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Haunted (German Edition)

Haunted (German Edition)

Titel: Haunted (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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Pferdekameraden. Es war ein anormaler und unnatürlicher Anblick, so schockierend und abartig, dass die Männer, die zufällig darauf stießen, mehrere kostbare Augenblicke regungslos dastanden und nicht wussten, was sie tun sollten. Allein Huerta behielt den Verstand, er stürmte vorwärts und befahl seinen Männern, das Gleiche zu tun, sich zu schnappen, was sie konnten – Gurt oder Mähne –, und zu versuchen, die wild kämpfenden Tiere zu trennen. Aber das war leichter gesagt als getan. Die Pferde waren größer als die Männer, und da sie sich wehrten, bissen, austraten, sich in der Dunkelheit übereinanderrollten und wieherten, war es beinahe unmöglich sie zu trennen. Als die Soldaten zwei Tiere aus dem Haufen gezogen hatten, waren die anderen entweder am Sterben oder tot.
    Mit ihren letzten Atemzügen bissen einige der eingehenden Pferde brutal ihre Brüder, ihre flachen, quadratischen Zähne rissen kannibalisch in das zähe Fleisch, das sie umgab.
    Huerta befahl den Männern, die Seile, die als Lasso um den Hals der beiden geretteten Pferde geworfen worden waren, festzuhalten und die Tiere zum Lager zurückzuführen. Er hatte keine Ahnung, wie sie weiterziehen sollten, wo fast alle ihre Lasttiere tot waren, aber er würde eine Möglichkeit finden, selbst wenn die Soldaten als Sklaven fungieren mussten.
    Der Staub, der von dem Kampf aufgewirbelt worden war, hatte angefangen, sich zu legen, und Huertas Augen starrten in die langsam aufklarende Dunkelheit. Er war nicht sicher, ob er sah, was er dachte, zu sehen. Denn hinter dem sich träge bewegenden Hügel sterbender Pferde stand eine kleine Hütte, die erste menschliche Spur, die sie gesehen hatten, seit sie über die Hügel gekommen waren. Es handelte sich um ein seltsames Bauwerk, errichtet aus dörren Zweigen und Ästen, eine primitive Unterkunft, die eher dem Wildwuchs der Wildnis in der Umgebung glich als jeglicher Form einer menschenwürdigen Behausung. Wäre da nicht das rötliche Leuchten gewesen, das von innen nach draußen strahlte, hätte er die Hütte vielleicht gar nicht bemerkt.
    Er bemerkte sie aber, und sie gefiel ihm nicht. Ihre ungewöhnliche Bauweise störte ihn auf eine Art, die er nicht erklären konnte, und dieses rötliche Licht wirkte teuflisch. Sein erster Impuls war, sich umzudrehen und seine Männer so weit weg von dem Ort wie möglich zu führen. Aber er war ein Anführer, vom König beauftragt, den Norden zu erkunden, und es war seine Pflicht, alles zu untersuchen, was ihm begegnete, egal wie unnatürlich.
    Trotzdem wäre es leichtsinnig von ihm, irgendeinen seiner Männer weiter in Gefahr zu bringen. Es handelte sich hier um etwas Unbekanntes und höchstwahrscheinlich Gefährliches. Er würde die Sache am besten angehen, indem er das Gebilde betrat und erkundete, ob dort irgendeine Gefahr lauerte; seine Männer sollten draußen warten, bereit sein zu handeln, wenn er es von ihnen verlangte.
    Huerta gab seine Fackel ab, erteilte seine Anweisungen, dann ging er in die Hocke und betrat mit gezogenem Schwert die Hütte.
    Das Leuchten, stellte er sofort fest, kam von einer Feuerstelle in der Mitte des einzigen Raumes. Drinnen war niemand, und das einzige Möbelstück war ein kleiner, aus Zweigen hergestellter Tisch neben einem großen abgeflachten Stein, der offensichtlich als Stuhl diente. Auf dem harten Erdboden lagen Knochen, menschliche Knochen, und in der glimmenden Feuerstelle lag die geschwärzte Hand eines Menschen, noch mit Haut.
    Was war dieser Ort? Huerta wusste es nicht, aber er war böse; da war Huerta sich sicher. Er konnte hier die Anwesenheit irgendeines gottlosen Geistes fühlen, und er verließ rasch die Hütte, er hatte Angst und hoffte, dass er nicht verdorben war, weil er einer derartigen Böswilligkeit ausgesetzt worden war.
    Draußen kämpften zwei seiner Männer miteinander. Was in der kurzen Zeit, die er in der Hütte gewesen war, dazu geführt hatte, konnte Huerta nicht verstehen, aber als er hinausging, sah er eine Reihe Soldaten, die mit dem Rücken zu ihm stand, während er von der anderen Seite der Reihe ein metallisches Klirren von Schwertern hörte. Er drängte sich durch die aufgereihten Soldaten und sah Ferdinand de la Cruz und Hector Barbara, seine besten und loyalsten Krieger, sich duellieren, offensichtlich ein Kampf bis aufs Messer.
    Das war weder die Zeit noch der Ort für einen Schwertkampf, und selbst wenn die beiden Männer einen Groll gegeneinander hegten – was aber nicht der Fall war, so

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