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Haunted (German Edition)

Haunted (German Edition)

Titel: Haunted (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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glaubte Huerta –, war der Anlass nicht angemessen. Sie standen anderen Kräften gegenüber, steckten in einem Kampf gegen ein unsichtbares Böses, und sie mussten ihre persönlichen Streitigkeiten zurückstellen, bis diese anderen, wichtigeren Angelegenheiten geklärt waren.
    Aber Ferdinand und Hector ließen keine Anzeichen erkennen, ihren Konflikt zu beenden. Jeder von ihnen hatte Huerta gesehen, und sie wussten beide, dass er dort war, und normalerweise würde seine bloße Anwesenheit sie zum Aufhören bringen. Eine Art Fieber schien jedoch die Soldaten gepackt zu haben, und sie konzentrierten sich ausschließlich aufeinander. Wie das in einer so kurzen Zeitspanne eingetreten war und warum die anderen Männer stumm zusahen, anstatt einzugreifen, konnte mit konventioneller Vernunft nicht hinreichend erklärt werden. Huerta war sich sicher, dass das mit dem Wahnsinn der Pferde und dem Horror im Innern der Hütte in Verbindung stand, und er wusste tief in seinem Herzen, dass sich das Böse ausbreiten würde, wenn er es jetzt nicht stoppte.
    Er trat nach vorn. »Aufhören!«, befahl er. »Beendet diesen Kampf!« Aber die Männer beachteten ihn nicht. Er fühlte, wie der Zorn in ihm größer wurde. Er befahl ihnen erneut aufzuhören, und als sie sich weigerten zu gehorchen, wurde er wütend und zog seine eigene Waffe. »Ich befehle euch, eure Schwerter niederzulegen!«, rief er.
    Er war bei Weitem der versierteste Schwertkämpfer in seiner Kompanie. Das war einer der Gründe, warum er der Captain dieser Expedition war. Er hatte vorher Gelegenheiten gehabt, seine Klingen-Fähigkeiten anzuwenden, und alle seine Männer wussten, dass er den Willen und das Geschick besaß, jeglichen Verstoß zu bestrafen.
    Dennoch kämpften diese beiden weiter.
    Obwohl sie einander ebenbürtig waren, schien Ferdinand die Oberhand gewonnen zu haben, hauptsächlich aufgrund seiner Position auf dem leichten Anstieg des Erdbodens. Er hatte Hectors rechten Arm aufgeschlitzt und ihm damit eine schwere Verletzung zugefügt, eine ziemlich tiefe Wunde, die durch die zerfetzte Kleidung blutete. Das Blut sah im flackernden Licht der Fackeln schwarz und glänzend aus. Hector seinerseits wegen des erfolgreichen Durchbrechens der Verteidigung seines Gegners aufgebracht, hielt sein Schwert mit beiden Händen und machte seine Benachteiligung mit Leidenschaft und Schlagkraft wett. Er stach eifrig zu und schrie triumphierend auf, als seine Klinge in das Muskelfleisch des Beines seines Gegners sank.
    Ferdinand neigte sich zur Seite, aber fiel nicht hin, und erneut befahl Huerta beiden Männern, den Kampf zu beenden.
    Sie ignorierten ihn.
    Wutentbrannt, sodass er die ätzende Intensität des Zorns in der Verkrampfung jedes Muskels fühlen konnte, trat Huerta nach vorn und hackte mit einem wilden Schrei auf Hectors Kopf ein. Er war stark und seine Klinge scharf, sein Schlag kräftig, aber der Kopf wurde nicht mit einem einzigen Hieb abgetrennt. Sein Schwert verfing sich im Hals des anderen Soldaten, und er musste es herausziehen und erneut zuschlagen. Dieses Mal fiel Hectors Kopf nach hinten, aber war immer noch dünn mit dem Körper verbunden, reichlich Blut spritzte heraus. Jedoch noch ein weiterer Schlag, und der Kopf war ab, fiel zu Boden und prallte einmal ab, als der Körper hinter ihm zusammensackte.
    Mittlerweile war Ferdinand zu Boden gegangen, ob jedoch aufgrund der Wunde an seinem Bein oder der Reaktion auf das Einschreiten seines Captains, wusste Huerta nicht. Was er aber wusste, war, dass Ferdinand sterben musste, und als der andere Mann versuchte, sich vom Erdboden zu erheben, stach Huerta mit seinem Schwert auf ihn ein, zweimal kurz nacheinander, beide Male in die Brust. Der Soldat fiel leblos nach vorne, aber obwohl er tot war, hackte Huerta weiter auf den Körper ein und schnitt ihm Hände und Füße, Arme und Beine ab, bis von Ferdinand nur noch ein blutiger Stumpen übrig war, umgeben von gehackten Fleischbrocken.
    Schließlich hörte Huerta auf, atmete schwer und wischte sich das Gesicht ab, obwohl seine Hand blutiger als seine Wangen war und die Feuchtigkeit nur verschmierte. Die anderen Soldaten starrten ihn schockiert an. Schockiert, aber nicht missbilligend. Es schien sie zu überraschen, was er getan hatte, sie waren aber nicht voreingenommen, und obwohl sie ihm zugesehen hatten, wie er ihre Kameraden abschlachtete, obwohl er selbst wusste, dass er zu weit gegangen war, dass seine Tat nicht nur falsch und voller Sünde war, sondern

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