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Haunted (German Edition)

Haunted (German Edition)

Titel: Haunted (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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einem wilden Tier verletzt wurde.«
    Es kam zu einer unangenehmen Pause, und die Männer, die sich aufgestellt hatten, um Vater Juarez zu begrüßen, schauten erneut weg, waren nicht fähig, seinem Blick zu begegnen.
    Er kniff misstrauisch die Augen zusammen. »Da gibt es etwas, das Sie mir nicht verraten.«
    »Vergeben Sie mir, Eure Heiligkeit, aber die Wahrheit ist, dass Bruder Francisco nicht bei klarem Verstand gewesen ist. Er hat behauptet, Visionen von Geistern und Dämonen zu haben, und beteuert, dass der Boden, den Sie geweiht haben, böse und unrein sei. Er ist dem lokalen Aberglauben zum Opfer gefallen und hat Angst vor diesem Ort bekommen. Er hat sich seit Wochen geweigert, sogar die Grundlegendsten seiner Pflichten auszuüben, und in Wahrheit war keiner von uns überrascht, als wir herausgefunden haben, dass er verwunden ist. Und, ja, ich glaube, der wahrscheinlichste Grund ist, dass Bruder Francisco geflohen ist.«
    »Ist meine Kirche darum noch nicht gebaut worden? Ist deshalb damit noch nicht einmal angefangen worden?« Jetzt brach die Wut heraus, und Vater Juarez machte die Männer nieder, die er in diesem Dorf zurückgelassen hatte, er kritisierte sie, weil sie nicht den Willen Gottes ausführten, weil sie Seine Kirche und ihre christliche Pflicht im Stich ließen, weil sie sich der Todsünde Trägheit hingaben. Er wünschte, dass Bruder Francisco hier wäre, damit er dem Mönch persönlich Vorwürfe machen könnte, aber er entlud einen verbalen Angriff auf den Mann, bevor er weiterhin diejenigen verunglimpfte, die nicht die seelische Kraft gehabt hatten, sich gegen eine solche unverfrorene Missachtung der Kirche und des Landes zu behaupten.
    »Sie haben Bruder Francisco eingestellt und ihm die Gewalt über uns alle gegeben«, erinnerte ihn Jacinto Paredes behutsam. »Es war nicht unsere Aufgabe, seine Entscheidungen in Frage zu stellen.«
    Vater Juarez starrte den Mann wütend an. Solche Aufmüpfigkeit wäre in einer zivilisierten Welt nicht toleriert worden, aber hier in der Wildnis hatte man scheinbar allen Anstand und Respekt verloren. Trotz seines Zorns erkannte er jedoch die Wahrheit in den Worten des Soldaten. Es war Bruder Franciscos Pflicht gewesen, dafür zu sorgen, dass die Kirche gebaut wurde; es war seine Schuld, dass dies nicht geschehen war, und Vater Juarez erklärte allen, die sich versammelt hatten, dass Bruder Francisco, wenn er gefangen würde – und gefangen war das Wort, das er verwendete –, nicht nur alle Autorität entzogen, sondern auch hart bestraft werden würde, weil er nicht in der Lage wäre, Befehle zu befolgen.
    Als er fertig war, trat ein anderer Mann nach vorne, Bruder Rodrigo, der Mönch, der im Falle des Todes oder der Arbeitsunfähigkeit von Bruder Francisco dessen Nachfolge antreten sollte. »Bruder Francisco ist nicht allein schuld«, sagte der Mönch. »Selbst bevor er diesen Illusionen erlegen ist, war er nicht fähig, die Ureinwohner dazu zu bringen, an der Kirche zu arbeiten, obwohl die meisten von ihnen konvertiert worden waren. Sie hatten vor diesem Gelände Angst, und ich fürchte, er könnte sich ihrem Aberglauben hingegeben haben.«
    Vater Juarez runzelte die Stirn. Es war nicht die Aufgabe des Mannes zu sprechen. Wurde hier Aufmüpfigkeit von jedem toleriert? Dennoch erkannte er erneut die Wahrheit in diesen Worten. Er schaute auf die schlammige Strecke zurück, die als Hauptstraße des Dorfes fungierte, und sah, wie die Ureinwohner zögernd in kleinen Zweier- oder Dreiergruppen näherkamen. Er wandte sich an Jacinto Paredes. »Ich will, dass Sie alle Wilden in diesem Dorf versammeln, ebenso einen Übersetzer, der meine Worte an sie weiterleiten kann. Ich werde sie selbst anweisen und ihnen befehlen, den Anordnungen Gottes Folge zu leisten und diese Kirche zu bauen. Nachdem ich gegessen und mich frischgemacht habe, werde ich zur örtlichen Bevölkerung sprechen, und Sie und Ihre Männer werden anfangen, Teams anzuführen, die im Wechsel diese Baustelle ausheben und das Fundament bauen werden. Sie werden von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang arbeiten, jeden Tag außer am Tag des Herrn, und wir werden unsere Kirche haben, noch bevor ein weiteres Jahr vorbei ist.«
    Der Soldat verbeugte sich zustimmend. »Jawohl, Eure Heiligkeit.«
    Vater Juarez sprach zu den Männern, die ihn begleitet hatten, und befahl ihnen zu veranlassen, dass die Sklaven seine Habseligkeiten auspackten. Nachdem er sich das am wenigsten ärmliche Haus ausgesucht hatte, das er für

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