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Haunted (German Edition)

Haunted (German Edition)

Titel: Haunted (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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zu hören war. Offensichtlich hatte er mitbekommen, dass da irgendetwas nicht stimmte, und James erkannte in seinem Gesicht den gleichen besorgten Blick, den er aufgesetzt hatte, als er anfangs angekommen war. Er hatte vielleicht nicht gesehen, was James gesehen hatte, aber er konnte spüren, dass in diesem Haus und in dessen Umgebung Dinge geschahen, die nicht normal waren.
    »Ich meine, wir sollten diesen Fall nicht annehmen. Es ist eigentlich nicht einmal ein Fall. Irgendeine unbekannte Person will, dass wir irgendeinen Kerl namens John Lynch verfolgen. Wir haben keine echten Einzelheiten, und wir haben nicht einmal die Möglichkeit, die Person zu finden, die uns beauftragt hat. Glaubst du nicht, dass das verdächtig ist?«
    »Ja, das ist es irgendwie.« Robbie war einen Augenblick still und blickte auf das Papier in James’ Hand. Er deutete mit dem Kopf darauf. »War das da, als du vorhin im Haus warst?«
    »Ich glaube nicht«, gab James zu.
    »Glaubst du, dass es jemand jetzt gerade durch den Briefschlitz geworfen hat?«
    »Ich weiß nicht.«
    Robbie schwieg erneut. »Du hattest dich bereits entschieden, bevor du den Umschlag geöffnet hast, oder?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Weil …«, fing James an, aber er verstummte.
    Ich werde euch beide umbringen.
    »Nenn es meine Detective-Intuition«, meinte er.
    Robbie schien davon beeindruckt, und sie beließen es dabei. James faltete den Brief, steckte ihn wieder in den Umschlag, und die beiden gingen nach oben in sein Zimmer. Megan war in ihrem eigenen Zimmer, und die beiden blickten sich kurz in die Augen, als er an der offenen Tür vorbeilief. Er war von einem Gefühl von Hilflosigkeit erfüllt. Er wollte Robbie erzählen, was passiert war, aber er konnte nicht. Er wollte mit seinen Eltern darüber reden, aber er hatte Angst.
    Was könnte er tun?, fragte sich James, und die einzige Antwort, die ihm einfiel, wurde mit einem einzigen Wort ausgedrückt.
    Nichts.

Fünfzehn
    Pam und ihr Ehemann, Joe, waren die ersten, die bei der Party ankamen. Claire begrüßte sie herzlich, nahm die teure Flasche Wein entgegen, die sie mitbrachten, und führte sie kurz durch das Haus, bevor sie mit ihnen ins Esszimmer und zum Essen zurückkehrte.
    »Dieses Haus ist grandios«, sagte Pam zu ihr. »Die Küche ist fantastisch! Und mir gefällt dieses Offene. Und die hohen Decken.«
    »Danke.«
    »Sogar die Zimmer eurer Kinder sehen aus wie aus einer Zeitschrift.«
    Claire lachte. »Na ja, wir haben dafür gesorgt, dass sie aufräumen, bevor wir sie zum Haus von Grandma gebracht haben. Glaub mir, normalerweise sehen sie nicht so aus. Vor allem das Zimmer von James.«
    »Es ist trotzdem ein schönes Haus«, meinte Pam. Sie knuffte Claire leicht auf den Arm. »Bist du jetzt nicht froh, dass du das gemacht hast?«
    Es klingelte an der Tür.
    »Frag mich das in zwei Stunden«, sagte ihr Claire.
    Julian erreichte die Tür vor ihr und führte einen sympathisch aussehenden jungen Mann herein, der ebenfalls eine Flasche Wein mitgebracht hatte und den Julian als Cole Hubbard vorstellte, einen der Nachbaren. Er war mit der Besichtigungstour an der Reihe, also nahm Claire liebenswürdig das Geschenk entgegen und brachte es in die Küche, während Julian den Mann mit nach oben nahm, zweifellos um mit seinem Arbeitszimmer anzugeben.
    Julians Freund Rick kam als Nächster an, und Claire zwang sich, ihn anzulächeln, als er eintrat und nichts dabei hatte. Rick war ein Buchdrucker, und Julian hatte ihn vor Jahren kennengelernt, als er neue Visitenkarten gebraucht hatte. Aus irgendeinem unerklärlichen Grund hatten sich die beiden von Anfang an gut verstanden, auch wenn es nach außen schien, als hätten sie nichts gemeinsam. Geboren und aufgewachsen in Jardine, hatte Rick nie die High School zu Ende gemacht und war auch nicht aufs College gegangen, sein einziges Interesse schien Bier zu sein, seine Lieblingsmarken wurden auf einer Reihe schmuddeliger, verwaschener T-Shirts angepriesen, die seine Garderobe ausmachten.
    Claire hatte Rick noch nie gemocht, und sie wusste, dass er letztendlich wie immer zu viel trinken und auf seine Ex schimpfen würde, die vor über drei Jahren nach Las Cruces gezogen war. Da sie es ablehnte, ihn durch ihr neues Haus zu führen, wies sie ihn auf das Essen hin und wurde von der Türklingel vor einer weiteren Unterhaltung gerettet. Es handelte sich um Julians anderen Freund, Patrick, zusammen mit seiner Frau, Kathleen. Die zwei, beide arbeiteten im Krankenhaus, waren das

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