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Hauch der Verdammnis

Hauch der Verdammnis

Titel: Hauch der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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tief eingeatmet hatte, hörte er auf zu husten.
    Der Beutel war jedoch noch weiter in sich zusammengefallen. Als Katharine auf ihre Uhr sah, stellt sie fest, dass sie erst seit drei Minuten in der Luft waren.
    Wenn es so weiterging, würden beide Beutel leer sein, bevor sie auch nur die Hälfte der Strecke zurückgelegt hätten. »Was sollen wir nur tun?« fragte sie verzweifelt. Michael durfte nicht sterben. Sie wollten ihn doch retten, nicht umbringen.
    »Keine Sorge!« rief Rob über den Rotorenlärm hinweg. »Wir sind bestimmt da, bevor er sie geleert hat.«
    Katharine schaute durch die Plexiglaskuppel in die Finsternis. Ihre Flugroute führte sie an der Bergflanke vorbei. Der Pilot flog niedrig, fast den Boden streichelnd. Die Regenwälder um das Anwesen herum hatten dem sattem Weideland oberhalb von Makawao und Pukalani Platz gemacht. Vorne und backbord sah Katharine ein paar Lichter, die zu Kula gehören mussten. In der Ferne lagen die Lichter von Kihei und Wailea aufgereiht wie eine Perlenschnur an der Maalaea Bay.
    Nach Süden hin erstreckte sich ein riesiges, dunkles Gebiet, das nur von den Lichtern der Makena-Surfanlage und des Maui Prince Hotel erhellt wurden. Ein Dutzend schimmernder Punkte markierten die Häuser am Strand bis zu der Stelle, wo der Strand abrupt am Lavastrom endete. Unter dem Hubschrauber verwandelte sich die Landschaft jetzt erneut, das Weideland wich rauhem Farmland, das die Seeseite von Haleakala prägte. Selbst im Licht der Sterne erkannte sie die dichten Büsche der stacheligen Birnenkakteen und die dürren Kiawe-Bäume, die den größten Teil der Vegetation in diesem Landstrich ausmachten.
    Sie sah zu Michael hinüber. Die erste der beiden Tüten war fast völlig geleert, aber während er sich langsam von der Aufregung der Flucht erholte, normalisierte sich auch seine Atmung - wie die ihre - wieder, und das in dem Beutel verbliebene Gas reichte weitaus länger, als Katharine für möglich gehalten hatte. Trotzdem war der Beutel leer, bevor sie die Küste überflogen hatten und den breiten Kanal überquerten, der Maui von der Großen Insel trennt.
    Als Michael zum zweiten Beutel griff, merkte Katharine, dass sie nicht direkt auf die Große Insel zuflogen, sondern sich noch immer nach Südwesten bewegten. In der Dunkelheit erkannte sie die Umrisse einer kleinen Insel, die gegen den Nachthimmel hervortrat. Aber es gab keine einzige kleine Insel zwischen Maui und Hawaii. Ein Blick auf den Kompaß bestätigte ihren Verdacht, und während sie nach einem vernünftigen Grund suchte, warum sie in die falsche Richtung flogen, ergriff neue Furcht Besitz von ihr.
    Warum hatte Rob ihr versichert, dass Michael nicht länger als eine Viertelstunde Luft brauchte?
    Während der Hubschrauber noch immer in einem Neunzig-Grad-Winkel von dem einzigen Ort wegflog, an dem ihr Sohn überleben konnte, dämmerte ihr eine schreckliche Wahrheit.
    Rob arbeitete immer noch für Takeo Yoshihara. Aber nicht nur das, er hatte sie - und Michael - in eine Falle gelockt.
    Was sollte sie jetzt tun? Sollte sie versuchen, den Hubschrauber unter ihre Kontrolle zu bringen? Sie verwarf die Idee augenblicklich. Vielleicht kam es in Filmen vor, dass jemand, der noch nie einen Hubschrauber geflogen hatte, einfach zum Steuerknüppel griff. Im wirklichen Leben war das unmöglich.
    »Warum fliegen wir nicht zur Großen Insel?« schrie sie gegen den Lärm der Rotorblätter an.
    Rob legte die Hand an sein Ohr, als könne er sie nicht verstehen.
    Aber er musste sie verstanden haben! Wütend zeigte sie mit dem Finger auf den Kompaß und auf die Insel unter ihnen. »Das ist nicht die Große Insel, verdammt noch mal! Du hast uns angelogen! Willst du uns umbringen?« Als Rob sie erstaunt ansah, schrie sie: »Warum? Warum tust du das?« Plötzlich schien ihr alles klar. Natürlich war es ihr gelungen zu entkommen - sie hatten ja nichts anderes gewollt. Und sie hatten es perfekt geplant:
    Der Mann, der nur einige Sekunden zu spät aus dem Labor gekommen war, um zu verhindern, dass sie mit dem Lift nach oben fuhren.
    Der Alarm, der Sekunden zu spät ausgelöst worden war, so dass die Wachen sie nicht mehr einholen konnten, bevor sie in den Hubschrauber gestiegen waren.
    Und schließlich der Hubschrauber selbst, der so vollkommen unbehelligt mit ihnen an Bord hatte davonfliegen können.
    Was für eine Närrin sie doch war! Sie wollte sich auf Rob stürzen, ihn härter schlagen, als sie den Wachmann geschlagen hatte. Sie wollte ihn

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