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Haunted (German Edition)

Haunted (German Edition)

Titel: Haunted (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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eine Karte in der Hand, die er nicht wollte. Mit dem Gesicht nach unten legte er sie oben auf seine abgelegten Karten und stand dann auf. »Ich will nicht mehr spielen«, sagte er.
    Megan zuckte mit den Schultern. »Okay. Das ist sowieso langweilig.« Sie sagte es laut genug, damit ihr Dad es hören konnte, und erneut dachte James, dass er wahrscheinlich nur eine Schachfigur im Spiel seiner Schwester um mehr Freiheit war.
    Er lief in sein Zimmer, schloss beim Eintreten automatisch die Tür, und nahm seine DS. Durch das Fenster sah er ein älteres Paar, das den Gehsteig entlangging. Die Frau wandte den Kopf, um zu ihrem Haus zu schauen, aber James sah schnell weg, weil er nicht wollte, dass sie ihn entdeckte. In seiner Vorstellung sah sie wie die alte Jungfer aus, und als ihn ein kalter Schauer überkam, lief er durch das Zimmer und riss die Tür auf, bevor er seine DS anschaltete und aufs Bett hüpfte.
    An diesem Abend aßen sie im Esszimmer. Seitdem sie umgezogen waren, hatte seine Mom diesen Tick, weil sie irgendwo gelesen oder in den Nachrichten gehört hatte, dass Kinder von Familien, die jeden Abend zusammen aßen, glücklicher und erfolgreicher wurden. In ihrem alten Haus war sie viel flexibler gewesen. Manchmal würden er und Megan im Wohnzimmer essen und The Simpsons schauen, während seine Eltern in der Küche aßen. Manchmal würde sein Dad auf dem Sofa essen, während er sich die Nachrichten oder ein Basketballspiel ansah. Manchmal würde er während des Essens mit seiner DS spielen. Damals war alles nicht so steif. Aber jetzt aßen sie alle zusammen, und meistens ertappte sich James dabei, wie er sich wünschte, dass sie es nicht täten.
    Heute Abend trat Megan ihn ständig unter dem Tisch, während sie gelassen Interesse bekundete, als ihre Mom endlos einen Rechtsstreit beschrieb, an dem sie gerade arbeitete. Schließlich hatte er genug und trat fest zurück – aber sein Fuß verfehlte das Ziel und traf das Tischbein, was dazu führte, dass er seine Milch verschüttete und die Chili-Bohnen von allen aus ihren Schüsseln auf die Tischdecke spritzten. Trotz seiner Erklärung bekam er Ärger, während Megan ihm gegenüber unerträglich grinste.
    Für den Rest des Abends sprachen sie nicht mehr miteinander, und James war glücklich, als sie früh nach oben in ihr Zimmer ging. Er blieb bei seinen Eltern, und die drei sahen zusammen etwas fern, bis seine Mom sagte: »Es wird spät, und du warst gestern Abend wesentlich länger auf, als deine Schlafenszeit zulässt. Ich glaube, es ist jetzt Zeit für dich, ins Bett zu gehen.«
    Er fühlte sich nicht müde, und ehrlicherweise schien seine Mom müder zu sein als er, aber er wollte ins Bett gehen, während sie noch wach waren, darum sagte er gute Nacht und ging hoch in sein Zimmer. Megan war im Bad, also zog er zuerst seinen Pyjama an und ging hinein, nachdem sie draußen war, um die Zähne zu putzen. Als er wieder in sein Zimmer zurückkehrte, zog er die Bettdecke weg …
    Und da auf seinem Kissen lag die Karte mit der alten Jungfer.
    Er schrie erschrocken auf, sprang nach hinten und fiel praktisch über den Schuh, den er mitten am Boden hatte liegen lassen. Er wusste, dass es nur ein Scherz war, Megans Werk, aber sein Herz klopfte so schnell, dass seine Brust wehtat. Er war sich nicht sicher, woher sie wusste, dass er sich vor der Karte fürchtete, aber offensichtlich tat sie es, und sie hatte die Karte hier hingelegt, um ihm Angst einzujagen. Was sie tat.
    Tief durchatmend erholte er sich von dem anfänglichen Schock und ging einen Schritt nach vorn, mit der Absicht die Karte aufzuheben, sie in das Zimmer seiner Schwester zu tragen und sie ihr ins Gesicht zu werfen.
    Nur …
    Nur dass es sich nicht um die Karte aus ihrem Spiel handelte. Die gruselige alte Frau starrte ihn nicht wütend an, wie sie es immer hatte. Sie lächelte durchtrieben, als wüsste sie etwas über James, was niemand sonst wusste, etwas, das sie verwenden würde, um ihm wehzutun.
    Diese grinsende alte Jungfer war sogar irgendwie noch gruseliger, und als er ihre kalten Augen unter den gewölbten Augenbrauen sah, hatte er fast Angst, die Karte in die Hand zu nehmen. Aber er tat es und drehte sie um, und das Muster auf der Rückseite war das gleiche wie das in ihrem Spiel. Wie war das möglich?, fragte er sich. Hatte seine Schwester die Karte irgendwie verändert? Hatte sie insgeheim ein weiteres Spiel mit einem anderen Bild gekauft?
    War Megan überhaupt daran beteiligt?
    Logisch betrachtet

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