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Haus der Lügen - 8

Haus der Lügen - 8

Titel: Haus der Lügen - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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der Mutter Kirche ihm Gorjah regelrecht in die Arme treibt – oder es zumindest für die Allgemeinheit so aussieht –, würde ich das verdammt noch mal auch tun! Das würde jeden, der immer noch treu zu Mutter Kirche steht, ein weiteres Mal aufhorchen lassen ... ganz zu schweigen davon, wie das diesem Mistkerl Stohnar zupass käme.«
    Duchairn verkniff sich ein Grinsen. Er hatte sich schon gefragt, wie lange es noch dauern würde, bis Clyntahns geradezu zwanghafte Abneigung gegen Greyghor Stohnar offenkundig würde.
    »Aber wenn wir Gorjah nicht festnehmen lassen, was machen wir dann? «, setzte Maigwair nach.
    »Ich glaube, innerhalb von Tarot können wir tatsächlich gar nicht so viel unternehmen«, antwortete Trynair nachdenklich. »Unsere einzige Option ist, Pater Frahnklyn aufzufordern, dieser Sache nachzugehen – ganz diskret, natürlich. Darüber hinaus weise ich in einem Schreiben Bischof-Vollstrecker Tyrnyr an, Pater Frahnklyn zu unterstützen. Vielleicht wäre es auch eine gute Idee, weitere Agenten der Inquisition aus Desnairia und Siddarmark abzuziehen und nach Tarot zu schicken, Zhaspahr. Wir könnten in Tranjyr wirklich noch ein paar Augen und Ohren mehr gebrauchen. Falls sich Hinweise darauf finden ließen, dass Gorjah schon jetzt mit den Charisianern in Kontakt steht, würde ich dann schon eher für seine Verhaftung plädieren – selbst wenn dieser Versuch letztendlich doch fehlschlagen sollte.«
    »Wissen Sie«, ergriff nun wieder Duchairn das Wort, »eines frage ich mich doch: Abgesehen davon, dass ein weiterer weltlicher Herrscher Mutter Kirche im Stich lässt, welchen Schaden würde es anrichten, Tarot zu verlieren? Sie haben doch nicht etwa die Galeonen, die dort gebaut werden, schon für unseren Kampf einkalkuliert, Allayn, oder?«
    »Nein, eigentlich nicht«, gestand Allayn unglücklich. »Wir haben sie zwar in Auftrag gegeben. Aber die Chancen, dass Tarot sie ohne charisianische Störmanöver tatsächlich fertig stellen, bemannen, bewaffnen und dann auch noch zu Wasser lassen kann, stehen doch sehr schlecht.«
    »Genau das hatte ich mir gedacht«, erwiderte Duchairn und blickte zu Trynair und Clyntahn hinüber. »Als Schatzmeister von Mutter Kirche ist mir vielleicht ein wenig klarer als Ihnen allen, wie viel von unserem Geld nach Tarot geflossen ist ... und wie wenig uns das bislang eingebracht hat. Die Blockade der Charisianer war verwünschenswert effektiv. Seit dem Krieg hat Tarot weniger als ein Drittel seines üblichen Zehnten gezahlt. Und dieses Jahr rechnen wir nicht damit, dass Gorjah überhaupt etwas zahlen kann! Wenn ich schonungslos offen sein darf: Finanziell würde uns der Verlust dieses Königreichs fast überhaupt nicht treffen. Also sollten wir uns vor allem über die politischen und militärischen Konsequenzen Gedanken machen. Und wie Allayn gerade gesagt hat, hätte zumindest, was unsere Kampfkraft betrifft, der Verlust von Tarot fast keine Auswirkungen. Also: Wie hilfreich wäre es für die Gegenseite denn, Tarot einzunehmen?«
    »Eine interessante Frage«, kommentierte Clyntahn nachdenklich. »Der politische Schaden wäre meines Erachtens deutlich größer – und sei es auch nur, weil es ein weiteres Beispiel für den unablässigen Zerfall der Kirche wäre. Militärisch gesehen bezweifle ich, dass Tarot Cayleb sonderlich viel zu bieten hat. Außerdem hätten die Charisianer damit ein noch größeres Territorium zu verteidigen, und das würde ihre Streitmächte noch mehr auseinanderreißen.«
    »Andererseits«, warf Maigwair ein, »hätten sie dann einen Flottenstützpunkt unmittelbar vor der Küste von Siddarmark. Charis hätte den Golf von Tarot fest in der Hand und könnte den Tarot-Kanal abriegeln. Damit wäre der Golf von Mathyas praktisch isoliert.«
    »Sie meinen, das würde einen Keil zwischen unsere nördlichen Geschwader und Desnairia treiben?«, fragte Trynair nach.
    »Ganz genau.«
    »Aber wie realistisch ist diese Einschätzung?«, erkundigte sich Duchairn. »Ich meine, wenn Rock Point sein Geschwader bereits in der Thol Bay stationiert hat, haben sie doch schon einen Flottenstützpunkt im Tarot-Kanal, oder nicht?«
    »Na ja ... ja«, gestand Maigwair bedächtig ein.
    »Dann wäre der einzige Unterschied, dass es anschließend ein offizieller Flottenstützpunkt wäre«, führte Duchairn seine Überlegungen aus.
    »Also schlagen Sie vor, Rhobair, dass wir nicht übereilt handeln und Gorjah einen Vorwand liefern, uns im Stich zu lassen, sondern lieber

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