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Hauptsache Hochzeit

Hauptsache Hochzeit

Titel: Hauptsache Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Townley Gemma
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verengte die Augen. »Für deine Show gebe ich mich nicht her, Helen«, sagte ich entschieden. »Das kannst du vergessen.«

    Ich nahm ein Taxi zur Agentur, und als ich dort eintraf, fühlte ich mich gleich viel besser.
    »Hallo, Gillie«, rief ich schwungvoll, als ich reinkam. »Wie geht’s, wie steht’s?«
    »Ach, na ja, du weißt schon.« Sie verdrehte die Augen. Dann grinste sie mich an. »Und? Wie war die Anprobe?«
    Gillie hatte Max davon überzeugt, dass sie Zugang zum Outlook-Terminkalender von allen Angestellten haben sollte, damit sie Anrufe entsprechend weiterleiten oder aber die Anrufer darüber informieren konnte, wann die gefragte Person wieder erreichbar sein würde. Was gut und schön war; dennoch irritierte es mich etwas, wenn sie mich an meinen Termin zur Wachsenthaarung erinnerte oder mich fragte, wie denn mein Frauenplausch mit Caroline gewesen sei, bei dem wir uns doch über Zeitmanagement unterhalten wollten.
    »Gut«, antwortete ich.
    »Und?«, fragte sie mit leuchtenden Augen.
    »Alles prima. Das Kleid ist hinreißend und sitzt hervorragend.«
    »Du musst jetzt nur aufpassen, dass du nicht dünner wirst oder zunimmst«, bemerkte Gillie besorgt. »Eine Freundin von mir hat sich ein bisschen gehen lassen – und ob du’s glaubst oder nicht: Am Hochzeitstag hat sie nicht mehr in ihr Kleid gepasst. Sie musste allen Ernstes ihre Mutter losschicken, um ihr ein neues zu kaufen. Das sollte man also unbedingt vermeiden.«
    »Da hast du wohl recht.« Ich nickte. »Danke jedenfalls. Ich …werd’s mir merken.«
    »Das ist gut«, erwiderte Gillie und betrachtete ihre Fingernägel. »Sehr vernünftig.«
    Ich begab mich zu meinem Schreibtisch. Caroline
starrte angestrengt auf ihren Bildschirm, aber als sie mich sah, strahlte sie.
    »Wie ist das Kleid?«, fragte sie sofort. »Wie sieht es an dir aus? Ist es ein echtes Traumkleid?«
    Ich grinste. »Es ist schon hübsch«, sagte ich. »Sehr sogar.«
    »O Gott, das ist ja alles sooo aufregend«, platzte Caroline heraus. »Ich meine, das weiße Kleid, die vielen Leute, der Champagner und …«
    »Es wird toll werden«, pflichtete ich ihr bei und förderte die Hochzeitszeitschriften zutage, die ich mir von Vanessa ausgeborgt hatte. Mir wurde zusehends bewusst, wie viele Einzelheiten ich pauschal abgelehnt hatte, ohne sie richtig zu durchdenken: handgeschriebene Platzkarten, das Unterhaltungsprogramm vor dem Essen… Ich musste Giles noch eine Liste schreiben. Es war mir jetzt ungeheuer wichtig, dass meine Hochzeitsfeier die beste aller Zeiten werden würde. Damit meine Mutter, wenn sie sie aus der Ferne erlebte, gezwungen wäre zu merken, wie gerne sie Teil meines Lebens sein wollte (tja, verratzt). Und damit sämtliche Erinnerungen an Hugh Barter ein für allemal in einem bunten Bilderbogen aus Konfetti, Hochzeitstorte, strahlenden, ausgelassenen Menschen verschwinden würden …
    Carolines Telefon klingelte, was mich aus meinen Tagträumen riss. Rasch holte ich die Akte zum Projekt Handtasche hervor und schlug den Terminplan auf.
    »Jess?« Ich fuhr herum – es war Max, der eine Ausgabe von Advertising Today in der Hand hielt.
    »Liebster!« Ich strahlte ihn an. »Was hältst du davon, wenn wir Zauberkünstler für die Feier engagieren würden?
Zwischen den Drinks, meine ich, damit die Leute was geboten bekommen.«
    »Prima Idee«, meinte er, aber sein Gesichtsausdruck besagte das Gegenteil. »Hast du das hier gesehen?«, fragte er und hielt mir die Fachzeitung hin.
    »Also, du findest das gut? Ich meine, wir könnten auch Livemusik nehmen, aber das machen ja alle. Oder vielleicht doch lieber beides? Ein Streichquartett und Zauberkünstler, die zwischen den Gästen umhergehen …«
    »Was auch immer«, sagte Max knapp. »Also, was ist hiermit?«
    »Mit Advertising Today ?« Ich zuckte die Achseln. »Schau, ich weiß, dass ich mir mehr Zeit zum Lesen der Fachpresse nehmen muss. Aber ich hab so viel mit den Hochzeitsvorbereitungen zu tun, und ich möchte wirklich darauf achten, dass Giles genug Zeit hat, um alles zu organisieren. Okay, also Musiker und Zauberkünstler …«
    »Hast du denn diesen Artikel hier nicht gelesen?« Max hielt mir die Zeitung vor die Nase, und ich blickte genervt darauf. Auf der Titelseite befand sich ein Artikel, in dem die Namen »Jarvis« und »Milton« in der Überschrift auftauchten.
    »Wir sind auf der Titelseite?«, fragte ich erstaunt. Die Berichterstattung über neue Kampagnen befand sich normalerweise eher im hinteren Teil

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