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Hauptsache Hochzeit

Hauptsache Hochzeit

Titel: Hauptsache Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Townley Gemma
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war ja so schön, dich hier zu erleben.« Sie küsste mich auf die Wange und drückte meine Schulter, warf Chester noch ein letztes Lächeln zu und rauschte dann endlich zur Tür hinaus.
    »Tut mir leid«, sagte ich zu Chester und seinen beiden Kollegen, die sich in der Zwischenzeit weiter unterhalten hatten. »Nun aber zum eigentlichen Zweck Ihres Besuchs: Wir haben heute jede Menge Infos für Sie. Terminpläne, Budgets und …«
    »Natürlich«, sagte Chester und legte mir väterlich den Arm um die Schultern. »Dessen bin ich mir sicher. Aber erzählen Sie mir doch ein bisschen von Ihrer Mutter, Jess. Macht sie gerade eine komplizierte Scheidung durch? Irgendetwas, das ich wissen müsste?«
    Ich lächelte angestrengt und fragte mich, weshalb ich die Tatsache, dass Chester ein Auge auf meine Mutter geworfen hatte, so enorm entnervend fand. »Nicht dass ich wüsste«, antwortete ich. »Okay, zurück zu Projekt Handtasche …«
    »Ah, Max«, begrüßte Chester meinen Liebsten, der gerade
aus seinem Büro kam. »Wie geht es Ihnen? Und wieso habe ich Jess’ fantastische Mutter bislang noch nie zu Gesicht gekriegt?«
    Max grinste. »Hallo, Chester. Schön, Sie zu sehen. Sie haben sie also kennen gelernt?«
    »Und ob.« Chester zwinkerte. »Ein Jammer, dass sie nicht bleiben konnte.«
    »Ja, wirklich schade«, pflichtete Max ihm bei. Ich starrte ihn empört an. Es kam mir vor, als würde ich quasi nicht mehr existieren, sobald meine Mutter aufkreuzte. »Ach, Jess, hast du die Nachricht von Hugh bekommen?«
    Mein Herz setzte einen Moment aus. »Hugh? Nachricht? Nein. Worum ging es denn? Hugh … hat mich angerufen? Was wollte er?«
    Max warf mir einen eigenartigen Blick zu. »Er hat zugesagt, das Catering fürs Mittagessen zu übernehmen.«
    »Ach … so?« Mein Mund fühlte sich trocken an. »Aber weshalb denn das? Wieso will er unser Catering übernehmen? Ich …«
    »Hugh Fearnley-Whittingstall«, sagte Max zu Chester, der auch ziemlich verständnislos blickte. »Ein sehr angesagter Sterne-Koch. Enorm talentiert.«
    »Hugh Fearnley …«, sagte ich aufseufzend und zwang mich zu einem Lachen. »Ach so. Das wusste ich natürlich. Hab nur so getan, als hätt ich’s vergessen. Sollte ein Scherz sein …«
    Ich spürte Max’ Blick auf mir ruhen und wand mich innerlich. »Ich dachte, du wolltest … Hugh Grant für irgendwas gewinnen«, sagte ich lahm.
    »Hugh Grant? Der Typ, den man mit runtergelassenen Hosen auf dem Sunset Boulevard erwischt hat?«, fragte Chester und zog eine Augenbraue hoch. »Nee, schönen
Dank auch. Ich stehe auf Familienwerte. Hab zwar noch keine Frau, aber so ein Benehmen muss wirklich nicht sein. Hab ich recht, Max?«
    »Absolut«, bestätigte Max und betrachtete mich weiterhin forschend. »Gehen Sie doch schon mal vor in den Sitzungsraum, Chester, wir sind in fünf Minuten bei Ihnen.«
    »Gerne.« Chester machte sich auf den Weg, gefolgt von seinen beiden Kollegen.
    Max trat zu mir und legte mir die Hände auf die Schultern. »Alles in Ordnung, Jess?«, fragte er.
    »Ja, klar, alles bestens«, antwortete ich leichthin.
    »Ganz sicher?« Er sah mir so zärtlich in die Augen, dass ich ihm am liebsten die Arme um den Hals geschlungen und nie mehr losgelassen hätte. »Schau, diese ganze Esther-Geschichte ist ein ziemlicher Schocker, und ich gebe mir selbst die Schuld daran. Ich hätte es dir sagen, hätte dich vorwarnen sollen. Aber es geht schon in Ordnung für dich, oder? Und wenn nicht, dann würdest du es mir doch sagen?«
    »Na klar, alles okay«, antwortete ich, verdrehte die Augen und zwang mich zu einem breiten Lächeln. »Gott, Max, du hast meine Mutter in mein Leben zurückgebracht. Ich bin wirklich glücklich darüber. Es ist nur … du weißt schon. Es dauert einfach eine Weile, bis ich richtig mit der Situation umgehen kann – das muss ich nämlich erst noch lernen.«
    »Ah«, erwiderte Max und zwinkerte. »Umgehen lernen. Das ist von Dr. Phil, oder?«
    Ich grinste. Vor einigen Wochen war Max hinter mein kleines Geheimnis gekommen: Ich war süchtig nach den Sendungen dieses amerikanischen Fernsehpsychologen.
    »Er würde sagen, dass wir uns alle Zeit lassen müssen, um uns aneinander zu gewöhnen, und Raum, um wir selbst zu sein«, erklärte ich ernsthaft.
    »Dann machen wir das so«, sagte Max und küsste mich auf die Nase. »Aber trotzdem kommst du mir etwas … angespannt vor – was bestimmt verständlich ist.«
    »Angespannt? Ach Gott, nein«, erwiderte ich. »Ich bin überhaupt

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