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Hauch der Verfuehrung

Titel: Hauch der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Tregonning. »Ja. Du hast recht. Ein Ball bei uns wird alle Leute aus der Gegend zu uns führen.«
    Millicent atmete erleichtert auf. »Genau. Und da ja das Bild zu sehen sein wird« - mit ausholender Geste deutete sie auf das Porträt »sind sie sicher überaus neugierig. Wir werden sonst nichts mehr machen müssen.«
    »Stimmt.« Lord Tregonning wandte sich an Gerrard, hielt ihm die Hand hin. »Ich hatte gehofft, hätte mir aber nie träumen lassen, dass das Gemälde so werden könnte - so eindrucksvoll. So unzweifelhaft wahr.«
    Mitchel Cunningham hatte sich zu ihnen gesellt. Er stand ein wenig abseits, starrte aber ebenfalls auf das Bild. Da Jacqueline Mitchel verdächtigte, nicht an ihre Unschuld zu glauben, ging sie zu ihm. Als er sie ansah, nickte sie in Richtung Porträt. »Was meinen Sie?«
    Er blickte wieder auf die Leinwand, dann wurde seine Miene grimmig. »Offen gesagt, ich muss mich bei Ihnen entschuldigen. Ich war mir nie ganz sicher ... aber jetzt.« Er schaute kurz zu ihr, dann wieder auf das Bild. Kopfschüttelnd erklärte er: »Dieses Porträt hier besiegt alle Zweifel.«
    Jacqueline lächelte. Sie wusste, dass Mitchel kein Mensch war, der sich leicht beeindrucken ließ, aber das Porträt hatte ihn erschüttert. »Ich hoffe, die anderen sehen das genauso deutlich.«
    »Davon bin ich überzeugt.« Mitchel wandte die Augen nicht von dem Gemälde. »Das Porträt lässt ihnen keine andere Wahl.«
    Treadle erschien und verkündete, das Dinner sei bereit. Gerrard, der mit Lord Tregonning und Millicent gesprochen hatte, gab Compton, der unauffällig im Hintergrund gewartet hatte, ein Zeichen, das Bild wegzuräumen, dann drehte er sich um und suchte Jacqueline.
    Immer noch lächelnd kam sie auf ihn zu. Zusammen begaben sie sich zum Speisesalon, besprachen, wie sie die öffentliche Enthüllung des Bildes am besten inszenieren könnten.
    Millicent bestand darauf, dass das Gemälde bis zum Ball verborgen bleiben musste. »Wenn wir es vorher zeigen, werden die Gerüchte ausufern. Manche bilden sich dann eine Meinung, bevor sie es überhaupt gesehen haben, und wollen andere von ihrer Ansicht überzeugen und so weiter. Nach all der Mühe, die das Schaffen dieses Bildes gekostet hat, sollten wir sicherstellen, dass wir es mit der größtmöglichen Wirkung enthüllen.«
    »Allerdings.« Barnaby hörte auf, seine Suppe zu essen. »Ich muss sagen, dass ich immer noch begeistert bin von seiner Macht und Kraft - es wird unseren Behauptungen auf eindrucksvolle Weise Glaubwürdigkeit verleihen.«
    »Lady Tannahay ist die Einzige, die wir vorher einladen sollten, es sich anzusehen.« Gerrard legte seinen Löffel hin. »Gibt es noch jemanden, den wir an unserer Seite brauchen?«
    Alle waren sich einig, dass die Entwhistles dazugehörten, aber als Lord Tregonning Sir Godfrey vorschlug, beharrte Millicent darauf, ihn auszuschließen. »Am besten versetzen wir ihm den Schock seines Lebens in aller Öffentlichkeit. Allein auf sich gestellt weiß er sicher nicht, was er denken soll, und macht Ausflüchte.«
    Ihr Tonfall war ungewohnt scharf; alle anderen sahen sich nur an und ließen die Sache mit Sir Godfrey auf sich beruhen.
    »Wie bald?«, erkundigte sich Seine Lordschaft. »Man kann schließlich kaum einen Ball an einem Tag organisieren.«
    »Drei Tage«, entschied Millicent. »In drei Nächten ab heute öffnen wir die Türen und laden alle ein, Jacquelines Unschuld zu bewundern und darüber nachzusinnen, was das bedeutet. Wenn irgendetwas den Mörder aus seinem Loch zu locken vermag, dann ist es bestimmt der Umstand, dass alle gemeinsam überlegen, um wen es sich handeln könnte.«
    Ihre Planungen füllten die folgenden Stunden; gegen elf Uhr gingen alle auf ihre Zimmer. Eine halbe Stunde später stahl sich Jacqueline in Gerrards Zimmer - und in seine Arme.
    Am nächsten Morgen war es ein wenig später als sonst, als sie ihn verließ. Da sie meinte, es sei leichter, ihren Streifzug durch die Korridore in Nachthemd und Morgenrock zu erklären, wenn er nicht bei ihr war, hatte sie darauf bestanden, dass er sie allein in ihr Zimmer zurückkehren ließ. Es war schließlich nicht so, als wüsste sie den Weg nicht.
    Ihre Vorsicht erwies sich als berechtigt. Sie traf Barnaby keine zwanzig Schritt von Gerrards Zimmertür entfernt. Sie wurde rot, doch Barnaby grüßte sie, ohne mit der Wimper zu zucken, sagte, er sei auf dem Weg zu einem Spaziergang in die Gärten. Dann liefen ihr noch zwei Zofen über den Weg; sie erröteten - an

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