Hauchnah

Titel: Hauchnah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virna Depaul

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wären von der Polizei.“
    „Sind wir eigentlich auch. Ich bin Detective, aber im Dienst der Vereinigten Staaten, deshalb nenne ich mich Special Agent.“
    „Ihre Berufsbezeichnung ist mir egal, ich habe gestern schonOfficer Munoz Bericht erstattet. Haben Sie den Mann geschnappt, der mich überfallen hat? Sind Sie deswegen hier?“
    Die Frau war eben noch total fertig, verschwitzt und außer Atem gewesen. Binnen Sekunden hatte sie sich wieder im Griff. Es war, als hätten ein paar Schlucke Wasser ihr zu einer kühlen, ruhigen Haltung verholfen – und zu einer Spur von Feindseligkeit Mac und Jase gegenüber. Warum?
    Er führte es darauf zurück, dass manche Menschen Bullen eben nicht mochten, obwohl eben diese Bullen ihnen meistens helfen wollten.
    Jase räusperte sich und zog die Augenbrauen hoch, als wollte er fragen: Wollen wir den ganzen Tag hier herumstehen?
    Mac blickte wieder zu Natalie hinüber. Sie fixierte ihn, als wollte sie das Wer-zuerst-blinzelt-der-verliert-Spiel mit ihm spielen. Unter seiner Berührung hatte sie gezittert. Was würde sie tun, was würde Jase tun – zum Teufel, was würde er selbst tun -, wenn er sie noch einmal anfasste? Wie er vorausgeahnt und dabei auf das Gegenteil gehofft hatte, war seine Reaktion auf die Begegnung mit ihr doppelt so intensiv wie die auf seine Recherche im Web. Das passte ihm nicht. Überhaupt nicht, verdammt noch mal.
    Um klares Denken bemüht, schüttelte er den Kopf. „Ich bin gekommen, um mit Ihnen über den Mann zu sprechen, der Sie gestern Abend überfallen hat. Aber zunächst einmal … Kennen Sie Lindsay Monroe?“
    Sie runzelte erneut die Stirn. Ob sie Verwirrung genauso leicht wie Ruhe vortäuschen konnte? schoss es Mac durch den Sinn. „Wen?“
    Ihre Stimme war jetzt kräftiger, doch ihre Heiserkeit erinnerte noch an die Gewalt, die ihr am Vortag wiederfahren war. Irgendwie wusste Mac jedoch, dass ihre Stimme von Natur aus tief war. Sinnlich. Doch er durfte jetzt nicht mit seinen Gedanken abschweifen.
    „Der Name kommt Ihnen nicht bekannt vor? Überhaupt nicht?“, hakte er prüfend nach.
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust, obwohl sie in einer Hand noch den Wasserbecher hielt. Mit den Armen drückte sie ihre Brüste hoch, und Mac fragte sich flüchtig, ob sie es mit Absicht tat.
    „Hören Sie doch bitte auf mit diesen Spielchen und sagen Sie mir, worum es geht, Officer.“
    „Special Agent. Oder Detective“, erwiderte Mac geistesabwesend, immer noch auf ihre Brüste starrend. Als es ihm bewusst wurde, suchte er rasch Natalies Blick, aber sie sah ihn nicht an. „Streifenpolizisten tragen normalerweise Uniform.“ Aus irgendeinem Grund trieben seine Worte ihr die Röte ins Gesicht.
    „Hören Sie. Ich bitte um Entschuldigung fürs Türeintreten, doch ich habe Sie schreien hören. Ich schicke Ihnen jemanden, der die Tür repariert. Aber zunächst einmal möchte ich Ihnen ein paar Fragen stellen. Wir können auch auf die Polizeiwache in der Stadt gehen, wenn Ihnen das lieber ist …“
    Ihr Gesichtsausdruck wurde noch verschlossener, wenn das überhaupt möglich war. „Ich begleite Sie nirgendwohin.“
    Ihre heftige Antwort verblüffte Mac. Und auf Anhieb wuchs sein Misstrauen. Warum zum Teufel war sie so kratzbürstig?
    „Habe ich etwas an mir, das Sie ärgert, Ms Jones?“
    Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. „Abgesehen davon, dass Sie gewaltsam in mein Haus eingedrungen sind und mir einen Mordsschrecken eingejagt haben? Natürlich nicht. Ich sagte bereits, ich kenne keine Lindsay Monroe. Und selbst, wenn ich sie kennen würde, was hat das damit zu tun, dass ein Einbrecher mich umbringen wollte?“
    „Eine ganze Menge, wenn man bedenkt, dass Ihr Einbrecher womöglich Lindsay getötet hat.“ Sein Ton war schroffer als beabsichtigt.
    Alle Farbe wich aus Natalies Gesicht.
    „Er hat bereits jemanden umgebracht?“, vergewisserte sie sich mit heiserer Stimme. Sie griff sich an den Hals und dachte wahrscheinlich daran, wie der Eindringling versucht hatte, sie zu erwürgen.
    Mac fluchte innerlich. Verdammt, er hätte nicht so damit herausplatzen sollen. Diese Frau wäre fast von ihrem Angreifer erdrosselt worden, und jetzt musste sie sich eine andere Frau vorstellen, die nicht wie sie hatte flüchten können. „Hören Sie“, meinte Mac. „Überlegen Sie bitte noch einmal. Sie erinnern sich nicht, Lindsay begegnet zu sein, aber was ist mit Alex Hanes? Kommt Ihnen der Name bekannt vor?“
    „Nein. Sollte er?“
    „Nicht