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Haunted (German Edition)

Haunted (German Edition)

Titel: Haunted (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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Hand.
    »Hallo, Roger«, sagte er mit einer Stimme, die unmöglich alt klang. »Schön, dass du dich uns anschließen konntest.«

Einunddreißig

    Claire war in ihrem Büro und hatte gerade eine E-Mail vom Anwalt des Schulbezirks beantwortet, als das Telefon klingelte. Es war Diane. Ihre Schwester rief an, um ihr mitzuteilen, dass ihr Vater angerufen und gefragt hätte, ob Rob mit ihm zu Claires Haus gehen könnte. »Du kennst Dad. Er hat gesagt, er würde einen Zeugen brauchen, um, ich zitiere, Julian dem Schlappschwanz zu beweisen, dass es in eurem Haus nicht spukt. Glücklicherweise war Rob bei der Arbeit und nicht zu Hause, also bin ich ans Telefon gegangen. Ich habe ihm gesagt, dass er nicht gehen sollte, aber …«
    »Ja. Wir kennen Dad.«
    »Ich stehe da auf deiner Seite, Claire. Ich mag dieses Haus nicht. Jetzt, nach allem, was passiert ist …« Sie atmete tief ein. »Ich glaube nicht, dass Dad dorthin gehen sollte. Er wird alt, und … ich glaube einfach, dass es gefährlich sein könnte.«
    »Es ist gefährlich. Aber es ist Tag und er wird nur ein paar Minuten dort sein. Ich denke, ihm wird nichts passieren.«
    Es folgte eine seltsame Pause am anderen Ende der Leitung, und Claires Herz pochte in ihrer Brust. »Di? Da ist etwas, das du mir verschweigst.«
    »Nachdem Dad angerufen hat, hat das Telefon erneut geklingelt, und als ich abgehoben habe, war da diese Stimme . Sie war ganz tief und unheimlich und hat gesagt: ›Er ist ein blöder alter Sack.‹ Das war’s. Das war alles, was sie gesagt hat. Dann hat die Person aufgelegt. Ich habe die Nummer des Anrufers überprüft und … es war eure Nummer. In eurem Haus.«
    Claire bekam Panik, aber sie schaffte es, ihre Stimme ruhig zu halten. »Du bleibst dort. Ich hole Julian, und wir fahren hin und schauen, was los ist.«
    »Ich auch.«
    »Di …«
    »Ich gehe auch. Ich rufe Mom an; dann treffen wir uns dort.«
    »Okay, aber falls du vor uns dort bist, warte bloß, bis wir eintreffen. Ich denke, es ist besser, wenn wir alle drei zusammen hineingehen. Sicherer.«
    »Verstanden.«
    Es gab keine Möglichkeit, dass Diane vor ihr dort ankommen würde. Ihr Haus lag in der Straße auf der anderen Seite des Parks. Mom anrufen? »Scheiße«, sagte Claire laut und wählte schnell die Nummer ihrer Eltern, in der Hoffnung, vor ihrer Schwester durchzukommen. Das tat sie. Ihre Mom nahm das Telefon ab und Claire bat darum, mit Julian zu sprechen. Sie verbarg alle Spuren von Sorge in ihrer Stimme – sie überließ es Diane, ihrer Mutter zu erklären, was los war –, aber sobald Julian am Apparat war, erzählte sie ihm genau, was geschehen war und bat ihn, sie vor dem Haus zu treffen. Sie rechnete mit einem Streit, wahrscheinlich, weil es ihren Dad betraf, aber Julian stimmte sofort zu. Seine Stimme hatte ihren Klang verändert, nachdem sie wiederholt hatte, was Diane über den Anruf aus ihrem Haus gesagt hatte …
    Er ist ein blöder alter Sack
    … und sie konnte erkennen, dass er genauso besorgt war wie sie.
    »Ich liebe dich«, sagte sie, bevor sie auflegte, und meinte es.
    Claire war die erste Person, die am Haus ankam, und als sie das Auto ihrer Eltern in der Einfahrt sah, wusste sie, dass sie nicht warten konnte, bis Julian und Diane eintrafen. Sie musste dort hineinrennen und ihren Dad herausholen.
    Aus irgendeinem Grund schien jedoch ihr Schlüssel nicht in das Schloss zu passen, und sie fummelte immer noch daran herum – zwischen Klopfanfällen gegen die Tür und »Dad!«-Schreien –, als Julian neben dem Bordstein vor dem Haus parkte, den alten Truck ihres Vaters fahrend. Diane kam nur Sekunden nach ihm an.
    Julian versuchte ihren Schlüssel, dann seinen, aber als keiner zu funktionieren schien, führte er sie um das Haus in den Garten.
    Wo die Küchentür nicht nur entriegelt war, sondern offen stand.
    Claires Herz setzte einen Schlag aus und in viel schnellerem Tempo wieder ein. Das konnte nichts Gutes bedeuten. »Dad!«, rief sie.
    Sie hatte keine Antwort erwartet und erhielt auch keine. Auf dem weißen Zement der Terrasse sah sie matschige Fußabdrücke. Oder matschige Abdrücke irgendeiner Art. Sie waren klumpig und undeutlich, und es war unmöglich zu erkennen, ob sie von einem Schuh, einem Fuß, einer Klaue, einem Huf oder etwas anderem stammten.
    Sie führten ins Haus.
    Julian und Diane mussten sie auch gesehen haben, aber keiner von ihnen sagte ein Wort. Claire ging an ihrem Ehemann vorbei. »Dad?« Sie lief nach drinnen, Julian und Diane waren direkt

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