Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Haus der bösen Lust (German Edition)

Haus der bösen Lust (German Edition)

Titel: Haus der bösen Lust (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
Vom Netzwerk:
Sexuelles Bewusstsein . Colliers Verstand rotierte. »Sie meinen damit, dass dieses Haus die Menschen g...«
    Bevor Collier das Wort »geil« aussprechen konnte, beschönigte Sute Colliers Ausdrucksweise, indem er ihn unterbrach. »Das Haus schürt das Verlangen bestimmter Menschen. Vor allem bei Leuten, bei denen solche Gelüste an sich nachgelassen haben. Mein Großvater beispielsweise war über achtzig, als er dort übernachtete.« Sute lächelte wieder und flüsterte: »Er meinte, er hätte dort einen Sexualtrieb wie ein Zwanzigjähriger erfahren.«
    Collier musste bewusst an sich halten, damit ihm nicht der Mund aufklappte.
    Genau wie bei mir von dem Moment an, als ich dieses Haus betreten habe ...
    »Mr. Sute? Es wäre mir eine Ehre, wenn Sie mir erlauben, Sie zum Essen einzuladen«, sagte Collier.
    Warum faszinierte das Thema Collier dermaßen? Er versuchte erst gar nicht, der Frage genauer nachzugehen. Sutes seltsame Äußerung über »gesteigertes« sexuelles Verlangen und der Umstand, dass Collier genau das erlebt hatte, konnten ebenso gut ein Zufall sein – tatsächlich war er davon überzeugt.
    Und dennoch ...
    Das Haus übte wirklich einen Einfluss auf ihn aus – wahrscheinlich aufgrund seiner Langeweile und Existenzangst. Sie spazierten um eine Ecke. Es streichelte Sutes Ego sichtlich, dass dieser »Star« interessiert genug an seinen Geschichten war, um ihn zum Essen einzuladen. Zwei Fliegen mit einer Klappe, dachte Collier, denn J. G. Sute wollte in seinem Lieblingsrestaurant essen: Cusher’s .
    »Stört es Sie, wenn wir uns an die Bar setzen?«, fragte Collier, als er dort zwei leere Hocker bemerkte. Besser noch, Dominique stand an den Zapfhähnen, bezaubernd wie eh und je mit ihrem dunklen, glänzenden Haar und ihrer den Busen verhüllenden Braumeisterschürze. Hoffnungsvoll schaute Collier zu ihr, und als sie ihn anlächelte und winkte, hatte er das Gefühl, zu schmelzen. Oh Mann. Die perfekte Frau ...
    »Keineswegs, die Bar ist mir durchaus recht«, antwortete Sute. Doch dann ...
    Ihr Drecksäcke!, brüllte Collier in Gedanken. Verschwindet sofort von diesen Hockern!
    Ein Paar mittleren Alters erreichte die Hocker vor ihnen.
    Collier ging zum Ende der Bar. »Hi«, begrüßte er Dominique.
    »Freut mich, dass Sie gekommen sind«, gab sie zurück. Die karamellfarbenen Augen leuchteten. »An der Bar ist momentan alles besetzt, aber im Speisesaal haben wir noch reichlich freie Plätze.«
    »Ich, äh, hatte gehofft, mit Ihnen reden zu können ... Oh, und ich habe dieses Formular dabei.«
    »Prima. Kommen Sie einfach damit zu mir, nachdem Sie gegessen haben.« Dominique schaute zu Colliers merkwürdigem Gast. »Kaut er Ihnen ein Ohr ab?«
    »Na ja ...«
    »Der gute alte J. G. wird Sie schon in seinen Bann schlagen«, meinte sie. »Gestern Abend schienen Sie mir ziemlich interessiert an der Folklore der Stadt zu sein. Dafür ist Mr. Sute genau der Richtige.«
    »Hab ich gehört. Aber ...« Scheiße! »Ich wollte echt gern an der Bar sitzen.«
    Sie verengte die Augen und lächelte. »Ich laufe Ihnen nicht weg.«
    Herrgott, ich steh wirklich auf sie, dachte Collier. Eine Kellnerin führte sie zu zwei freien Plätzen im Speisesaal. Ich habe diesen dicken Tölpel zum Essen eingeladen, also muss ich jetzt auch damit leben. Später habe ich noch reichlich Zeit, mich mit Dominique zu unterhalten.
    »Ich empfehle die Forellenfrikadellen aus der Pfanne mit Whiskeysoße«, sagte Sute. »Die schmecken hier vorzüglich und sind eine Spezialität des Südens.«
    »Das probiere ich. Gestern Abend hatten Jiff und ich nur gewöhnliche Burger, und die waren schon toll.«
    Sutes hängende Züge schienen zu erstarren. Er glotzte Collier geradezu erschrocken an. »Sie ... Sie kennen Jiff? Jiff Butler, Helens Sohn?«
    Hauptsächlich, um Sutes Reaktion zu beobachten, erwiderte Collier: »Oh, klar, Jiff und ich sind Freunde. Er hat mir beim Einchecken geholfen.« Collier erinnerte sich an Jiffs ähnlich merkwürdiges Verhalten am vergangenen Abend, als Sutes Name fiel. »Wir haben hier gestern Abend ein paar Bier zusammen getrunken. Er war es, der mir erzählt hat, ich könnte Sie im Buchladen finden.«
    Die Aussage schien Sute völlig aus der Fassung zu bringen, und der Mann hatte sichtlich Mühe, sie zurückzuerlangen. »Er ... er ist auch ein Freund von mir, ein ausgesprochen netter junger Mann. Was, äh, hat Jiff sonst noch gesagt?«
    Also, dieser Ort und die Leute sind echt der Brüller. Was geht hier bloß ab? Sute

Weitere Kostenlose Bücher