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Hasturs Erbe

Hasturs Erbe

Titel: Hasturs Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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von uns nimmt es gern auf sich, ihn mit einem Betrüger zu belästigen!«
    Sie führten ihn durch lange steinerne Flure und Treppenhäuser und hielten schließlich vor einer großen Tür an. Man konnte von drinnen Stimmen hören, die eine leise und kaum vernehmbar, die andere grob, von einem alten Mann, der wütend protestierte: »Zandrus Hölle! Kirian in meinem Alter! Als wäre ich ein Schuljunge. Aber was du tust, ist gefährlich, wenn es derartige Nebeneffekte hat, und ich möchte mehr wissen, viel mehr, bevor ich euch weitermachen lasse!«
    Die Wachen tauschten über Regis Kopf hinweg Blicke aus. Einer der beiden klopfte leise an, und jemand befahl ihnen hereinzukommen.
    Es war ein großes Steinzimmer mit Bogendecke, das im eindringenden Licht grau wirkte. An der gegenüberliegenden Wand lag in einem erhöhten Bett, von vielen Kissen abgestützt, ein dünner alter Mann. Er starrte sie wütend und fragend an: »Was soll das? Was ist das denn schon wieder?«
    »Ein Eindringling von der Grenze, Lord Aldaran, vielleicht ein Spion aus den Domänen.«
    »Aber das ist doch noch ein Junge«, sagte der Alte. »Komm her, Kind.« Die Wachen stießen Regis nach vorn, und die alten, habichtsscharfen Augen musterten ihn. Dann lächelte er ein sonderbar belustigtes Lächeln.
    »Hmm! Nach Eurem Namen brauche ich nicht zu fragen. Wenn je ein Mann so aussah wie seine Sippe, dann Ihr! Ihr könntet Rafaels Sohn sein. Ich hatte gedacht, sein Erbe drücke noch die Schulbank. Welcher seid Ihr denn nun? Irgendein Nedestro oder der Bastard des alten Danvan?«
    Regis streckte das Kinn vor. »Ich bin Regis-Rafael Hastur von Hastur.«
    »Aber was, in Teufels Namen«, fragte der Alte, »habt Ihr dann an meinen Grenzen herumzuspionieren? Wo ist Eure Eskorte? Der Erbe der Hasturs hätte durch das Vordertor einreiten sollen, mit anständiger Begleitung, und hätte bitten müssen, mich zu sehen. Ich habe noch nie einem Fremden, der in Frieden hierherkam, mein Willkommen verweigert. Glaubt Ihr immer noch, dies sei eine Räuberfestung?«
    Regis fühlte sich getroffen, um so mehr, als er wußte, daß der Alte recht hatte. »Mein Lord, ich hatte das Gefühl, es könnte Händel geben, von denen ich nichts weiß. Wenn zwischen uns Frieden ist, was habt Ihr dann mit meinem Waffenbruder gemacht?«
    »Ich, Hastur? Ich weiß von nichts. Wer soll das sein?«
    »Mein Waffenbruder und Freund Danilo Syrtis. Er wurde von bewaffneten Männern in den Bergen nahe seinem Haus ergriffen, Männer, die Euer Wappen trugen, Sir.«
    Aldarans Gesicht verzog sich zu einem fragenden Stirnrunzeln. Er blickte den hochgewachsenen, schlanken Mann in terranischer Kleidung am Kopfende seines Bettes an. »Bob, weißt du über diese Sache Bescheid? Du weißt doch für gewöhnlich, was Beltran so treibt. Was hat er gemacht, während ich hier krank im Bett liege?«
    Der Mann hob den Kopf und sah Regis an. Er sagte: »Danilo Syrtis ist hier, und es geht ihm gut, Hastur. Beltrans Männer haben lediglich ihre Befehle überzogen. Sie sollten ihn mit aller Höflichkeit hierher einladen. Man hatte uns gesagt, er habe keinen Grund, die Comyn zu lieben. Wie konnten wir wissen, daß er Euch verschworen ist?« Regis fühlte die unausgesprochene Verachtung. Das kann uns auch völlig egal sein . Doch Kadarins Worte waren absolut höflich. »Es geht ihm gut, ehrenwerter Gast.«
    »Ich muß mit Beltran sprechen«, sagte Kermiac von Aldaran. »Das ist nicht das erste Mal, daß seine Begeisterungsfähigkeit die Oberhand über ihn gewinnt. Es tut mir leid, junger Herr. Ich wußte nicht, daß einer von den Euren hier ist. Kadarin, bringe ihn zu seinem Freund.«
    So einfach war alles? Regis fühlte sich irgendwie unbefriedigt. Kadarin sagte: »Es gibt keinen Grund für diese Eile. Lew Alton hat gestern abend stundenlang mit dem Syrtis-Jungen geredet. Ich bin sicher, er weiß inzwischen, daß er kein Gefangener ist. Lord Regis, würdet Ihr gern mit Eurem Verwandten reden?«
    »Ist Lew noch hier? Ja, ich mochte ihn gerne sehen.«
    Kermiac blickte auf Regis’ durch die Reise mitgenommene Kleidung. Er sagte: »Aber das war ein langer Weg für einen Jungen. Ihr seid erschöpft. Laßt mich Euch in ein Gästezimmer bringen. Euch einige Erfrischungen servieren lassen, ein Bad …«
    Beides klang unglaublich verlockend, doch Regis schüttelte den Kopf. »Wirklich, ich brauche jetzt nichts. Ich bin in tiefer Sorge um meinen Freund.«
    »Wie Ihr wollt. Junge.« Der Alte streckte eine verwelkte Hand aus und

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