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Hauch der Verdammnis

Hauch der Verdammnis

Titel: Hauch der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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er ein, um nach unten zu tauchen und sich davon zu überzeugen, dass mit seinem Freund alles in Ordnung war.
    Aber der vertraute Druck aus dem Automaten schien verschwunden zu sein, als sei in den Flaschen keine Luft mehr. Doch das konnte nicht sein - sie waren seit höchstens vierzig Minuten unter Wasser, und der Sauerstoff hätte eine Stunde reichen müssen.
    Es sei denn, die Flaschen wären nicht voll gewesen.
    Aber er hatte sie überprüft. Er konnte sich genau daran erinnern, dass er die Flasche, die er selbst trug, gecheckt hatte, ebenso wie die von Michael und Jeff Kina.
    Er sah nach unten. Bewegte sich Michael wirklich?
    Irgendwie war es schwer zu erkennen.
    War auch Michael die Luft ausgegangen?
    Was, wenn er vergessen hatte, was in einem solchen Fall zu tun war, und in Panik geraten war?
    Seine Angst um Michael kehrte zurück. Josh griff nach hinten und schob das Ventil auf die Reserveposition. Dann tauchte er, so schnell er konnte, zu Michael hinunter. Er hatte gerade den schlammigen Teil des Wassers erreicht, als er sah, dass Michael seine Gewichte abwarf und an der Leine zog, um die CO 2 -Kartusche an seiner Schwimmweste zu aktivieren. Sofort pumpte sich die Weste auf, und Michael schoß nach oben, an Josh vorbei. Josh verzichtete darauf, auch seine Notleine zu ziehen, und schwamm Michael rasch hinterher. Kaum ragte sein Kopf aus dem Wasser, als er sich auch schon das Mundstück abriß.
    »Bist du okay?« fragte er. Aber selbst im schwachen Licht erkannte er, dass Michael irgend etwas passiert sein musste.
    »Ich... ich denke schon«, stammelte Michael. »Aber... ich weiß nicht ... ich hab' plötzlich keine Luft mehr bekommen!«
    »Verdammt!« keuchte Josh. »Laß mich deinen Druckmesser sehen.« Er schwamm um Michael herum, schaltete die Taschenlampe ein und beleuchtete den Druckmesser. »Es sind die verdammten Flaschen«, sagte er zu Michael. »Meine war auch leer! Ich wollte gerade zu dir runter, als du die Leine gezogen hast. Schwimmen wir an den Strand zurück und sehen nach, ob die anderen okay sind.«
    Josh blies seine Schwimmweste auf, damit er sich an der Oberfläche besser bewegen konnte, und schwamm auf den Strand zu, im gleichen Tempo wie Michael. Als sie aus dem Wasser stiegen, sahen sie Jeff Kina, der versuchte, an einer improvisierten Feuerstelle einen kleinen Haufen Kiawe-Holz in Brand zu setzen.
    »Was ist passiert?« fragte Josh. »Warum bist du schon draußen? Du bleibst doch sonst immer so lange unten, bis du Wasser atmest.«
    »Das ist auch noch gar nicht lange her«, entgegnete Jeff. »Der Anzeige nach war die Flasche voll, als ich reinging, aber vor zehn Minuten ist mir die Luft ausgegangen.« Mürrisch starrte er auf die schuldige Sauerstoffflasche. »Und wir können uns nicht mal bei Ken beschweren, weil wir uns das Zeug heimlich ausgeliehen haben!« Er entflammte ein weiteres Zündholz. Das Gehölz unter den Kiawe-Zweigen knisterte und ging schließlich in Flammen auf.
    Einige Minuten später, als das Feuer durch die Kiawe kroch, die mit jedem Augenblick heller aufloderte, kamen auch Rick und Kioki aus dem Wasser. »Was ist los?« fragten sie.
    »Die Flaschen waren nicht voll«, antwortete Josh.
    Kioki runzelte die Stirn. »Eure auch nicht? Ich dachte, es sei nur meine.«
    Rick Pieper sah seinen Freund an. »Wovon redest du? Du hattest auch Probleme?«
    Kioki nickte. »Ich glaube, an meiner war das Ventil kaputt. Ich musste ziemlich bald auf die Notversorgung umschalten.«
    »Warum hast du mir kein Signal gegeben?« fragte Rick entrüstet. »Meine Sauerstoffversorgung war okay. Mann, Kioki, wenn wir tief getaucht wären, hättest du wirklich in Schwierigkeiten geraten können.«
    Als Josh die Angst in Michaels Gesicht sah, schaltete er sich eilig ein. »Aber wir waren nun mal nicht tief. Wir sind alle okay. Jetzt müssen wir nur dafür sorgen, dass dieser Mist wieder in den Laden kommt, und nächstes Mal achten wir eben noch besser darauf, dass alles stimmt. Okay?« Er sah einen nach dem anderen herausfordernd an.
    »Meinst du nicht, dass wir Ken davon erzählen müssten?« fragte Rick schließlich.
    »Was denn erzählen?« entgegnete Josh. »Dass wir uns in seinen Laden geschlichen und seine Sachen geborgt haben?« Seine Stimme nahm den sarkastischen Unterton an, den Michael schon recht gut kannte. »Das wäre wirklich eine prima Idee.«
    »Also was machen wir?« fragte Jeff Kina.
    Josh zuckte mit den Schultern. »Was wir von Anfang an machen wollten. Nichts. Es ist nichts

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