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Hasturs Erbe

Hasturs Erbe

Titel: Hasturs Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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doch im Turm ausgebildet. Er weiß bestimmt, was man dagegen tun kann.«
    Regis zuckte zusammen. Er wollte Lew noch nicht wieder unter die Augen treten. Nicht, ehe er seine Gedanken wieder unter Kontrolle hatte. »Störe ihn nicht. Jetzt geht es mir gut.«
    »Nun, wenn du meinst«, sagte Danilo unsicher. »Ohne Zweifel ist er jetzt mit seinem Mädchen im Bett und würde sich kaum über eine Unterbrechung freuen. Doch wenn auch …«
    »Sein Mädchen?«
    »Aldarans Pflegetochter. Die Wachen fühlen sich einsam und haben nichts außer Geschwätz im Kopf, und ich habe mir gedacht, es könne nur gut sein, wenn ich so viel wie möglich über das Leben hier erfahre. Sie sagen, Lew ist wahnsinnig in sie verliebt, und der alte Kermiac bereite schon die Hochzeit vor.«
    Nun, dachte Regis, das erklärte vieles. Lew war in der Ebene niemals recht glücklich gewesen, und er war einsam. Wenn er sich unter den Verwandten aus dem Gebirge eine Frau suchte, war das sicher gut.
    Danilo sagte: »Hier ist Wein, wenn du willst.« Regis schüttelte entschlossen den Kopf. Sicher würde er dann besser schlafen, doch er wagte nicht, irgendein Risiko einzugehen, das seine Haltung erschüttern konnte. Er nahm eine Handvoll Zuckernüsse und knabberte daran herum.
    »Nun, Dani, erzähl’ mir alles. Der alte Kermiac wußte nicht, warum man dich hergebracht hatte, und ich hatte keine Gelegenheit, Lew allein zu sprechen.« Er fragte sich unvermittelt, welche der beiden Frauen in dem Kaminzimmer Lews Liebste gewesen war. Das Mädchen mit der Harfe und dem harten Gesicht? Oder die zarte, entrückte, jüngere in Blau?
    »Aber du mußt das alles gewußt haben«, sagte Danilo, »oder warum bist du sonst hinter mir hergekommen? Ich habe versucht … versucht, dich mit meinen Gedanken zu erreichen, doch ich hatte Angst, ich könnte sie fühlen. Ich hatte Angst, sie würden es irgendwie benützen …« Regis spürte, daß er dem Weinen nahe war. »Es ist schrecklich! Laran ist schrecklich! Regis, ich will es nicht!«
    Impulsiv streckte Regis die Hand aus und wollte sie Danilo auf den Arm legen, hielt sich aber dann zurück. O nein. Nicht das. Keine so leichte Entschuldigung … ihn zu berühren. Er sagte mit bemüht unbeteiligter Stimme: »Es scheint, wir haben keine Wahl, Dani. Es hat uns beide überkommen.«
    »Es ist … wie ein Blitz. Es erschlägt die Menschen, die es nicht wollen, schlägt zu, wie es will …« Danilos Stimme zitterte.
    Regis fragte, wie irgend jemand überhaupt damit leben konnte. Er sagte: »Ich will es jetzt auch nicht mehr, wo ich es nun habe. Nicht mehr, als ich Erbe der Comyn sein will.« Er seufzte. »Aber wir haben keine Wahl. Die einzigen beiden Möglichkeiten sind, daß wir es mißbrauchen … wie Dyan … oder es wie Männer auf uns nehmen.« Er wußte, er redete nicht nur über Laran. »Laran kann nicht gänzlich schlecht sein. Denn es hat mir geholfen, dich zu finden.«
    »Und wenn ich dich damit in Todesgefahr gebracht hätte?«
    »Genug davon!« Die Worte enthielten eine scharfe Zurückweisung. Danilo zuckte zusammen wie unter einem Schlag, doch Regis wußte, daß er keinen weiteren Gefühlsausbruch ertragen konnte. »Lord Kermiac hat mich als Gast bezeichnet. Unter den Gebirglern ist das eine heilige Verpflichtung. Wir sind beide nicht in Gefahr.«
    »Nicht durch den alten Kermiac. Aber Beltran will mein Laran benutzen, um andere Telepathen zu erwecken, und was hat er danach mit ihnen vor? Was immer sie auch tun …« Er starrte an Regis vorbei und flüsterte: »Es ist falsch. Ich kann es fühlen. Es überkommt mich sogar im Schlaf.«
    »Aber sicher würde Lew sich nicht an einer schändlichen Sache beteiligen.«
    »Bewußt sicher nicht. Aber er ist sehr wütend auf die Comyn und Beltran jetzt gänzlich verpflichtet«, sagte Danilo. »Das hat er zumindest mir gegenüber so ausgedrückt.«
    Er begann, Beltrans Plan zur Wiederbelebung der alten Matrixtechnologie zu erklären, der Darkover von einer nichtindustriellen, nichttechnologischen Kultur weg zu einer starken Position im galaktischen Imperium bringen würde. Als er von Raumschiffen redete, leuchteten Regis Augen auf, und er dachte an seine Träume:
    Wenn er, um zu anderen Sternen zu reisen, nicht seine Welt und sein Erbe verlassen mußte, sondern seinem Volk dienen und zugleich Teil der universellen Kultur sein konnte … es hörte sich zu schön an, um wahr zu sein.
    »Sicher, wenn es überhaupt gelingen kann, dann auf den Türmen mit stärkster Besetzung. Sie

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