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Hauch der Verfuehrung

Titel: Hauch der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Satz klang wie ein königliches Dekret. Mit einem kühlen Nicken zu Eleanor wandte sie sich ab. Er tat es ihr nach, ergriff wieder Jacquelines Hand und legte sie sich auf den Arm.
    Sie blickte zu ihm empor, ihre Miene spiegelte Entschlossenheit wider. »Ich denke, ich bin lange genug an der frischen Luft gewesen.«
    »Sicher.« Er schaute über die Köpfe der anderen in den Salon. »Der Tee ist serviert. Wir sollten wieder hineingehen.«
    Sie nickte. Hoch erhobenen Hauptes schaute sie nicht zurück, als er sie über die Schwelle geleitete. Ehe er eintrat, warf er einen Blick über die Schulter, bemerkte die kaum verhohlene Überraschung - das zunehmende Wohlwollen - in den Augen der Gäste, die das Wortgefecht mit angehört hatten. Und er bemerkte Eleanors völlig entgeisterte Miene.
    Er brachte Jacqueline in eine ruhige Ecke im Zimmer und ließ sie eine Minute allein, um ihr eine Tasse Tee zu holen. Er reichte sie ihr, lächelte sie an - nicht sein Gesellschaftslächeln, sondern ein herzliches, ehrliches Lächeln. »Bravo!« Seine Stimme war leise, als er sich neben sie stellte. »Das war ausgezeichnet.«
    Sie nippte von ihrem Tee, dann stellte sie die Tasse auf die Untertasse. »Findest du?«
    Sie schaute nicht auf, sondern zu den Gästen hinüber -die Gespräche breiteten sich von den Terrassentüren durch den Salon aus.
    »Ich fand die Vorstellung hervorragend, bloß dass es gar keine Vorstellung war. Du hast die Wahrheit gesprochen, aus deinem Herzen heraus - alle, die dich gehört haben, konnten erkennen, wie schwer es dir fiel.«
    Er sah sie an, fing ihren Blick auf, als sie zu ihm aufschaute. »Wie aufreizend Eleanor auch sein mag, in diesem Fall hat sie dir die perfekte Bühne bereitet - und du hattest den Mut, den Moment zu nutzen und diese schwierige Rolle zu spielen.«
    Jacqueline sah ihm in die Augen, las seine Aufrichtigkeit, sonnte sich in seiner ehrlichen Bewunderung. Sie spürte, wie ihr Herz sich hob. »Ich dachte, du hast gesagt, es sei keine Vorstellung gewesen.«
    »War es auch nicht.« Sein Blick blieb unverwandt auf sie gerichtet. »Die Rolle, die du spielen musstest, warst du selbst.«
    Er verstand sie so gut. Viel besser als alle anderen es je vermocht hatten. Jacqueline hatte keine Ahnung, was sie getan hatte, um vom Schicksal eine solche Belohnung zu erhalten, aber sie konnte sie nicht ausschlagen.
    Und sie wollte auch keine einzige kostbare Minute verschwenden, die sie vielleicht in seinen Armen verbringen konnte.
    In der Nacht wartete sie, bis Holly ihr Zimmer verlassen hatte, zählte langsam bis zwanzig, dann stand sie auf, knotete den Gürtel ihres Morgenrockes zu und stürzte schier aus dem Raum.
    Zu seinem. Zu ihm.
    Zu dem Vergnügen, das sie, wie sie wusste, bei ihm finden würde, und um dazuzulernen, um tiefer in das wundersame Reich einzutauchen, das er ihr eröffnet hatte.
    Darüber wollte sie unbedingt mehr erfahren.
    Auf leisen Sohlen hastete sie über die Galerie. Ihr fiel der spannungsgeladene Moment von heute Nachmittag ein -die Szene, die sie nicht wie sonst einfach durchlitten hatte, sondern als Chance ergriffen und zu ihrem Vorteil verwendet hatte. Und alles nur, weil Gerrard ihr die Notwendigkeit bewusst gemacht hatte, sie selbst zu sein, und sie davon überzeugt hatte, dass sie die Kraft besaß, die schwierigste aller Rollen zu spielen. Sie sah im Vorübergehen aus einem der Fenster nach unten auf die Terrasse, auf den schimmernden Marmor, aus dem die Stufen in die Gärten hinunter gearbeitet waren, auf das dunkle Blätterdach des Gartens der Nacht, das in der Brise leise raschelte.
    Sie hielt plötzlich inne, blieb stehen und trat mit einem Stirnrunzeln ans Fenster. Sie schaute nach links und rechts, vergewisserte sich, dass es windstill war. Nicht einmal die gefiederten Halme im Garten der Vesta bewegten sich.
    Sie schaute erneut zu dem Gebüsch, das den Eingang zum Garten der Nacht säumte. Das Laub hatte sich eindeutig bewegt, aber jetzt war alles so reglos wie der in den übrigen Gärten auch. Sie schnitt eine Grimasse. »Das muss eine Katze aus der Küche gewesen sein«, murmelte sie und wandte sich ab.
    Sie lief weiter, in Gedanken ganz bei dem, was gleich kommen würde.
    »Siehst du? Ich habe es dir ja gesagt! Sie ist auf dem Weg in sein Zimmer - die Schlampe !«
    »Sprich leiser.«
    Eine kleine Weile verstrich. Verborgen in den Schatten am Eingang zum Garten der Nacht rührte sich die Frau, blickte zu dem Mann neben sich. »Wusstest du, dass er mit ihrem

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