Haunted (German Edition)
auszogen.
Er war bereits nackt, als Claire ihren Slip auszog und ihm zärtlich ins Gesicht rieb. Er konnte ihre Feuchtigkeit riechen.
»Ich wette, deine Mama weiß nicht, dass du sowas machst«, sagte er.
»Das weiß niemand.« Sie beugte sich über die Bettkante, präsentierte sich ihm, und er nahm sie hart von hinten, während sie ihre Freude in die dicke Daunendecke schrie, damit die Kinder sie nicht hören würden.
Sieben
Robbie sagte nichts.
Die beiden saßen auf dem Spielfeld im Park und tranken Slurpees, während Robbies jüngerer Bruder, Max, mit seinem Little League-Team Baseball trainierte. Robbies Dad war der Trainer des Teams, und er ließ die Kinder abwechselnd Bälle schlagen. James hatte seinen Freund gerade wegen der Nacht, als er bei ihm übernachtet hatte, gefragt, warum er so verzweifelt hatte gehen wollen. Er hoffte zu hören, dass Robbie das Gleiche gefühlt hatte wie er, und er hatte das Weinen deshalb nicht angesprochen, weil er nicht wollte, dass sich Robbie vor ihm verschloss. James wollte eine ehrliche Antwort.
Aber Robbie sprach kein Wort.
James wechselte das Thema, er redete über die letzte Episode einer Serie auf Cartoon Network, die sie beide gesehen hatten, erkundigte sich nach dem Tagesferienlager, wo Robbie die letzte Woche verbracht hatte, beschwerte sich über seine nervigen Cousins, die neulich abends vorbeigekommen waren, fragte sich, in welche Klasse sie dieses Schuljahr kommen würden. Aber dann sprach er es erneut an. »Warum wolltest du unbedingt nach Hause gehen?«
Robbie zuckte mit den Schultern.
James versuchte eine andere Taktik. »Willst du nächstes Wochenende bei mir übernachten?«
»Nein!«, antwortete sein Freund rasch, dann fügte er hastig hinzu: »Vielleicht könntest du dieses Mal in meinem Haus übernachten.« Er sagte es auf eine Weise, die versuchte, die Bemerkung lässig und unwichtig erscheinen zu lassen.
Eigentlich klang es nach einer guten Idee. Obwohl es James gelungen war, sich selbst davon zu überzeugen, dass ihr neues Zuhause eher freundlich als gruselig war (mit der Ausnahme des Kellers – den er nie mögen würde), war er in Wahrheit im Haus oft angespannt. Wenn Megan oder seine Eltern da waren, oder wenn er mit irgendetwas wie Lesen, Fernsehen oder Spielen beschäftigt war, ging es ihm gut. Aber sobald er allein war, nichts zu tun und viel Zeit zur Verfügung hatte … na ja, dann fing er an Dinge wahrzunehmen. Die Art, wie die Stufen manchmal knarzten, obwohl niemand auf sie trat. Oder die Art, wie manche Fenster nicht so viel Licht hineinließen, wie sie sollten. Oder die Art, wie er aus den Augenwinkeln eine Bewegung sah, wenn nichts da war.
Also klang der Gedanke, bei Robbie zu übernachten, nach einer entspannenden Pause.
»Das wäre toll«, gab James zu.
»Ich werde meinen Dad fragen.«
Robbie wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Schlagtraining zu, und James sah die Chance auf eine echte Diskussion entwischen. Er blickte zu seinem Freund hinüber und beschloss, auszupacken. »Ich mag den Keller in unserem Haus nicht«, sagte er. Er wartete auf eine Reaktion, sah aber keine. »Ich denke, er ist gruselig.«
Robbie antwortete nicht und schaute weiterhin zu, wie die Mannschaftskameraden seines Bruders leicht gelupfte Bälle schlugen.
James wusste nicht, was er noch sagen sollte. Vielleicht hatte er die ganze Zeit falsch gelegen. Vielleicht hatte Robbie keine Angst vor dem Keller.
»Ich habe gedacht, dass ich etwas gesehen habe«, meinte sein Freund schließlich. Der Junge sprach so leise, dass James anfangs nicht sicher war, er hatte richtig gehört. Robbie weigerte sich, ihn anzusehen, seine Augen starrten weiterhin auf die Baseballspieler. »Im Keller. Nicht, als wir zuvor runtergegangen waren. Das war cool. Aber später, bevor wir ins Bett gegangen sind, als ich in die Küche gelaufen bin, um mir ein Glas Wasser zu holen. Ich war der Einzige in der Küche, und es war irgendwie dunkel, und die Kellertür war offen. Ich glaube nicht, dass sie vorher offen war; ich habe mich daran erinnert, dass sie geschlossen war, und dann habe ich gedacht, dass vielleicht deine Mom oder dein Dad da unten waren, um etwas zu holen. Also bin ich hingelaufen und habe hineingeschaut …« Robbies Stimme verstummte allmählich. Er hörte auf zu sprechen, war plötzlich sehr an dem letzten Schlagmann interessiert, und einen Moment lang dachte James, er müsse seinen Freund anstupsen, damit er weiterredete. Aber dann sagte Robbie: »Es hat
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