Haunted (German Edition)
Teil gehört. »Julian! Roger! So eine Unterhaltung dulde ich nicht in meinem Haus. Ihr beide entschuldigt euch und bringt das auf der Stelle wieder in Ordnung!« Sie starrte ihren Ehemann wütend an. »Und du bist gefälligst ein liebenswürdiger Gastgeber, oder ich werde, so wahr mir Gott helfe …« Sie führte den Gedanken nicht zu Ende aus.
Die beiden Männer schauten sich nicht an, konzentrierten sich auf den Fernseher und saßen schweigend da. Aber kurz nachdem Marian in die Küche zurückkehrte, fing Roger erneut an abfällige Nebenbemerkungen zu murren, die Julian offensichtlich hören sollte. Julian blendete ihn aus, ignorierte ihn völlig, und schließlich konnte Roger es nicht mehr hinnehmen, er stand auf und holte seine Schlüssel heraus. »Komm!«, sagte er hochmütig. »Gehen wir zu deinem Haus! Beweise mir, dass es dort spukt!«
Claire war gerade wiedergekommen, Pyjama und Bademantel, und trat zwischen sie. »Niemand geht dorthin. Besonders nicht nachts!« Sie wandte sich an ihren Vater. »Du kannst es dir morgen ansehen, Dad. Tagsüber ist es sicherer.«
»Herrgott noch mal!«
»Roger!«, rief Claires Mom. Sie stand in der Küchentür und warf ihm einen bösen Blick zu. »Der Name des Herrn.«
»Herrjemine, Marian. Ich soll dieses … kindische Benehmen erdulden und höflich sein?«
»Ja!«
Er warf die Hände über dem Kopf zusammen. »Gut.« Aber sobald die beiden Frauen gegangen waren – Claire war ihrer Mutter in die Küche gefolgt –, ging der alte Mann auf Julian los. »Das ist Schwachsinn. Ihr beide verliert ein Vermögen; dann kommt ihr zu mir gekrochen, und …« Er musste an Julians Blick gesehen haben, dass es großen Ärger geben würde, wenn er diesen Gedankengang fortführte, denn er ließ den Satz verstummen.
»Geh!«, forderte Julian ihn auf. »Schau dir das Haus an. Versuche, mir das Gegenteil zu beweisen.«
»Das werde ich.«
Julian blickte seinem Schwiegervater direkt in die Augen. »Es ist deine Beerdigung«, sagte er rundweg.
Dreißig
Wie immer wachte Roger als Erster auf, und das Haus war still, als er aus dem Bett stieg, um seine Notdurft zu verrichten. Als er aus dem Badezimmer kam, war Marian in der Küche und fing an Kaffee zu machen, obwohl Claire, Julian und die Kinder noch schliefen.
»Du hast nicht wirklich vor, zu ihrem Haus hinüberzugehen, oder?«, fragte Marian besorgt, als er sich an den Küchentisch setzte.
»Natürlich. Warum nicht?«
»Ich denke nur …«
»In ihrem Haus spukt es nicht, Marian. Mein Gott!«
Sie erwiderte nichts, aber ihr angespannter Rücken verriet ihm, dass sie nicht seiner Meinung war, und sie blieb still, während sie begann, den Waffelteig zuzubereiten.
Claire betrat die Küche einen Moment später, hellwach und im Bademantel, und Marian sagte: »Ich will nicht, dass er zu eurem Haus hinüberfährt.«
»Es ist keine gute Idee, Dad«, stimmte Claire zu. Sie setzte sich neben ihn an den Tisch.
»So etwas wie ein Spukhaus gibt es nicht.«
»Ob du es glaubst oder nicht, wir haben gesehen, was wir gesehen haben. Und wir verkaufen das Haus, egal was du sagst.«
»Das ist einfach dämlich. Ihr geht baden, weil …«
»Weil wir das Haus loswerden wollen.«
Marian drehte sich an der Theke um. »Lass es sein, Roger.«
»Ich gehe«, erwiderte er stur.
»Dann nimm Julian mit«, meinte Claire. »Er kann dir zeigen, wo alles passiert ist, er kann es dir erklären.«
Roger knurrte. Er wusste, wie ihr Plan aussah. Wenn er mit Julian ging, würde diese Schwuchtel ihn wahrscheinlich nicht einmal ins Haus lassen. Sie würden im Garten herumlaufen, in die Fenster schauen und gehen.
»Das ist eine gute Idee«, befürwortete Marian.
Er nickte und tat, als stimmte er zu. Aber nachdem alle zu Ende gegessen hatten und Claire zur Arbeit gegangen war, schlich er als erstes ins Schlafzimmer und rief Rob an. Wenn er mit einem Schwiegersohn zusammen hinging, könnte es genauso gut einer sein, den er leiden konnte. Die Leitung war aber besetzt, und er legte auf, setzte sich auf die Bettkante und schaute sich eine Weile die Today -Show an. Er mochte Ann Curry.
Er wurde abgelenkt, verlor das Zeitgefühl, und als Marian hereinkam, weil sie nach ihm suchte, war fast eine halbe Stunde vergangen. »Warum versteckst du dich hier?«, wollte sie wissen.
»Ich bin beschäftigt«, antwortete er ihr. Sie schnaubte missbilligend und machte das Bett um ihn herum, dann holte sie ihre Kleider aus dem Schrank und ging ins Badezimmer, um sich umzuziehen. Er
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