Haunted (German Edition)
Spukhaus wohnen werde.«
»Das wirst du müssen. Schau, ich habe nach diesem Job keine weiteren. Und die Stadt Jardine ist nicht gerade eine Brutstätte von rechtlichen Aktivitäten, also klingelt dein Telefon auch nicht ununterbrochen. Wir müssen realistisch sein. Wenn wir in Kalifornien wären, hätten wir vielleicht beide genug Aufträge, um uns einen erneuten Versuch leisten zu können. Aber jetzt im Moment ist das keine Option. Wir verdienen genug Geld und haben genug auf der Bank, um unsere Raten fürs Haus und die monatlichen Rechnungen zu bezahlen, ein bisschen was bleibt übrig. Aber das ist es auch. Die Anzahlung für dieses Haus hat uns so ziemlich die Taschen geleert. Wir können uns nicht leisten, dies erneut zu tun. Oder diese ganzen Kosten und Gebühren zu bezahlen. Selbst wenn wir tatsächlich für ein weiteres Darlehen infrage kämen. Also können wir nicht einfach die Zelte abbrechen und umziehen. Es ist finanziell unmöglich.«
An ihrem Gesichtsausdruck konnte er ablesen, dass er zu ihr durchgedrungen war, aber sie würde nicht einfach aufgeben. »Verträge können gebrochen werden«, meinte sie. »Ich sollte das wissen. Ich bin Anwältin.«
»Und du kannst uns irgendwie aus diesen Hunderten von Seiten voller Regeln und Verpflichtungen, die wir unterschrieben haben, herausboxen? Die du unterschrieben hast? Sieh es ein, bis wir im Lotto gewonnen haben, oder dich Bill Gates als seine persönliche Anwältin anheuert oder mich, um die Internetpräsenz von Microsoft komplett umzugestalten, sitzen wir hier fest. Zumindest jetzt.«
»In Ordnung«, erwiderte sie. »Aber wir müssen uns einen Plan ausdenken. Ich fühle mich hier nicht sicher. Und selbst wenn wir den Kindern gar nichts sagen – noch nicht – müssen sie beschützt werden.«
»Einverstanden.«
»Also …?«
»Also halten wir die Augen offen. Wir versuchen genau herauszufinden, was hier vor sich geht, stellen Nachforschungen über das Haus an, über die Nachbarschaft, was auch immer, und sorgen dafür, dass Megan und James niemals allein im Haus sind, besonders nicht nachts.«
»Das ist so ziemlich der schwächste Plan, von dem ich jemals gehört habe«, erwiderte Claire. Aber sie hatte nichts Besseres, und zumindest im Moment schienen sie einen Waffenstillstand ausgerufen zu haben.
Jetzt war jedoch Tag. Morgen. Heute Abend würde es anders aussehen, und er hatte keine Zweifel, dass letztendlich jeder mental und psychologisch mit dem konfrontiert werden würde, was passiert war. Megan und James würden ebenfalls zu Hause sein, und wenn er jetzt darüber nachdachte, kam es ihm vor, dass ihre Schlafzimmer oben viel zu weit vom Elternschlafzimmer entfernt waren.
Er hatte jedoch nicht vor, dies jetzt anzusprechen. Er könnte genauso ängstlich wie Claire sein, aber es war seine Aufgabe, stark zu sein, nicht nur für sie, sondern für die ganze Familie, und er musste gute Miene zum bösen Spiel machen, musste so tun, als wäre es keine große Sache.
Er hatte damit gerechnet, dass Claire von der Couch aufstehen und gehen würde, um sich etwas zu trinken zu holen, oder ins Bad gehen oder anfangen würde, das Frühstücksgeschirr zu spülen oder sonst irgendwas machen, was sie gewöhnlich machen würde, wenn eine Unterhaltung vorbei war. Aber sie blieb sitzen und hatte einen Ausdruck in ihrem Gesicht, dem er nicht traute. Er wusste sogar, bevor sie sprach, dass ihm nicht gefallen würde, was sie sagen wollte, ein Gefühl, dass stärker wurde, als sie ihn ansah und dann augenblicklich wieder wegschaute. »Weißt du«, fing sie an, »eine Weile habe ich gedacht, dass es Miles sein könnte. Offensichtlich ist er es nicht«, fügte sie schnell hinzu. »Aber …« Sie ließ den Gedanken in der Luft hängen.
Julian traute sich nicht zu, zu sprechen.
»Ich habe gedacht, dass ich ihn zuvor gespürt habe. Nicht nur hier und nicht nur in der Farris Street, sondern auch in Kalifornien, in unserem alten Haus.«
Sie redete schnell, als hätte sie Angst, dass er ihr das Wort abschneiden könnte. »Ich habe ihn nie gesehen, aber es hat Anzeichen gegeben. Kleine Andeutungen, dass er hier war, über uns gewacht hat. Ich weiß, dass du sie auch gesehen hast. Oder gehört hast. Oder gespürt hast. Und das neulich? Ich habe nicht versucht, dir wehzutun. Ich wollte dir nur … ich wollte es dir nur sagen. Wahrscheinlich wollte ich wissen, ob du das Gleiche denkst.«
Sie sah ihn hoffnungsvoll an, aber er wandte sich ab, war nicht in der Lage, sie
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