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Haus der bösen Lust (German Edition)

Haus der bösen Lust (German Edition)

Titel: Haus der bösen Lust (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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Gasts geheimen Liebhabern zu sein. Irgendwie fand Gast es heraus und ertränkte Cutton in der Sitzbadewanne ... unter anderem.«
    Verdammt, dachte Collier. Ich hoffe, es war nicht dieselbe Wanne, in der ich Mrs. Butler gestern Nacht beim Baden beobachtet habe ...
    Letztlich machte ihm das Thema doch zu schaffen. Als das Essen kam, roch es zwar köstlich, trotzdem stocherte er nur darin herum. Mehrere weitere Gläser von Cusher’s Bürgerkriegsbier entschärften die ruchlose Geschichte ein wenig, die er Sute praktisch abgenötigt hatte. Collier fragte: »Und dieses Manuskript, das Sie geschrieben haben, das zu derb für Verleger ist – haben Sie es noch?«
    Sutes Gesicht war von einem dritten Martini leicht gerötet. »Oh ja. Es sammelt in meinem Regal Staub an.«
    »Und es enthält die gesamte Geschichte von Harwood Gast – die vollständige Legende des Mannes?«
    Sute nickte. »Und ich glaube, der Großteil davon ist wohl ziemlich genau. Die meisten Quellen sind äußerst authentisch. Unabhängig davon, was Sie vom übernatürlichen Aspekt halten, Mr. Collier, so viel können Sie glauben: Harwood Gast war schlicht und ergreifend ein durch und durch böser Mensch.«
    »Dasselbe hat Mrs. Butler auch gesagt.«
    »Und Sie weiß, wovon sie spricht. Einige ihrer Vorfahren haben in dieser Stadt gelebt, als sich all diese Dinge zugetragen haben, ebenso wie einige meiner Vorfahren. Aber ich weiß Ihr Interesse zu schätzen. Ich muss gestehen, ich finde es sehr schmeichelhaft. Hier ist meine Karte.« Er schob eine Visitenkarte über den Tisch. »Falls Sie sich das Manuskript leihen oder es durchblättern möchten, fragen Sie einfach. Aber bitte rufen Sie vorher an.«
    »Danke«, sagte Collier. »Womöglich komme ich darauf zurück.«
    »Ich kann Ihnen auch einige der Original-Daguerreotypien zeigen, die ich entschieden habe, in keinem meiner veröffentlichten Bücher abzudrucken. Darunter sind einige Akte von Mrs. Gast, falls ... falls Sie so etwas interessiert.«
    Collier zog die Augenbrauen hoch und dachte: Akte? »Ach, hören Sie doch auf. Sie wollen mir doch nicht etwa weismachen, dass sie auch Pornografie gemacht hat, oder? So etwas hat es damals bestimmt noch gar nicht gegeben.«
    »Nein, nichts dergleichen. Aber so, wie Adelige früherer Zeiten ihre Ehefrauen nackt malen ließen, hat man dasselbe gemacht, als die Fotografie erfunden wurde. Daguerreotypien und andere frühe Formen der Fotografie waren sehr teuer und ausschließlich sehr reichen Leuten vorbehalten. Tja, Harwood Gast könnte im damaligen Tennessee durchaus der reichste Bürger überhaupt gewesen sein. Er ließ von seiner Frau mehrere Aktbilder für seine persönlichen Zwecke anfertigen. Sie war eine sehr wohlgeformte Frau.«
    Collier wunderte sich nach wie vor über sein eigenes Interesse an dem Thema. Und jetzt ... Nacktfotos von Penelope Gast. Die MUSS ich sehen.
    Es dauerte einen Moment, bis ihm die nächste Frage einfiel. »Mr. Sute ... wurde in meinem Zimmer auch jemand ermordet?«
    »Ich bin froh, dass ich darauf antworten kann: Nein, Mr. Collier.«
    Obwohl Collier nicht sicher war, ob er überhaupt etwas von all den Geschichten glaubte, verspürte er Erleichterung.
    »Und das war’s auch schon, die Kurzfassung jedenfalls.« Sute wirkte nach wie vor zerstreut. Er schien ständig über Colliers Schulter durch das Buntglasfenster des Restaurants zu blicken. »Ich will Sie nicht mit bestimmten anderen Erzählungen langweilen – Dingen, die angeblich im Haus bezeugt wurden.«
    »Endlich. Geister.«
    »Ja, Mr. Collier. Geister, Erscheinungen und jedes nur vorstellbare, unheimliche Geräusch in der Nacht. Schritte, Stimmen, bellende Hunde ...«
    »Was?«, fragte Collier jäh dazwischen.
    Sute lächelte. »Ja, außerdem regressive Albträume, Halluzinationen ...«
    »Was meinen Sie mit regressiven Albträumen?«, wollte Collier wissen.
    »... und sogar Dämonen«, beendete Sute seine Aufzählung.
    Collier begann mit seinem nächsten Bier. Er ließ sich nicht gern zum Narren halten. War dieser bizarre fette Kerl nur ein meisterhafter Geschichtenerzähler? Oder ...
    Collier hatte nicht wirklich Hunde bellen gehört, nur einen Hund gesehen – zumindest hatte er das geglaubt. Und er hatte festgestellt, dass seine sexuelle Lust geradezu explodiert war ... was Sute zufolge auch andere erlebt hatten. Und der Albtraum, den er gehabt hatte? Darin war er tatsächlich in der Zeit zurückversetzt worden, in eine Szenerie unvorstellbarer Grausamkeiten während

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