Haunted (German Edition)
ausgesehen, als wäre ein Mann da unten. Vielleicht war das nicht der Fall, aber es hat so ausgesehen, und ich habe Angst bekommen und bin wieder zu dir noch oben gerannt.«
James wurde plötzlich kalt.
»Ich hatte einen Albtraum davon, als ich eingeschlafen bin. Damit hattest du recht, aber ich wollte nicht darüber sprechen.«
»Worum ging es da?«
»Um das Gleiche, was passiert ist. Ich bin runtergegangen, um mir ein Glas Wasser zu holen, die Kellertür war offen, und ich bin vorbeigelaufen und habe einen Mann da unten gesehen. Es war nicht dein Dad. Ich konnte sein Gesicht nicht ganz sehen, aber ich konnte seinen Mund sehen. Sein Lächeln. Er hat mich angelächelt, und es hat ausgesehen, als hätten seine Zähne geleuchtet, und … und ich habe gewusst, dass er wollte, dass ich runter in den Keller gehe. Ich glaube … ich glaube, er wollte mich töten. Dann hat er meinen Namen gesagt …« Robbie atmete tief ein. »Darum wollte ich nach Hause.«
Selbst hier im Park, in der Öffentlichkeit, umgeben von Leuten, hatte James Angst. Aber er weigerte sich, der Angst nachzugeben und zwang sich, tapfer zu sein. Er beschloss, seinem Freund nicht zu sagen, dass er auch einen Albtraum von dem Keller hatte und dass ihre beiden Träume sehr ähnlich warnen. Zu ähnlich. »Es war nur ein Traum«, meinte er stattdessen.
»Du fürchtest dich auch vor dem Keller«, betonte Robbie.
»Aber es ist nur der Keller«, behauptete James stur. »Mein Zimmer ist überhaupt nicht gruselig. Es ist sogar spitze. Ich würde vierundzwanzig Stunden am Tag dort verbringen, wenn ich könnte.«
»Ich mag dein Zimmer«, gab Robbie zu.
»Siehst du?«
»Und eure Garage.«
»Ich auch!«
»Letztes Jahr hat mir mein Dad dieses Buch vorgelesen. Es war eines seiner alten Bücher, und es hat sich um diese beiden Kinderdetektive gedreht, die ungefähr in unserem Alter waren. Einer von ihnen war dieses Genie namens Brains Benton, und er hatte ein geheimes Labor über der Garage seiner Eltern. Daran hat mich eure erinnert.«
»Wir könnten sowas machen!«, sagte James aufgeregt. »Niemand geht wirklich in die Garage, und ich wette, mein Dad würde uns erlauben, den Dachboden zu benutzen!«
»Das wäre cool!«
Sie fingen an zu besprechen, was sie tun könnten, wie sie einen Geheimeingang bauen könnten, wie sie eine Couch und einen Fernseher dort hoch bringen könnten, und sie vergaßen den Keller.
Nachdem das Baseballtraining vorbei war, fuhr Robbies Dad beide zu James Haus und sagte Robbie, dass er ihn in ungefähr einer Stunde abholen würde, als er Max nach Haus gebracht und ein paar Sachen erledigt hätte. James teilte seinem Dad mit, dass sie wieder da wären; dann gingen er und Robbie zur Garage hinüber und betraten sie durch die kleine Seitentür. Die Garage war cool, beschloss er, als er sich umsah. Trotz allem, was er gesagt hatte, dachte er kurz, dass sie gruselig sein könnte, aber sie sah so aus wie immer, und er blickte anerkennend auf die Holzleiter, die an der hinteren Wand befestigt war und die durch ein Loch in der Decke zum Dachboden führte.
Es war wirklich nur der Keller, der gruselig war, und James dachte, dass er wahrscheinlich lernen könnte, damit zu leben. Es gab viele Leute, die in Spukhäusern wohnten und mit Gespenstern zusammenlebten. Er hatte auf dem Dis-
covery Channel eine Serie über Gespenstergeschichten mit Prominenten gesehen, und es gab berühmte Schauspieler und Rockstars, die seit Jahren mit Gespenstern zusammenwohnten. Einige der Geister waren sogar freundlich.
James erinnerte sich an seinen Traum von dem dreckigen grinsenden Mann im Keller. Er war ganz bestimmt nicht freundlich. Aber wenn er existierte, war er wahrscheinlich im Keller gefangen, und solange sich James von diesem Raum fernhielt, sollte es kein Problem geben.
»Sieh dir das an!«
Robbie war die Leiter nach oben geklettert und spitzte durch das Loch in der Decke. James eilte ihm nach, und obwohl er bereits oben gewesen war, sah er es jetzt mit anderen Augen und stellte fest, dass er und Robbie daraus wirklich eine Art Geheimversteck machen könnten. Vielleicht könnten sie Detektive sein, dachte er, und stellte sich vor, diesen Raum in ein kriminaltechnisches Labor zu verwandeln, mit Bechergläsern, Reagenzgläsern, Mikroskopen und Chemikalien. Mit Begeisterung fingen die beiden an zu planen, was sie tun müssten, um den Dachboden zu ihrer Einsatzzentrale der Kriminalitätsbekämpfung umzubauen.
Die Zeit verging schnell, und es
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