebenfalls ein, zutiefst glücklich, wie ich es noch niemals zuvor gewesen war.
    Und niemals wieder sein würde.
     
    Es war dunkel, als ich erwachte. Immer noch schlug der Schnee gegen die Scheiben. Kadarin stand über uns, ein Licht in der Hand. Marjorie schlief immer noch fest. Sein Blick auf sie war von großer Zärtlichkeit erfüllt, die mich so erwärmte wie kaum etwas anderes.
    Und dann spürte ich für einen Moment, wie sich seine Miene verzerrte und Wut zeigte – dann war dieser Ausdruck wieder verschwunden. Leise sagte er: »Beltran läßt dich bitten hinabzukommen. Laß Margie schlafen, wenn du willst. Sie ist sehr müde.«
    Ich glitt aus dem Bett. Sie regte sich, protestierte schwach – ich dachte, sie hätte meinen Namen gemurmelt. Sanft deckte ich sie mit einem Schal zu, nahm meine Stiefel in die Hand und ging leise hinaus. Ich merkte, wie sie wieder in tiefen Schlaf versank.
    »Rafe?«
    »Ihm geht es gut. Ich habe ihm ein paar Tropfen Kirian gegeben, dann heiße Milch mit Honig, und er ist eingeschlafen.« Kadarins Miene trug das traurige, sanfte Lächeln. »Ich habe dich überall gesucht. Nach all deinen Warnungen habe ich nicht daran gedacht. Thyra hatte die Idee, du könntest bei Marjorie sein.« Er lachte. »Aber ich hatte dich nicht in ihrem Bett vermutet.«
    Ich antwortete steif: »Ich versichere dir …«
    »Lew, im Namen all dieser verdammten obszönen Götter der Trockenstädte! Glaubst du, daß mich das irgendwie stört?« Wieder lachte er. »Oh, ich glaube dir. Du bist vorsichtig genug und mit Händen und Füßen an deinen verdammten Aberglauben gebunden. Ich glaube, du legst der menschlichen Natur ganz schöne Fesseln an – ich würde es mir nicht zutrauen, mich neben eine Frau zu legen, die ich liebe, und sie nicht zu berühren – aber wenn du dich gern selbst quälst, dann ist das deine Sache. Wie die Trockenstädter zum Cralmac sagten …« Und er begann eine unglaublich obszöne Geschichte, die mich wie nichts anderes von meiner Verlegenheit ablenkte. Kein Wort davon könnte man in guter Gesellschaft wiederholen, doch es war genau das richtige für diese Situation.
    Als wir in das Kaminzimmer kamen, sagte er: »Hast du heute nachmittag den Hubschrauber landen

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