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Haus der bösen Lust (German Edition)

Haus der bösen Lust (German Edition)

Titel: Haus der bösen Lust (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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vermuten, er könnte ein waschechter Alkoholiker sein. Ich habe mich in einer Schwulenbar zugeschüttet, erinnerte er sich. Und ich habe heute Abend eine Verabredung ...
    Die Dusche zumindest weckte ihn vollständig, allerdings fühlte er sich nach wie vor halb betrunken und halb verkatert, als er sich mühsam anzog. Langsam setzte die Erinnerung ein ...
    Jiff trieb es in der Bar mit Freiern, und ...
    Diese zwei kleinen Mädchen mit dem Hund ...
    Mary und Cricket, fielen ihm ihre Namen wieder ein. Als er sich die Zähne putzte und gurgelte, versuchte er, sich davon zu überzeugen, dass alles nur ein Traum gewesen war, dass er die Besinnung verloren hatte – aber er wusste, dass er sich damit nur selbst belog. Zweifellos hatte es sich um Geschwister aus einer armen Familie gehandelt.
    Es musste so sein.
    Collier spuckte Schaum in die Toilette; auch durch mehrmaliges Gurgeln wurde er den Nachgeschmack seines Saufgelages nicht los. Als Nächstes hielt er den Mund direkt unter den Wasserhahn und füllte sich den Magen mit Wasser.
    Dann erinnerte er sich an den kleinen Hund – die lebhafte Promenadenmischung – und daran, was er gesehen zu haben glaubte, als er den Wald verließ ...
    Collier verdrängte das Bild aus dem Kopf und trat aus seinem Zimmer, doch er hatte noch kaum den ersten Schritt in den Flur gesetzt, als er jäh innehielt.
    Und schnupperte ...
    Bilde ich mir das nur ein, dachte er verdrossen, oder rieche ich wirklich Urin? Stirnrunzelnd ging er weiter.
    Mit schwerfälligen Schritten mühte er sich nach unten. In der Eingangshalle befand sich niemand. Dann fiel ihm ein, dass Jiff und der Rest der Familie im hinteren Flügel wohnten.
    Wo muss ich hin?
    Vom Ostende der Empfangshalle zweigten zwei Gänge ab, allerdings schienen beide zu Gästezimmern zu führen. So trat er stattdessen durch eine Ausgangstür auf den Hinterhof hinaus. Er blickte eine Reihe von Glasschiebetüren entlang und hoffte auf einen Hinweis. Würde er Gäste sehen, wüsste er, dass es sich um den falschen Trakt handelte. Er folgte einem Fußweg, der es ihm ermöglichte, einen Blick durch jede Glastür zu werfen, ohne dabei auffällig zu wirken. Am Ende des Flügels wuchs ein großer dorniger Busch. Als Collier gerade daran vorbeiwollte, hörte er etwas.
    »Scheiße! Mach schon, Mädel!«
    Es handelte sich eindeutig um Jiffs Stimme, aber woher kam sie?
    »Herrgott, halt still, Lottie!«
    Collier kehrte um und bemerkte, dass die letzte Tür offen stand, lediglich das Insektenschutzgitter war geschlossen. Ein rascher Blick in das Zimmer zeigte ihm ...
    Ein Gesicht. Ein großes Gesicht.
    Collier rieb sich die Augen. Das sieht doch aus wie ... George Clooney.
    Er runzelte die Stirn, bis sein Blick klar wurde, dann erkannte er, dass es sich tatsächlich um das Konterfei des Hollywoodstars handelte. Ein Poster, begriff er. Es hing an der Wand. Clooneys breites Lächeln und weiße Zähne zeichneten sich überlebensgroß durch die Insektenschutztür ab. Was um alles in der Welt macht ein Poster von George Clooney da drin?
    »Enger ...« Wieder Jiffs Stimme. Sie erklang aus dem Zimmer.
    Es musste sich doch um den Familientrakt handeln. Zuerst dachte er, dass es wahrscheinlich Lotties Zimmer und sie vielleicht ein Fan von Clooney sei. Warum also Jiffs Stimme?
    Collier trat einen Schritt zur Seite, wodurch sich sein Blickwinkel verbesserte. Der Schrecken über das, was er plötzlich zu sehen bekam, hätte ihn beinahe ins Gebüsch stürzen lassen.
    Nein, nein, nein, nein, nein, dachte er.
    Lottie hatte ihre Unterhose ausgezogen und stand mit nackten, v-förmig gespreizten Beinen vornüber gebeugt da. Trug sie ein Männerhemd? Jiff, von der Mitte an abwärts ebenfalls nackt, befand sich unmittelbar hinter ihr, die Hände an ihrer Hüfte. Sein fester, muskulöser Po bewegte sich langsam vor und zurück.
    »Scheiße, Lottie, du könntest wenigstens ’n paar Haare am Arsch haben ...«
    Collier hatte gedacht, bereits alles gesehen zu haben, als er Zeuge einer von Jiffs Nummern in der Bar geworden war. Er hatte sich geirrt.
    »Verdammt, kannste dein Arschloch nich’ enger machen?«
    Nein, nein, nein, nein, nein, dachte Collier erneut.
    Schlimmer noch als der schockierende Inzest war die groteske Anmutung der Szene. Nun verstand Collier, dass es sich um Jiffs Zimmer handelte und dieser seine Schwester bewusst so positioniert hatte, um das Clooney-Poster betrachten zu können, während er Analverkehr mit ihr hatte.
    Dann stöhnte Jiff: »Ja

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