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Haus aus Erde

Haus aus Erde

Titel: Haus aus Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Woody Guthriie
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verschanzt, einem billigen New Yorker Hotel, Ecke 43rd Street und Sixth Avenue, schrieb Guthrie am 23. Februar 1940 eine Antwort auf »God Bless America«. Ursprünglich nannte er das Lied »God Blessed America«, entschied sich schließlich aber für »This Land Is Your Land«. Da Guthrie Tausende seiner Songtexte in der ersten und der letzten Fassung aufbewahrte, sind die vierte und die sechste Strophe der Ballade, die sich mit Klassenunterschieden befassen, zum Glück erhalten geblieben:
    As I went walking, I saw a sign there,
    And on the sign there, it said »no trespassing.« 1
    But on the other side, it didn’t say nothing,
    That side was made for you and me.
    In the squares of the city, in the shadow of a steeple;
    By the relief office, I’d seen my people.
    As they stood there hungry, I stood there asking,
    Is this land made for you and me?
    Guthrie signierte die Seite mit: »Man kann nur schreiben, was man sieht, Woody G., N. Y., N. Y., N. Y.« (Während dieser Woche im Hanover House schrieb der hyperproduktive Guthrie auch »The Government Road«, »Dirty Overhalls«, »Will Rogers Highway« und »Hangknot Slipknot«.)
    Im Lauf der Jahrzehnte wurde aus »This Land Is Your Land« eher ein populistisches Manifest der Massen als ein populäres Lied. Es ist Guthries »The Times They Are a-Changin’«, ein Ruf zu den Waffen. Woodys Erkennungsmelodie ist schlicht wie eine Hymne. Der Text ist klar und fokussiert. Woodys Kunst spiegelte stets seine politische Haltung wider, aber das war alles Teil seines Esprits . Seine eigene Person war letzten Endes unwichtig. Was man hörte, war so real wie Regen. Es gab keine Trennung zwischen Lied und Sänger.
    Alles in einem Guthrie-Song betont das Positive an Menschen, die kämpfen, obwohl sie keine Chance haben. An jeder Biegung des Weges stand Woody und trompetete Hoffnung. In einem Brief, mit dem er einer zukünftigen Ehefrau den Hof machte, nennt er sich selbst eine »Hoffnungsmaschine«. Es ging Guthrie darum, den Habenichtsen Mut zu machen, jenen Auftrieb zu geben, die in der Großen Depression, der Wirtschaftskrise, alles verloren hatten, und all jene zu trösten, die Mutter Natur auf Gedeih und Verderb ausgeliefert waren. Er konnte nicht anders, als mit den beiden grimmigen Strophen von »This Land Is Your Land«, die Grundbesitz und Hungersnot anprangerten, gegen die schweinische Ungerechtigkeit all dessen anzuwettern –, diese Strophen gingen während McCarthys »roter Bedrohung« verloren. Eine relativ unbekannte, aber sehr wichtige Strophe – »Keiner kann mich aufhalten … Keiner kann mich je zur Umkehr zwingen« – nimmt die Vertreter des Obrigkeitsstaates aufs Korn, die den freien Zugang verwehren zu dem Land, »das für dich und für mich gemacht ist«. Wenn man diese Strophen heute liest, ist man von Guthries Fähigkeit, so simplen, brutalen Wahrheiten eine so poetische Form zu geben, beeindruckt.
    Auf manche Weise ist Haus aus Erde  – ursprünglich per Hand auf einen Stenoblock geschrieben und dann von Guthrie selbst abgetippt – ein Pendant zu »This Land Is Your Land«. Es ist ein weiterer nicht allzu subtiler Lobgesang auf den in Not geratenen kleinen Mann. Schließlich würde in einem sozialistischen Utopia jede Familie, sobald sie in den Great Plains ein Stück Land besäße, dort eine wetterfeste Unterkunft bauen wollen. Deshalb ist der Roman im Ton irgendwo zwischen ländlichem Realismus und proletarischem Protest angesiedelt, mit einer statischen Handlung, aber einem wunderschönen Porträt des Panhandle und der verarmten Menschen, die dort in den 1930ern lebten. Guthrie widmet sich der elementaren Frage, wie ein Pächterpaar, beide Landarbeiter, im ausgedörrten West-Texas überleben kann. Unter widrigen Bedingungen, nicht in der Lage, ihre Rechnungen zu bezahlen oder mehr zu verdienen, als zum schieren Überleben notwendig, träumen Guthries Figuren von einer besseren Welt. Tike Hamlin will – wie Guthrie selbst – für seine Familie ein Adobe-Haus bauen. Wo immer Guthrie war, sprach er Tag und Nacht davon, dass er eines Tages ein eigenes Haus aus Lehmziegeln besitzen würde. »Ich bin stur wie der Teufel, will es selber bauen«, schrieb Guthrie 1947 einem Freund, »mit eigenen Händen und eigener Kraft, aus pisse de terra , Erde, Stein und Lehm.«
    Vor Haus aus Erde hatte er in den frühen 1940ern Dies Land ist mein Land geschrieben, seine Autobiographie. In diesem Buch gelang es Guthrie auf geniale Weise, den

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