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Haus der Lügen - 8

Haus der Lügen - 8

Titel: Haus der Lügen - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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genauestens Bescheid.
    Das Einzige, was ich nicht weiß, ist, was passieren wird, wenn es so weit ist und wir aufeinander treffen.
    »Zeig mir die Karte, Owl!«, verlangte er dann.
    »Jawohl, High Admiral«, bestätigte die KI, und eine Karte des Golfs von Tarot und der umliegenden Landmassen erschien auf Lock Islands Kontaktlinsen.
    Seit seinem letzten Blick auf die Karte hatte sich nicht viel verändert. Nachdenklich betrachtete er das Icon, das Rock Points Schiffe symbolisierte. Unter sämtlichen nur erdenklichen Segeln kamen sie rasch von Südosten auf. Erstaunt wölbte der High Admiral die Augenbrauen, als er die Datenkolonne mit zusätzlichen Informationen betrachtete, die Owl in Echtzeit aktualisierte. Da hatte sich doch etwas geändert, zumindest eine Kleinigkeit! Lock Island runzelte die Stirn, so angestrengt dachte er über die neuen Informationen nach.
    Der Wind hatte aufgefrischt, war jetzt stärker – oder hatte zumindest schneller zugenommen –, als Rock Point das ursprünglich erwartet hatte. Gemäß Owls derzeitiger Schätzung bedeutete das, dass die zwölf Galeonen beinahe vier Stunden früher im Zielgebiet eintreffen würden als vermutet. Und das wiederum hieß ...
    »Ich frage mich ...«, murmelte der High Admiral laut.
    »Sie fragen sich was? « In Caylebs Stimme schwang etwas mit, was bemerkenswerte Ähnlichkeit mit Argwohn besaß. Lock Island lächelte.
    »Domynyk wird früher hier eintreffen, als ich erwartet habe«, erwiderte er. »Die Wetterfront aus dem Osten zieht auch rascher auf, als wir gedacht haben. Sollten sich die derzeitigen Prognosen als zutreffend erweisen und falls Domynyk und ich unseren Treffpunkt einige Meilen vorverlegen können, könnten wir es schaffen, genau hinter dieser Wetterfront zu bleiben.«
    »Das«, gab Cayleb in einem Tonfall zurück, der genau verriet, dass sein Argwohn soeben bestätigt worden war, »halte ich für eine äußerst schlechte Idee! In eine Flotte hineinzusegeln, die im Verhältnis vier zu eins überlegen ist, mitten in der Nacht und auch noch bei Regen? Das klingt für mich ganz nach einer vorprogrammierten Katastrophe!«
    »Bemerkenswert«, erwiderte Rock Point von seinem eigenen Flaggschiff aus, immer noch zweihundert Meilen von HMS Ahrmahk entfernt. »Hätten Sie und Gwylym Ihre taktischen Überlegungen vor der Schlacht in der Klippenstraße mit mir erörtert, hätte ich genau das gleiche Argument ins Feld geführt! Ach nein, ich hätte wahrscheinlich noch darauf hingewiesen, dass Ihr die Absicht gehabt hattet, mitten in einem Sturm einen schmalen Kanal zu durchqueren, den Ihr nicht einmal sehen konntet. Das war natürlich in jeder Hinsicht ein deutlich besser durchdachter Schlachtplan, Euer Majestät, klar!«
    »Die Lage war völlig anders, und das wissen Sie auch selbst!«, versetzte Cayleb. »Die Moral von Thirsks Flotte war bereits zusammengebrochen, und ich war ihm mit meiner Feuerkraft gewaltig überlegen. Und nicht nur das: Er lag zu dem Zeitpunkt dort vor Anker! Ich hatte jeden nur erdenklichen Manövriervorteil, und seine Leute waren schon halb besiegt, bevor überhaupt der erste Schuss abgefeuert wurde! Ihnen ist vielleicht nicht entgangen, dass es einen feinen Unterschied gibt zwischen dem Zustand, in dem sich die dohlaranischen Schiffe seinerzeit befanden und dem, was Harpahr und Taibahld in der Zwischenzeit mit ihren Schiffen bewerkstelligt haben!«
    »Das ist wahr«, sagte Lock Island. »Gleichzeitig jedoch wurde Thirsk seinerzeit auch nicht durch fünfzig unbewaffnete harchongesische Galeonen behindert, die ihm ständig an den Rockschößen hingen. Und nicht nur das: Harpahrs Formation besteht aus sechs Kolonnen – sogar sieben, wenn man das Geschwader mitzählt, mit dem er dieses Durcheinander sichert, das Herzog Aufgehende Sonne mehr schlecht als recht befehligt. Und es ist mir egal, wie sehr er seine Mannschaften mittlerweile auf Vordermann gebracht hat: Keiner von denen wird mit einem Kampf mitten in der Nacht rechnen! Ihr wisst doch selbst, wie verwirrend und erschreckend so etwas sein kann, Cayleb – in der Klippenstraße habt Ihr darauf vertraut! Und wie viel Ausbildung sie mittlerweile auch genossen haben mögen, unsere Leute sind immer noch deutlich erfahrener. Also wird jegliche Verwirrung, die dort ausbricht, sich noch ungleich mehr zu unseren Gunsten auswirken!«
    »Wenn Sie gegen derart viele Feindschiffe auch nur den Hauch einer Chance haben wollen, dann müssen Sie die eigene Formation dicht beisammen halten«,

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