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Hauch der Verdammnis

Hauch der Verdammnis

Titel: Hauch der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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Freundin?«
    Jeff schüttelte den Kopf. »Noch nie eine gehabt. Was Mädchen betrifft, war er schon immer total schüchtern.«
    Als der Bus auf den Parkplatz einbog, sahen Michael und Jeff Rick Pieper, der sie mit aschfahlem Gesicht erwartete. Andere Schüler standen um ihn herum. Michael bemerkte, dass sie miteinander flüsterten.
    »Verdammt«, sagte Jeff leise. »Komm.« Er schob sich an Michael vorbei und eilte den Gang entlang. Michael folgte ihm. »Was ist passiert?« fragte er Rick, als er aus dem Bus stieg.
    Rick schien durch ihn und Jeff hindurchzusehen. »Seine Mutter hat ihn gefunden«, sagte er. Er zögerte kurz und brachte dann mit heiserer Stimme hervor: »Er ist tot.«
    Michael und Jeff starrten ihn entsetzt an. Obwohl keiner von beiden ein Wort sagte, fühlten sie ähnlich. Eine Welle der Furcht lief durch sie hindurch. Sie waren wie betäubt.
    Es war nicht möglich - sie waren doch erst vor ein paar Stunden mit Kioki zusammen gewesen, und es war ihm gut gegangen.
    Und jetzt sollte er tot sein?
    Instinktiv hielten sich Jeff, Rick und Michael dicht beieinander, als sie langsam auf die Schule zugingen. Die flüsternden Stimmen ihrer Klassenkameraden schwirrten um sie herum, und auch wenn fast jeder, der die Neuigkeit weitergab, eine Erklärung für Kiokis Tod hatte, kannte doch keiner von ihnen die Wahrheit.
    Wie in Trance trat Michael an sein Schließfach und starrte mit leerem Blick auf das Schloß. Er konnte sich nicht an die Kombination erinnern. Dann hörte er hinter sich Josh Malanis Stimme. »Wir müssen reden. Alle.«
    Michael drehte sich um und sah seinen Freund an. »Was ist passiert?« fragte er. »Was ist mit Kioki passiert?«
    Josh Malanis Augen verengten sich. »Ich weiß es nicht«, sagte er und sah sich nervös um, als fürchte er, jemand könne zuhören. Flüsternd sprach er weiter. »Aber mit uns hat es nichts zu tun. Nicht das geringste.«
    Michael sah seinen Freund eindringlich an. Er hätte ihm gerne geglaubt.
    Aber tief im Inneren konnte er es nicht.

KAPITEL 10
     
    Katharine war ernsthaft böse mit sich. Die Knochen des mittlerweile vollständig freigelegten Skeletts lagen vor ihr, in genau der gleichen Position, in der es gefunden worden war. Sie hatte ein paar davon bewegen müssen, um sie von Sedimenten zu befreien, aber neben den unzähligen 35-Millimeter-Aufnahmen, die sie gemacht hatte, existierten auch noch Dutzende Polaroids - eine vollständige fotografische Dokumentation der Ausgrabungsstelle und eine unersetzliche Hilfe bei der Rekonstruktion des Skeletts. Jetzt blickte sie auf die Knochen herab, und ihre Ungeduld mit sich selbst wuchs.
    Sie hätte wissen müssen, was sie da betrachtete.
    Eigentlich hätte sie schon vor Tagen wissen müssen, was sie da ausgrub, sofort nachdem Kopf und Kiefer freigelegt waren. Aber egal, welche Möglichkeiten sie in Betracht zog, immer stimmte irgend etwas nicht: Der Schädel war nicht breit genug, der Kiefer stand zu weit vor, oder die Zähne zeigten die falsche Konfiguration. Hier steckte der Teufel eindeutig im Detail, denn es waren die Einzelheiten, die nicht zusammenpaßten.
    »Und - weißt du nun, was es ist?« fragte Rob Silver. Er war aus dem Regenwald gekommen und hatte sich neben sie gestellt.
    »Ich bin absolut sicher, dass es kein Anthropoide ist«, antwortete sie und bemühte sich, gelassen zu wirken, ohne Rob wirklich täuschen zu können. »Und ich bin ziemlich sicher, dass er an einem Schlag auf den Kopf gestorben ist.«
    Rob kniete sich nieder. »Darf ich ihn anfassen?«
    »Bedien dich«, sagte Katharine und kauerte sich neben ihn. »Ich muss dir leider sagen, dass ich momentan das Gefühl habe, dass du eine Menge von Takeo Yoshiharas Geld an mich verschwendest. Entweder das, oder ich sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.«
    »Geh nicht so streng mit dir ins Gericht«, entgegnete Rob. »Wenn es etwas Einfaches gewesen wäre, hätte ich dich schließlich nicht gebraucht, oder?« Er hielt den Schädel hoch, drehte ihn und steckte den Finger durch das Loch im linken Scheitelbein. »Wie ist das entstanden?«
    Dessen zumindest war sie sich sicher. »Ein Speer. In Afrika habe ich diese Art von Wunden an Hunderten von Schädeln gesehen. An der Lage des Skeletts kann man außerdem erkennen, dass der Körper bewegt worden ist. Nach der tödlichen Kopfverletzung.«
    »Ich kann das nicht erkennen«, sagte Rob. »Erklär's mir, bitte.«
    »Erstens liegt das Skelett auf dem Rücken. Angenommen, es hätte jemand einen Speer

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