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Haus der Lügen - 8

Haus der Lügen - 8

Titel: Haus der Lügen - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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der Feindbeschuss nach , dachte Mahrdai Saigahn. Wird auch verdammt noch mal Zeit! Nachdem nun seine eigene Gardist und die Prinz von Dohlar sie in die Zange genommen hatten, stand die charisianische Galeone allein gegen alle fünf Schiffe aus Captain Raisahndos Geschwader ... und sie hatte ebenso heftig ausgeteilt wie eingesteckt.
    Das mögen ja alles gottverfluchte Ketzer sein , dachte Saigahn rau, aber sie haben den Mut Chihiros persönlich! Nicht, dass ihnen das noch lange helfen wird!
    »Zerschmettert sie!«, schrie er. »Zerschmettert dieses Miststück!«
    Zhermain schaute zu, wie der Besanmast der Dart zusammenbrach. Ebenso wie Saigahn war auch ihm bewusst, dass es nun nur noch eine Frage der Zeit war. Er wusste immer noch nicht, was am vorderen Ende der Kiellinie geschah. Aber nachdem nun drei dohlaranische Galeonen gegen ein einzelnes Schiff der Charisianer kämpften, machte er sich darum nicht allzu große Sorgen. Nein, das war allein Raisahndos, Krahls und Rohsails Sache. Saigahn und er hatten ihren eigenen Kraken an Land zu schaffen, und ...
    »Feuer frei!«
    Es hatte viel zu lange gedauert. Aber nun ertappte sich Ahrnahld Stywyrt dabei, die Zähne zu entblößen wie ein Drache bei der Jagd. Bei dem dichten Rauch und weil die Dohlaraner sich ganz auf die Dart und die Shield konzentriert hatten, hatte die Squall unbemerkt aufkommen können. Stywyrt hatte den Feind zwar kaum besser sehen können als dieser ihn – oder ihn hätte sehen können , hätte der Feind denn nach ihm Ausschau gehalten. Stywyrt hatte sich ganz an den Masttopps orientiert, die hin und wieder aus der Rauchwolke herausgeragt hatten. Nun, unter sämtlichen Royalsegeln, krängte die Squall zwar bedrohlich, aber so jagte sie aus der Rauchwolke heraus und tauchte fast genau vor dem Bug der Prinz von Dohlar auf. Der Abstand betrug kaum dreißig Schritt.
    Nacheinander feuerten sämtliche Steuerbordkanonen: doppelschüssige Kraken (ein neues Modell) und Dreißigpfünder-Karronaden. Insgesamt verfügte diese Breitseite über achtzehn Geschütze. Sie alle schleuderten ihre Eisenkugeln, manche sechs Zoll im Durchmesser, der Schiffslänge nach in alle Decks der Prinz von Dohlar . Das Heckfenster der dohlaranischen Galeone zerbarst in einem Splitterregen; Kanonenkugeln jagten der Länge nach über das Batteriedeck, töteten Schützen, rissen Waffen von ihren Lafetten.
    Mahrtyn Zhermain blieb keine Zeit mehr zu begreifen, was gerade geschah, bevor eine dieser Kanonenkugeln ihn in Stücke riss. Eine weitere schleuderte drei Achterdeckgeschütze aus ihren Schlitten. Diese einzelne Breitseite tötete oder verwundete ein Drittel der gesamten Besatzung der Prinz von Dohlar . Schlimmer noch: Eine Kugel zerschmetterte die Verankerung der Ruderpinne, und das Steuerrad drehte sich unkontrolliert, als das Ruder nur noch den Wellen gehorchte.
    Nachdem es nun unmöglich geworden war, das Schiff zu steuern, fiel die Prinz von Dohlar sofort vom Wind ab und schwenkte ihren Bug nach Luv.
    »Hart Backbord!«, fauchte Stywyrt. »Royals und Großsegel einholen!«
    Bestätigende Rufe antworteten ihm, und das Steuerrad drehte sich nach links, während die Toppsgasten die Segel einholten.
    Das Ruder der Squall schlug nach rechts, und das Schiff schwenkte hart nach Steuerbord. Ihr Schwung trieb sie an der Prinz von Dohlar vorbei, und unter ihrem neuen Kurs schwenkte sie herum und hielt nun auf Südwest zu.
    »Alle Mann an Segel und Brassen! Backhol das Großbramsegel!«
    Da sich so viele Matrosen um ihre Segel kümmerten, blieben der Squall gerade noch genug Schützen für eine einzelne Breitseite. Das Schiff verlor drastisch an Fahrt, als das Großbramsegel angeholt wurde. Sie kam fast zum Stillstand, gerade als die Prinz von Dohlar gänzlich vom Wind abfiel und mit ihrem Bug genau vor der Steuerbord-Breitseite der Squall stand.
    »Feuer!«
    Eine weitere Breitseite erfasste das schwankende dohlaranische Schiff. Stywyrt konnte unmöglich wissen, welchen verheerenden Schaden seine beiden Breitseiten angerichtet hatten. Ganz offenkundig war die Prinz von Dohlar schwer angeschlagen. Aber jetzt war nicht die Zeit, sie endgültig zu erledigen. Die Gardist schleuderte ihre ganze Feuerkraft der Dart entgegen – Stywyrt wusste nicht einmal, ob die dohlaranische Galeone überhaupt bemerkt hatte, was gerade ihrem Schwesterschiff widerfahren war. Die Gegenwehr der Dart ließ bereits deutlich nach.
    »Ruder nach Backbord!«, befahl er erneut, und die Squall schwenkte weiter herum,

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