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Haunted (German Edition)

Haunted (German Edition)

Titel: Haunted (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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hatte, und er zitterte. »Ja, aber ich muss dort wohnen.«
    »Was wirst du machen?«, fragte Robbie ernst.
    James schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Was kann ich machen?«
    »Ich denke, du solltest es deinen Eltern sagen.«
    »Dann bin ich tot. Es hat gesagt: ›Ich werde euch beide umbringen.‹ Dafür gibt es keinen Interpretationsspielraum.«
    »Aber kann es das?«
    »Es hat mich fast lebendig begraben!«
    Robbie beugte sich nach vorn. »Aber das hast du selbst gemacht. Okay, vielleicht ist es irgendwie in deinen Verstand geraten und hat dich dazu gebracht, in dieses Loch zu steigen, aber es konnte nicht herauskommen und dich schnappen. Keiner in deiner Familie ist verletzt worden. Ich glaube nicht, dass es das tun kann.«
    James erinnerte sich an das panische, verzweifelte Gefühl, als die Erde auf ihn herunterfiel, und schüttelte mit dem Kopf. »Nein.«
    »Dann sag es ihnen außerhalb des Hauses, so wie du es mir gerade sagst. Wenn du mit deinem Dad im Supermarkt bist oder so.«
    Für einen kurzen Augenblick gab es einen Hoffnungsschimmer. Aber der verschwand schnell. »Dann würde mein Dad versuchen, etwas zu unternehmen. Oder es meiner Mom erzählen. Und es würde davon erfahren. Und dann würde es mich schnappen. Mich und Megan.«
    »Was glaubst du eigentlich, worum es sich handelt?«, wollte Robbie wissen. »Um einen Geist? Um eine Art Dämon? Was?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Aber du musst darüber nachgedacht haben.«
    »Vielleicht ist es das Haus an sich. Wie in Monster House oder sowas.«
    »Vielleicht«, erwiderte Robbie nachdenklich.
    »Ich weiß einfach nicht, was wir dagegen tun können. Außer umzuziehen. Und das wird nicht passieren. Wer weiß? Selbst wenn wir umziehen, würde es uns vielleicht folgen.«
    »Wir denken uns etwas aus. Wir sind jetzt beide an dem Fall dran.« Robbie lächelte. »Die R.J. Detektivagentur bei unserem ersten und größten Rätsel.«
    James versuchte, das Lächeln zu erwidern, aber ihm war nicht nach Lächeln zumute. Er war sich nicht sicher, ob Robbie den Wirkungsbereich dieses Wesens verstand. Sicher, sein Freund glaubte ihm und fürchtete sich vor dem Haus, aber das hier war groß, das hier ging tief, und es gab keine Möglichkeit, dass zwei Kinder irgendetwas dieser Größe aufhalten konnten.
    »Ich habe Durst«, meinte James. »Hast du was zu trinken?«
    »Hawaii-Punsch.«
    Sie gingen in die Küche, wo Robbies Mom telefonierte. Nach dem Mittagessen wollte sie die beiden zum Schwimmbad fahren, und wenn er seine Karten richtig ausspielte, dachte James, könnte er vielleicht eine Einladung zum Abendessen herausschlagen. Er wollte so lange wie möglich hinauszögern, nach Hause zu gehen. Besonders jetzt. Robbie sein Herz auszuschütten rief bei ihm das Gefühl hervor, als hätte er die Regeln gebrochen, und er konnte nicht anders, als zu denken, dass er bestraft werden würde, sobald er nach Hause kam. Ihm graute vor dem Gedanken an die Rückkehr.
    Er nahm ein Glas Hawaii-Punsch entgegen und trank einen großen Schluck, dann erstickte er fast, als ihm abrupt eine schreckliche Vorstellung in den Sinn kam.
    Was, wenn er bereits bestraft worden war? Was, wenn Megan gerade die Treppe heruntergefallen war und sich das Genick gebrochen hatte? Was, wenn er nach Hause kam und seine Eltern tot auffand? Er verspürte ein plötzliches Bedürfnis, zu Hause anzurufen und sicherzustellen, dass es allen gut ging. Der Drang war stark, aber er widersetzte sich ihm. Wenn er nachgab, würden Zweifel und Sorge über ihn herrschen. Er würde niemals fähig sein, das Haus zu verlassen, ohne sicher zu sein, dass etwas Schreckliches passieren würde. Er musste sich entspannen, nicht daran denken, die Zeit genießen, die er weit weg von daheim hatte.
    Die Angst würde früh genug zurückkehren.
    Robbie schnappte sich eine Packung Chips-Ahoy!-Kekse, und die beiden gingen in das Zimmer zurück, wo sie vorhatten, auf Robbies Computer Spiele zu spielen, bis es Zeit fürs Essen war. Als er das Zimmer einen halben Schritt hinter seinem Freund betrat, sah James etwas, dass ihm vorher nicht aufgefallen war. Ihm wurde plötzlich kalt. »Was ist das?«, fragte er deutend. Eine kleine rötliche Schachtel schaute oben auf Robbies Bettdecke hervor, ihr unteres Drittel lag auf dem Kissen.
    Robbie runzelte die Stirn. »Ich weiß es nicht.« Er lief hinüber, nahm sie in die Hand …
    … und James sah das angsteinflößende Gesicht der alten Jungfer auf dem Deckel der zerbeulten Kartenschachtel. Sie

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