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Hauch der Verfuehrung

Titel: Hauch der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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abgesehen, konnte er ihre Gedanken nicht erraten. Dann sagte sie: »Da wir gerade vom Malen reden: Entspricht die Ausstattung Ihrer Räume Ihren Anforderungen? Benötigen Sie sonst noch etwas? Dann sagen Sie es bitte.«
    Unverkennbar ein Themenwechsel, aber sie hatte ihm damit genau die Eröffnung zugespielt, die er brauchte.
    »Die Ausstattung ist ausgezeichnet, danke, aber es gibt dennoch eine Reihe von Punkten, die wir besprechen müssten.« Er schaute zum Flügel hinüber. Barnaby blätterte für Millicent die Noten um und unterhielt sich leise mit Mitchel. Vor dem Essen hatte er Barnaby gebeten, die anderen zu beschäftigen, damit er mit Jacqueline in Ruhe reden konnte. Barnaby hatte nur breit gegrinst, sich aber klugerweise jeden weiteren Kommentar verkniffen bis auf die Versicherung, es sei ihm eine Freude, behilflich zu sein.
    Er richtete seinen Blick wieder auf Jacquelines Gesicht. »Ich finde Musik ziemlich ablenkend. Vielleicht könnten wir für unser Gespräch auf die Terrasse gehen. Dann erkläre ich Ihnen dort, was nötig ist, um das Porträt zu erschaffen, das Ihr Vater sich wünscht.«
    Sie zögerte; sie schaute ihn an, aber - das hätte er schwören können - sie sah ihn gar nicht; dann nickte sie. »Das wäre gewiss hilfreich.«
    Er stand auf und bot ihr seine Hand. Wieder zögerte sie, doch diesmal wusste er, weshalb. Es entging ihm nicht, wie sie sich innerlich wappnete, ehe sie ihre Finger in seine legte. Er fasste sie und verspürte ein Aufwallen rein männlicher Befriedigung, als er sie leicht beben spürte, ehe sie sich wieder in der Gewalt hatte. Er zog sie auf die Füße, dann ließ er sie los. Er deutete mit der Hand auf die Terrassentür und rief sich ins Gedächtnis, dass es nicht zu seinem Plan gehörte, sie aus der Ruhe zu bringen - und schon gar nicht, wenn die Folge war, dass sie sich in seiner Nähe nicht entspannen konnte, ihm gegenüber misstrauisch blieb.
    Seite an Seite traten sie in die laue Nacht. Es war die Terrasse, die er von seinem Balkon aus gesehen hatte. Unter seinem Zimmer war sie verhältnismäßig schmal, hier jedoch erstreckte sie sich in voller Breite, damit die Gäste aus dem Salon und dem sich anschließenden Ballsaal sich hier versammeln und den Blick über die Gärten bewundern konnten.
    Heute Nacht war die Aussicht in Schatten gehüllt, der Mond nur eine schmale Sichel, die gerade genug Licht spendete, um alles mit einem zarten Silberschimmer zu überziehen und den Garten in eine phantastische Landschaft zu verwandeln. Gerrards Aufmerksamkeit gehörte jedoch ganz der jungen Frau neben ihm.
    Sie hielt sich rechts von ihm, an der Hausseite und nicht dort, wo, wie er inzwischen überzeugt war, der Garten der Nacht lag. Es hieß, man solle ihn sich am besten in der Nacht ansehen, aber er verspürte nicht den Drang, ihn jetzt zu erkunden; er wollte ihn vielleicht zuerst bei Tageslicht besuchen.
    Sein Blick traf Jacqueline. Ihr Kleid aus blassgrüner Seide verwandelte der schwache Mondschein in Silber; ihre Haut wirkte transparent; nur die kräftige Farbe ihres Haares behielt ihre Wärme. Ihre Miene war ruhig, beherrscht, doch er merkte, dass ihre Gedanken sich überschlugen.
    Es schien ihm klug, zu sprechen zu beginnen, ehe sie ihn wieder ablenken konnte. »Ich hatte Ihrem Vater gegenüber erwähnt, was von jemandem verlangt wird, der für ein Porträt sitzt - er wusste nicht recht, ob Sie sich darüber in allen Einzelheiten im Klaren sind.«
    Jacqueline stellte sich neben ihn und ermahnte sich, sich auf seine Worte zu konzentrieren und die Stimme, die sie aussprachen, nicht weiter zu beachten. »Was genau wird denn verlangt - in allen Einzelheiten?«
    Sie hob den Kopf und schaute ihm in die Augen, die in der Nacht dunkel waren - und wunderte sich erneut, warum sie sich seiner so überdeutlich bewusst war, wie sie es noch bei keinem anderen Mann gewesen war. Sie unterdrückte einen Schauer, der angesichts der lauen, duftenden Brise nur schwer zu erklären gewesen wäre.
    Nach einem Moment antwortete er: »Vor allem werde ich sehr viel, oder genauer gesagt, den Löwenanteil Ihrer Zeit beanspruchen, allerdings meist in Gesellschaft und im normalen Ablauf Ihres Lebens. Ich muss ein Gefühl dafür bekommen, wer Sie sind, welche Ansichten und Einstellungen Sie haben.« Er sah in den Garten. »Wie Sie auf bestimmte Dinge reagieren, Ihre Vorlieben und Abneigungen und auch die Gründe dafür. Die Themen, über die Sie gerne reden, und die, denen Sie lieber

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