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Hauch der Verfuehrung

Titel: Hauch der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Geräusche am Eingang von der Ankunft Patiences, Millicents und Timms’ sowie Minnies, was ihn einer Antwort enthob. Sie alle kamen herein, bereit, Horatia und Helena alles über ihren Besuch bei der ungewöhnlichen Modistin zu erzählen - und um Jacqueline mit Fragen zu löchern, was in Helens Arbeitsatelier genau vorgefallen war.
    Das Durcheinander weiblicher Stimmen wurde lauter. Minnie rief nach Tee; Gerrard nutzte die günstige Gelegenheit, um sich zu entschuldigen und zu entfliehen.
    Doch bevor ihm das gelang, hielt ihn Patience auf, indem sie Einhalt gebietend eine Hand hob. »Dinner heute Abend«, unterrichtete sie ihn. »Nur die Familie.« Sie sah den Ausdruck in seinen Augen und lächelte verständnisvoll, aber unnachgiebig. »Es ist zurzeit so ruhig, alle sind so froh, einen Grund zu haben, nicht zu Hause speisen zu müssen.«
    Mit »Familie« meinte sie alle aus dem weiteren Familienkreis der Cynsters in der Stadt. Während der Saison hielten sich die meisten in London auf, doch den Sommer über kamen sie immer nur kurz - wie es die Geschäfte oder Familienangelegenheiten es verlangten.
    Er konnte sich weigern, sicher, auf die Arbeit am Porträt verweisen, aber ... Er blickte zu Jacqueline hinüber, dann wieder zu Patience und nickte schließlich zustimmend. »Zur gewohnten Zeit?«
    Sie lächelte, ein allwissendes Große-Schwester-Lächeln. »Um sieben. Aber vielleicht möchtest du ja etwas früher kommen und kurz dem Kinderzimmer einen Besuch abstatten. Es hat dort Klagen gegeben wegen deiner Abwesenheit.«
    Der Gedanke entlockte ihm ein Lächeln. »Ich will es versuchen.«
    Mit einem Nicken in die Runde drehte Gerrard sich um und floh. In diesem Kreis benötigte Jacqueline seinen Schutz bestimmt nicht.
    Er allerdings musste seine geistige Gesundheit schützen. Er stieg die Treppe empor und nahm in seinem Atelier Zuflucht.

17
    Später in der Nacht stand Jacqueline in Gerrards Atelier und beobachtete, wie er sie in den Hintergrund des Porträts integrierte. Alle anderen lagen schon längst in ihren Betten.
    In der Eingangshalle hatte er, nachdem sie vom Dinner zurückgekommen waren, die Strategie dargelegt, der er zu folgen gedachte - die Nächte durchzuarbeiten, da die Szene im Mondlicht spielte, dann den Vormittag über zu schlafen, am Mittag aufzustehen, die Arbeit der Nacht zu überprüfen und gegebenenfalls zu korrigieren sowie die entsprechenden Vorbereitungen zu treffen, sodass er nachts wieder malen konnte. Er hatte fest vor, das Bild so rasch wie möglich fertigzustellen.
    Alle begriffen, warum das erstrebenswert war. Auf der Reise in die Stadt hatten sie sich gründlich besprochen und geeinigt, dass es zwar nicht nötig war, den Zweck des Porträts überall in der Gesellschaft herauszuposaunen, jedoch unverzichtbar, dass Gerrards Familie Bescheid wusste und die Eile und Wichtigkeit des Projektes verstand. Wie er es schon erklärt hatte, konnte man sich auf ihre Diskretion verlassen, und außerdem würde der Umstand, dass alle eingeweiht waren, verhindern, dass sich auch nur der Hauch eines Skandals wegen ihres Aufenthaltes in seinem Atelier an Jacqueline heftete - egal zu welchen Zeiten sie da war und mit oder ohne Anstandsdame.
    Da sie mittlerweile seine Familie kennengelernt hatte, begriff sie seine Vorgehensweise voll und ganz. Es war tröstlich zu wissen, dass sie von allen derart unterstützt wurde, dass alle so an ihr interessiert waren und überzeugt, dass alles gut gehen würde - Gerrards Vorhaben und somit auch ihre Rehabilitierung.
    Er hatte sie neben eine Gipssäule gestellt, ihre rechte Hand gehoben und auf die Säule gelegt; im Porträt würde statt der Säule der Torbogen des unteren Zugangs zum Garten der Nacht dort zu sehen sein. Mit ihrer Hand würde sie eine Ranke zur Seite schieben.
    Er hatte ihr gezeigt, was er bislang geschaffen hatte; sie konnte die Wirkung erkennen, die er erzielen wollte. Das Bild würde ergreifend und nachdrücklich sein. Überzeugend.
    Alles, was das Porträt für sie bezwecken sollte.
    Sie stand reglos da, den Blick auf die Stelle gerichtet, wo er ihn haben wollte, nämlich links von dem Platz, an dem er hinter seiner Staffelei stand. Ihre Gedanken wanderten zu allem, was sie heute gesehen und erfahren hatte.
    Der Besuch in Helen Purfetts Schneideratelier war interessant gewesen; morgen Nachmittag würden sie zur Anprobe erneut hingehen, und an den drei folgenden Nachmittagen ebenfalls. Sie würde dann allerdings alleine fahren. Millicent, Minnie,

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