Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hauchnah

Hauchnah

Titel: Hauchnah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virna Depaul
Vom Netzwerk:
den Faden wieder auf. „Ruf mich an, wenn du Zeit hast, dann können wir uns näher kennenlernen.“
    „Super.“ Jase richtete sich auf und ging zu Mac. „Wie es scheint, hast du immer noch Chancen, Alter.“
    „Noch ein Wort, und du kannst die gerade vereinbarte Verabredung nicht treffen.“
    „Hey, falls du womöglich doch interessiert bist …“ Jase lachte, als Mac ihn böse anfunkelte. „Ist wohl besser so. Schließlich möchte ich nicht, dass du dich schlecht fühlst, wenn du nicht mithalten kannst.“
    „Hör zu, Hanes ist tot, doch das heißt nicht, dass der Fall gelöst ist. Es gibt noch viel zu viele offene Fragen, die auf Antworten warten.“
    Sofort wurde Jase wieder sachlich. „Bleib ruhig, Mac. Wir haben nonstop gearbeitet. Du weißt doch, dass Arbeit allein nicht glücklich macht.“
    „Ja. Aber durch Arbeit werden Fälle gelöst, und dann können wir die Akten schließen.“ Herrgott, er redete tatsächlich wie ein alter Mann. Entspann dich, ermahnte er sich. Wenigstens ein bisschen. „Abgesehen von Ward habe ich eine höhere Anzahl an gelösten Fällen aufzuweisen als jeder andere. Und Ward ist nur in Führung gegangen, weil sie neulich einen Fall mit mehreren Opfern aufgeklärt hat. Ich will sie übertrumpfen, und du musst mir helfen.“ Trotz seines Versuchs, die Stimmung aufzulockern, entging Mac nicht, wie Jase’ Blick flackerte, als er Carrie Ward erwähnte. Einen Augenblick lang hatte Mac beinahe Mitleid mit ihm. Seine Gefühle für Ward gingen tatsächlich tiefer als seine üblichen Aufreißerspielchen, das war nicht zu übersehen, doch es ging Mac nichts an. Er warf einen Blick auf die Unterlagen, die Jase bei sich trug. „Ist irgendetwas Interessantes dabei?“
    „Einiges. Ich habe über Crystal Haven recherchiert. Wie sich herausstellt, ist die Gemeinde Teil eines riesigen Netzwerks, nur ein kleiner Satellit in einer landesweiten Organisation, die wächst wie sonst was. Ich habe ein Treffen mit dem Kirchenführer, einem Reverend Carter Morrison, vereinbart, um zwei Uhr. In viereinhalb Stunden“, betonte er, offenbar immer noch verärgert über Macs Andeutung, dass er seine Arbeit vernachlässige. Er hatte durchaus begriffen.
    „Ich habe ebenfalls recherchiert. Morrison könnte Lindsay Monroes M sein, doch die Website der Kirche führt Dutzende von Angestellten auf, deren Voroder Zuname mit einem M beginnt.“ Mac rieb sich den Nacken. „Aber es bietet sich an, mit Morrison zu beginnen. Entschuldige. Ich bin zu weit gegangen. Aber dieser Fall führt nun mal in so viele verschiedene Richtungen, dass mir schwindlig wird.“
    „Ob Hanes nun der Mörder war oder nicht, du kriegst es raus, Mac. Du schaffst es jedes Mal.“
    „Danke, Jase.“
    Er salutierte mit zwei Fingern. „Gern geschehen. Und hat sich deine Recherche zu der Kirchengemeinde als fruchtbar erwiesen?“
    „Ich habe wahrscheinlich das Gleiche gefunden wie du.“
    „Ich weiß, dass du als Nächstes zu dieser Kirche willst, aber ich habe ja bereits einen Termin mit dem Reverend. Da könnte ich die Sache doch übernehmen.“
    Im ersten Impuls wollte Mac ablehnen. Er war es gewohnt, seine Arbeit selbst zu erledigen. Klar, hin und wieder musste er sich auf andere Polizisten verlassen – das gehörte zu seinem Beruf. Doch es drängte ihn, Crystal Haven mit eigenen Augen zu sehen. Problematisch war nur, dass es ihn ebenso drängte, Natalie zu sehen.
    Das war aufschlussreich. Wann war zum letzten Mal eine Frau ernsthaft in Konkurrenz zu seinem Beruf getreten? Eigentlich konnte er sich an kein einziges Mal erinnern. Außerdem beunruhigte es ihn. Zwang ihm die Frage auf, ob ihm sein Schneidabhandenkam. Andererseits fragte er sich, ob er vielleicht endlich seine Prioritäten richtig setzte.
    Trotz seiner abfälligen Bemerkungen über das aufreißerische Verhalten seines Kollegen wusste er doch, dass Jase ein guter Polizist war. Vielleicht war es gar keine schlechte Idee, Jase diesen Teil der Ermittlungen zu überlassen. Vielleicht diente es irgendwie dazu, dass ihr Verhältnis wieder ins rechte Lot kam. „Mich stört der Gedanke, dass die Kirche kein Sicherheitssystem hat. Wie ich schon zu Detective Brass sagte, ist das äußerst ungünstig für uns. Aber gleichzeitig …“
    „… erscheint dieser Umstand verdammt günstig für jemand anderen?“
    Mac grinste. „Hör auf. Du machst mir Angst.“
    Jase zuckte die Achseln. „Alter, ich bestehe nicht nur aus einem hübschen Gesicht. Ich dachte, das wüsstest du

Weitere Kostenlose Bücher