Hauch der Verfuehrung
Porträt bereits begonnen hat?«
Der Mann zuckte die Achseln, erwiderte aber nichts.
»Ich sage dir, die Lage ist ernst! Du solltest dir mal anhören, was die alten Klatschweiber reden - dass sie, insofern das Bild sie als unschuldig zeigt, sie noch einmal alles in Frage stellen müssen. Sie rechnen schon fest damit, dass sie umdenken müssen.«
»Ach ja?« Die Worte waren ein Flüstern, ein Augenblick verstrich. »Nein, das darf nicht geschehen.«
»Exakt! Also, was unternehmen wir, um das zu verhindern?«
Eine längere Stille folgte. Schließlich sprach der Mann wieder mit kalter, gefühlloser Stimme: »Mach dir keine Sorgen - ich kümmere mich darum.«
»Wie?«
»Das wirst du schon sehen. Und jetzt komm.« Damit drehte er sich zum Garten der Venus um. »Lass uns hineingehen.«
Jacqueline erreichte Gerrards Zimmer und schlüpfte durch die Tür. Sie zog sie hinter sich ins Schloss und schaute sich um. Gerrard stand am Fenster.
Er hatte nach draußen gesehen, wandte sich aber sofort um. Wieder brannte kein Licht; in den Schatten wartend beobachtete er, wie sie das Zimmer auf dem Weg zu ihm durchquerte.
Als sie näher kam, schaute sie ihm ins Gesicht. Seine Züge waren hart - und seine Miene war unergründlich. Kühn trat sie zu ihm und begab sich in seine wartenden Arme. Sie schlossen sich um sie, und eine Hand glitt um ihre Taille. Er zog sie an sich, hielt sie fest.
Er musterte sie. Nach einem Moment sagte er: »Ich war mir nicht sicher, ob du kommen würdest.«
Sie zog eine Braue hoch. »Hast du allen Ernstes gemeint, mir würde eine Nacht genügen?«
Seine Schultern hoben sich ein wenig, aber sie sah, wie seine Mundwinkel nach oben gingen, während er den Kopf neigte. »Nur ein unkluger Mann behauptet, die Gedanken der Frauen lesen zu können.«
Erst streiften seine Lippen die ihren nur, dann bedeckten sie sie. Und sie kam zu dem Schluss, dass seine Vorsicht nicht so schlecht war. Sie konnte ohnehin kaum denken, und die paar Gedanken, zu denen sie fähig war, wirbelten wild durcheinander. Sie seufzte und ließ sich gegen ihn sinken, aber er hielt sie zurück, achtete auf ein paar Zoll Abstand zwischen ihnen.
Sie wusste nicht wieso, folgte seiner Führung jedoch, als er den Kuss vertiefte, und überließ sich ihm und seiner Liebkosung. Er ging nicht gemächlich vor, überstürzte aber auch nichts. Er küsste sie, bis ihr Atem nur noch stoßweise ging.
Bis ihr schwindelig war.
»Ich denke«, murmelte er, und seine Augen waren ganz dunkel geworden, »dass wir uns auf ein paar Regeln einigen sollten, bevor wir weitermachen.«
Sie blinzelte. »Regeln?«
»Hm. So wie ... Du weißt doch noch, ich habe dich davor gewarnt, wenn man so will, dass ich dich ganz und gar - mit Haut und Haar - besitzen will, richtig?«
Das hatte sie ja wohl kaum vergessen. »Ja.«
Er küsste ihr die Antwort von den Lippen.
»Daraus ergibt sich eine logische Folge.« Er hob den Kopf ein wenig, sodass er ihr in die Augen sehen konnte. Langsam ließ er seine Hände nach oben wandern, bis sie ihren Busen bedeckten. Seine Finger fanden die festen Spitzen und begannen sie zu streicheln - ganz zart, sehr erfahren.
Sie konnte kaum noch atmen. »Was?«
»Nachdem du eingewilligt hast, voll und ganz die Meine zu werden, kannst du nicht einfach wieder zurück, es dir anders überlegen - außer ich lasse dich gehen.«
Was er natürlich niemals tun würde. Gerrard wartete, beobachtete, wie sie darum rang, einigermaßen klar über seine Forderung nachzudenken ... Er ließ ihren Busen los, band ihren Gürtel auf und schlug ihren Morgenrock auseinander, fuhr mit den Händen darunter -zu ihrem Rücken, dann über ihre Hüften abwärts, wo er ihre Pobacken zärtlich zu streicheln begann.
Der Ausdruck in ihren Augen bekam etwas Entrücktes, ihre Sinne waren ganz auf seine wandernden Hände konzentriert.
»Stimmst du mir zu?«, fragte er.
Sie schaute ihm ins Gesicht, sah ihm in die Augen. »Habe ich denn die Wahl?«
Er zog sie noch ein wenig näher, rieb sich absichtlich mit seinem Unterleib an ihr. »Nein.«
Sie schob ihre Hände auf seine Schultern, legte den Kopf in den Nacken, damit sie ihm weiter in die Augen sehen konnte. »Warum fragst du dann überhaupt?«
»Weil ich möchte, dass du dir im Klaren bist. Dass du begreifst, wie es sein wird zwischen uns.«
»Verstehe.« Jacqueline erwiderte seinen Blick, während er sie an sich zog. Sie unterdrückte einen Schauer, der sie angesichts seiner kräftigen Hände durchlaufen
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