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Haus aus Erde

Haus aus Erde

Titel: Haus aus Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Woody Guthriie
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Tike geboren ist, ich kann die Stellen sehen, wo alle unsere Leute geboren sind. Und ich habe das Gefühl, ich würde völlig den Verstand verlieren, wenn ich eines Morgens irgendwo aufwachen würde, weit weg von hier, an einem Ort, wo ich aufstehen und hinausschauen und all das nicht sehen würde. Ich weiß nicht, welche Gestalt es annehmen wird, Arbeit oder Kampf, Schwitzen oder Frieren oder was immer, aber eins weiß ich. Ich bleibe hier.«
    Um sie ein bisschen zu beruhigen, sagte Blanche: »Scht. Was ist das?«
    Ella lauschte. »Tike singt. Immer wenn er den Klang von Eisen oder Stahl hört, singt er.«
    »Hören Sie.«
    Little grasshopper when he was a baby
    Well, he hopped up on his mommy’s knee
    And he grabbed up a tractor in his right hand
    Says, »Tractor be th’ death of me! Oh, God!
    Tractor be th’ death of me!»
    »Hör nur, wie er es hinbekommt, dass das Schaufelklirren zu seinem Singen passt. Falls man es Singen nennen kann«, sagte Ella. »Eigentlich klingt es eher, als würde er im Sterben liegen oder so.«
    Blanche lächelte bei ihrer Arbeit am Herd und lauschte.
    The landlord he told the little Grasshopper
    I’m gonna drive my tractor plow out on this farm
    An’ I’m a gonna drill that wheat on down, down, down.
    I’m a gonna drill that wheat on down!
    Die gefrorenen, brüchigen Töne von Tikes Lied drangen durch die Bretterritzen und die Tapete. Die Schaufel schlug gegen die vereiste Erde, und Blanche fiel auf, dass Tike ziemlich genau in demselben Takt sang, wie seine Schaufel klirrte:
    Well the Grasshopper says to that landlord
    You can drive your tractor all around
    You can plow, you can plant, you can take in
    your crop,
    But you cain’t run my earth house down, down, down!
    No! You cain’t run my earth house down!

DANKSAGUNG
    D en Roman Haus aus Erde zum Leben zu erwecken, war eine sonderbare und wundervolle Erfahrung. Woody Guthrie besitzt einen so unverwechselbaren Schreibstil, dass wir zuweilen mit dem Geist des auf seine Schreibmaschine einhämmernden Mannes aus Oklahoma selbst zu kommunizieren schienen. Seine geistige Energie wird auf diesen Seiten höchst lebendig. Wer wie wir beschließt, »Woodyland« zu betreten, verlässt es als ein anderer. In der Wüste nahe den Chisos Mountains steht ein altes Haus, in dem sich Guthrie einst zusammen mit seinem Vater, seinem Bruder und Onkel Jeff verkrochen hatte. Wenn man die Ruine besucht, kann man den Geist dieses Romans mühelos heraufbeschwören.
    Irgendwann im Jahre 1947 setzte Guthrie sich an seine Schreibmaschine und fand den richtigen »Groove«, um Haus aus Erde abzufassen. Wir haben unser Bestes getan, den Roman so zu lektorieren, wie Woody es unserer Meinung nach selbst gewünscht hätte. Wir haben einige wenige kosmetische Veränderungen vorgenommen, Rechtschreibfehler korrigiert und zwei Absätze geringfügig umgeschrieben. Wir spielten mit dem Gedanken, den Roman mit Anmerkungen zu versehen, beschlossen dann aber, Woodys kühne Prosa ohne jegliche akademische Prätentionen singen zu lassen.
    Unser Partner bei der Veröffentlichung von Haus aus Erde ist die gemeinnützige Woody Guthrie Foundation mit Sitz in Mount Kisco, New York. Sämtliche Erlöse aus diesem Buch kommen der Stiftung zugute. Wir sind noch keiner Nachlassverwaltung begegnet, die so professionell und so liebevoll zu Werke geht. Direktorin der Stiftung ist Woody Guthries Tochter Nora, die es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, alles, was mit ihrem Vater zu tun hat, zu bewahren und zu zelebrieren. Mit ihr zusammenzuarbeiten ist eine Freude. Ihre Familie im Himmel dürfte auf sie herablächeln.    
    Durch Nora lernten wir Tiffany Colannino (Archivar) und Barry Oilman (Kunstsammler aus Denver) kennen. Mit beiden war die Zusammenarbeit ein Genuss.
    Zwei bedeutende Guthrie-Forscher haben unsere Einführung und Guthries Roman gegengelesen: Guy Logsdon in Tulsa, Oklahoma, und Professor Will Kaufman von der University of Central Lancashire, Verfasser der Studie Woody Guthrie, American Radical. Heather Johnson, Direktorin der Northport (NY) Historical Society, half uns dankenswerterweise, Guthries Beziehungen zur Roosevelt-Administration besser zu verstehen. Robert Santelli, Impresario des Grammy Museum, teilte an jedem Punkt der Wegstrecke seine mühsam erworbenen Kenntnisse mit uns. Auch von Guthries beiden großen Biographen Ed Cray und Joe Klein haben wir sehr profitiert. Bob Dylan und Jeff Rosen gaben uns nach ihrer Lektüre des Manuskripts kluge

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