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Hauptsache Hochzeit

Hauptsache Hochzeit

Titel: Hauptsache Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Townley Gemma
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abenteuerlichen Weg zur Bar antrat. Helen heftete sich an seine Fersen und erklärte, jemand müsse ihm beim Tragen helfen. Ivana versuchte unterdessen, einen ihrer hochhackigen Pumps vom Fuß zu streifen. Als sie merkte, dass ich sie beobachtete, warf sie mir einen trotzigen Blick zu.
    »Ich happ Blase«, schrie sie, um die dröhnende Musik aus den Lautsprechern über ihrem Kopf zu übertönen. »Ich brauch neue Schuhe für Arbeitt spetterr.«
    Ich nickte so mitfühlend wie möglich. Aber sonderlich mitfühlend war mir nicht zumute. Du hast eine Blase am Fuß ?, hätte ich am liebsten gesagt. Und das hältst du für schlimm? Du solltest mal erleben, wie sich das anfühlt, wenn der Mann, den man liebt, der Mann, den man eigentlich heiraten wollte, nicht der ist, für den man ihn gehalten hat. Du solltest mal erleben, wie schlimm das schmerzt.
    Doch stattdessen wartete ich geduldig, bis Mick mit den Drinks zurückkam und leerte meinen in einem Zug. Helen zog eine Augenbraue hoch. »Okay«, sagte sie. »So ein Abend wird es dann also wohl, wie?«
    Ich blickte sie verständnislos an. »Ich weiß nicht, was du meinst«, sagte ich. »Wer möchte Nachschub?«
    Niemand meldete sich zu Wort; Ivana schien es sich zu überlegen, aber ihr Glas war noch voll, weshalb sie nach kurzem Zögern den Kopf schüttelte.

    »Dann nur ich«, äußerte ich und steuerte auf den Tresen zu. Ich brauchte zehn Minuten, um mich durch die Menschenmassen zu kämpfen, aber ich keilte ein paarmal mit Ellbogen und spitzen Absätzen aus und erreichte schließlich mein Ziel.
    Erst als der Barkeeper mich abwartend anblickte, wurde mir klar, dass ich keine Ahnung hatte, was ich eigentlich getrunken hatte. Es war ein Cocktail gewesen, so viel war mir bewusst, aber da es sich hier um eine Cocktailbar handelte, engte das die Auswahl nicht wesentlich ein.
    »Sie nimmt eine Bloody Mary«, sagte plötzlich jemand hinter mir. Ich drehte mich um. »Das hast du jedenfalls früher immer getrunken«, sagte jemand, der mich freundlich anblickte. »Was führt dich denn ins Slamming, Jess?«
    Es war Hugh. Hugh Barter. Ich blickte ihn etwas belämmert an. »Slamming?«
    »Diese Bar?«, antwortete er grinsend. »Das ist der Name der Bar.«
    »Oh, ach ja … Das … wusste ich nicht. Und außerdem kann ich mir selbst was bestellen, danke«, sagte ich und wandte mich ab.
    »Zu spät«, äußerte Hugh, als die Bloody Mary vor mir stand. Ich holte mein Portemonnaie heraus.
    »Kommt nicht in Frage«, sagte Hugh und hielt die Hand hoch. »Den übernehme ich.«
    »Ach ja?« Ich starrte ihn argwöhnisch an. »Und warum? Was willst du von mir?«
    »Nichts!« Hugh runzelte die Stirn. »Hab ich dich irgendwie verärgert?«
    Ich trank einen Schluck.
    »Du nicht«, räumte ich schließlich ein.

    »Jemand anders? Na, der soll in der Hölle schmoren«, erwiderte Hugh munter.
    Ich gab ein undefinierbares »Hm« von mir und wartete darauf, dass er sich verziehen würde. Was er jedoch nicht tat.
    »Da ich ja kein Problem mit dir habe« – er grinste – »dürfte ich dir vielleicht sagen, dass du heute Abend ganz großartig aussiehst? Sieht toll aus, was du da anhast. Solche Sachen hast du nie getragen, als ich noch bei Milton Advertising war.«
    Ich blickte an mir herunter; als ich in meiner Rage das Top von Helen angezogen hatte, war mir gar nicht aufgefallen, wie tief es ausgeschnitten war. »Oh, stimmt«, sagte ich und errötete leicht. »Na ja, es gehört mir auch nicht.«
    »Sollte es aber«, äußerte Hugh, worauf ich noch röter wurde.
    »Und, wie läuft’s bei dir? Ich meine: So allgemein?«, fragte ich hastig.
    »Gut. So allgemein«, antwortete Hugh mit amüsiertem Funkeln in den Augen und lachte. Mir war warm. Zu warm. Ich trank einen Schluck von meiner Bloody Mary und dann gleich noch einen, damit es sich auch lohnte.
    »Schön«, sagte ich munter. »Also, jedenfalls vielen Dank für den Drink. Aber ich muss jetzt wohl zu meinen Freunden zurück.«
    »Na klar.« Hugh lächelte. »Wo sind die denn?«
    Ich blickte mich um und entdeckte Ivana und Sean, die zur Tür steuerten. Ivana bewegte sich sonderbar hinkend vorwärts, woraus ich schloss, dass sie ihren Schuh nicht wieder angezogen hatte. Wie sie auf diese Art nach Hause kommen wollte, war mir schleierhaft.
    »Da … drüben.« Ich deutete zum Ende des Tresens, wo
Helen und Mick ins Gespräch vertieft waren. Als ich zu ihnen hinüberschaute, berührte sie ihn am Hals und warf lachend den Kopf in den Nacken; in der

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