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Hauch der Verfuehrung

Titel: Hauch der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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stärker, aber es gab keinen weiteren Hinweis auf Flammen. Alle starrten zur Galerie hinauf; mit donnernden Schritten stürmte eine Gruppe Lakaien dort in den Südflügel.
    »Alle Damen gehen bitte wieder zurück in den Salon.« Barnaby begann sie in die Richtung zu dirigieren. Manche widersprachen, wollten wissen, wo es brannte; Sir Vincent verkniff sich einen Fluch und ging, um zu helfen.
    Treadle erschien am Kopfende der Treppe und kam die Stufen herunter. »Es ist das alte Kinderzimmer, Sir.« Er sah zu Gerrard. »Und Ihr Zimmer, Mr. Debbington. Die Vorhänge haben Feuer gefangen. Wir haben eine Löschkette über die Dienstbotentreppe gebildet, aber wir brauchen jede Hand.«
    »Ich komme«, meldete sich Matthew Brisenden und hetzte die Treppe hinauf. Die anderen Männer wechselten Blicke und folgten ihm rasch.
    Jacqueline blieb zurück. Als Barnaby und Sir Vincent aus dem Salon kamen, legte sie ihrem Vater eine Hand auf den Arm. »Ich werde kurz mit Mrs. Carpenter sprechen, dann kehre ich in den Salon zurück und sorge dafür, dass die Damen hier in Sicherheit sind.«
    Gerrard war auf der Treppe stehen geblieben, um zu hören, was sie vorhatte; er fing ihren Blick auf und nickte, dann stürzte er die Treppe hinauf, immer drei Stufen auf einmal nehmend.
    Ihr Vater tätschelte ihr die Hand. »Gutes Kind. Ich will nachsehen gehen, was ich tun kann.«
    Jacqueline beobachtete, wie er langsam die Stufen emporstieg. Überzeugt, dass Treadle auf ihn achten würde, begab sie sich in die Küche.
    Wie erwartet herrschte dort Chaos. Sie half Mrs. Carpenter, die Dienstmägde zu beruhigen, damit sie die Stallburschen unterstützen konnten, Wasser zum Löschen aus dem Brunnen zu schöpfen und die Einer in einer Kette weiterzugeben. Am Eingang zum Südflügel warteten weitere Stallburschen und Lakaien, um das Löschwasser über die Treppe nach oben zu schaffen.
    Mrs. Carpenter wirkte grimmig. Sobald die Mägde beschäftigt waren, zog sie Jacqueline zur Seite. »Maizie hat das Feuer in Mr. Debbingtons Zimmer entdeckt. Sie sagte, es seien Brandpfeile gewesen - Pfeile, deren Spitze mit brennenden Lumpen umwickelt waren - und sie hätten in den Vorhängen gesteckt. So hat das Feuer begonnen. Sie plapperte etwas daher, dass wir nicht glauben sollten, es seien Kohlen gewesen, die vom Kaminrost gefallen wären. Sie sei nicht schuld. Ich habe ihr gesagt, sie habe nichts zu befürchten, aber Sie und Seine Lordschaft sollten Bescheid wissen.«
    Jacqueline nickte. Pfeile. Mit einem Pfeil war auf Gerrard geschossen worden - und jetzt waren es wieder Pfeile. Sie wusste keine Einzelheiten über den Anschlag auf Gerrard, aber der einzige Weg, wie ein Pfeil in Gerrards Vorhänge hatte geraten können, war, dass ihn jemand vom Garten abgeschossen hatte. Sie kannte sich im Terrain ums Haus bestens aus, wusste, dass es keine direkte Schusslinie zu Gerrards Fenster gab. Der Bogenschütze musste aus einiger Entfernung schießen - und gut genug sein, um die Windrichtung richtig einschätzen zu können.
    Das Leben auf dem Lande war ruhig. Die Jugend aus der Gegend hatte genug Zeit und Muße, ihre Fertigkeiten im Bogenschießen zu vervollkommnen, aber nur ein paar waren geschickt genug, um so einen Schuss abgegeben zu haben; zudem war ja offensichtlich auch auf den Dachboden geschossen worden. Während Jacqueline durch das Haus zurück zum Salon eilte, überlegte sie, wer der mögliche Schuldige sein könnte.
    Sie kam an die grüne Friestür und ging hindurch, betrat die Halle auf der Rückseite.
    »Jacqueline!«
    Sie wirbelte herum.
    Eleanor stand mit wirrem Haar und zerknittertem Kleid an der Korridortür zum Nordflügel und winkte sie zu sich. »Komm schnell! Hier ist noch ein Feuer ausgebrochen!
    Du sollst kommen. Wir geben uns größte Mühe - aber wir brauchen jede helfende Hand!« Sie wartete Jacquelines Antwort gar nicht ab, sondern lief wieder in den Flur.
    Jacqueline stockte das Herz, dann raffte sie die Röcke und folgte Eleanor.
    Millicents Zimmer befand sich im Nordflügel.
    Sie erreichte den Flur gerade noch rechtzeitig, um sehen zu können, wie Eleanor in einem kleinen Salon ganz am Ende des Ganges verschwand - genau unter dem Zimmer, in dem Millicent lag. Jacqueline rannte schneller. Sie würde ein paar der Stallburschen aus der Küche holen müssen -aber erst wollte sie selbst sehen ...
    Sie lief in den Salon.
    Keine Flammen, kein Rauch, keine Lakaien, die verzweifelt ein Feuer zu ersticken suchten.
    Sie blieb abrupt stehen. Hinter ihr

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