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Haunted (German Edition)

Haunted (German Edition)

Titel: Haunted (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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Setzgeräusche, die das Gebäude verursachte, zu übertönen. Er ließ sich in seinen Stuhl fallen, starrte mehrere Augenblicke lang auf seinen Computerbildschirm und fragte sich, wie er seine Nachforschungen beginnen könnte. Gillette, die Maklerin, wollte sicher nicht noch einmal mit ihm sprechen, und die Vorbesitzer hatten alles in ihrer Macht Stehende getan, um sich unauffindbar zu machen. Wenn er aber eine Liste der Vorbesitzer bekommen könnte, könnte er vielleicht einige Informationen aus ihnen herausquetschen.
    Als er auf die Homepage des Bezirksregistrierapparats zugriff, fand er mehrere Namen und Adressen, die bis 1979 zurückgingen, aber sobald er versuchte, sie weiterzuverfolgen, wurden die Adressen als veraltet angezeigt, und es stellte sich heraus, dass die Einzelpersonen unmöglich aufzuspüren waren, außer einer – der Person, die gestorben war.
    Es war nach zwölf Uhr, und Julian bekam Hunger. Also machte er eine Pause und ging nach unten, um sich ein Sandwich zuzubereiten. Einmal mehr wirkte das Haus zu still, und er schaltete im Wohnzimmer den Fernseher ein, wählte den Sender CNN und drehte die Lautstärke auf, damit er es in der Küche hören konnte. Er hatte beabsichtigt, am Frühstücks-tisch zu essen, wie er es gewöhnlich tat, aber die geschlossene Kellertür befand sich in seinem peripheren Sichtfeld, und er fühlte sich wohler, ins Esszimmer zu gehen. Den Fernseher konnte er ebenso sehen, und als er den gegnerischen Koryphäen, rot, weiß und blau eingerahmt, zusah, während sie den Beliebtheitsgrad des derzeitigen Präsidenten diskutierten, entspannte und beruhigte er sich.
    In sein Sandwich beißend dachte Julian nach, was sein nächster Schritt sein würde. Er dachte, er könnte …
    Ein Klopfen ans Esszimmerfenster erschreckte ihn.
    Als er aufblickte, sah er einen Mann mit einem Messer an der Seite des Hauses auf dem Rasen stehen und hereinschauen.
    Julian sprang von seinem Stuhl hoch, als hätte er auf heißen Kohlen gesessen. Der Mann, der ihn anstarrte, war in zerrissenen Jeans und einem ausgewaschenen Willie-Nelson-T-Shirt gekleidet und trug eine gelbe Baseball-Mütze, die Krempe anachronistisch in die falsche Richtung zeigend. Er runzelte die Stirn, und unter seinen krausen Brauen huschten seine Augen hin und her, alles in sich aufnehmend. Das lange Messer in seiner Hand funkelte in der Mittagssonne.
    Die Fenster waren glücklicherweise alle geschlossen, um die Kühle im Haus zu behalten, und Julian rannte zur Küchentür, um sicherzustellen, dass sie verschlossen war, dann rannte er zur Haustür und tat das Gleiche. Er schnappte sich das Telefon und wählte den Notruf.
    Der verrückte Mann befand sich immer noch am Fenster. Sein Gesichtsausdruck war voller dummer Faszination, wie Frankensteins Monster, der eine häusliche Szene beobachtete, die er nicht verstand, aber immerhin versuchte er nicht, ins Haus einzubrechen.
    »Ich rufe die Polizei!«, verkündete Julian laut, und genau in dem Moment nahm eine Einsatzkoordinatorin am anderen Ende der Leitung ab. Julian gab schnell seinen Namen und seine Adresse an, und bevor die Frau fragen konnte, was passiert war, sagte er ihr, dass ein Geistesgestörter mit einem Messer auf seinem Rasen stand und ihn heimlich durch ein Fenster beobachtete. Die Einsatzkoordinatorin bat ihn, am Telefon zu bleiben, aber Julian ignorierte sie. Er legte das Telefon mit der Rückseite nach oben ab, damit er hören konnte, was los war, dann rannte er in die Küche zurück, wo er die Schublade mit den Messern öffnete und versuchte, eine eigene Waffe zu finden, für alle Fälle. Jedoch war keines der Messer groß genug, um in einem Kampf den Sieg zu sichern, und er überlegte es sich anders; er rannte zum Besenschrank hinüber, aus dem er einen Besen und einen Wischer herausholte. Jeder von ihnen hatte einen langen Stiel, und während er bezweifelte, dass einer von ihnen fähig wäre, irgendwelche tödlichen Stöße abzuwehren, könnte er sie benutzen, um das Messer aus der Hand des Mannes zu schlagen, ihn am Kopf zu treffen oder sie ihm sogar in den Magen zu bohren.
    Besen in der linken Hand, Wischer in der rechten, beide nach hinten gehalten, die Stiele nach vorn, eilte er zurück ins Esszimmer, wo der Mann …
    Verschwunden war!
    Nein. Er war lediglich zur anderen Glasscheibe gegangen. Er stand immer noch am Fenster. »Lass mich rein!«, rief er, und seine Stimme klang weder fordernd, wie die Forderung scheinbar verlangen würde, noch so flach, wie

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